DAX: Kauflaune
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Erwähnte Instrumente
Frankfurt (BoerseGo.de) - Der deutsche Aktienmarkt präsentierte sich zum Wochenauftakt ausgesprochen stark. Positiv aufgenommene Konjunkturdaten aus Europa und den USA sowie gute Unternehmensergebnisse und die Ankündigung neuer Übernahmen beflügelten die Märkte. Dazu machten erneut Spekulationen auf eine Rettung des griechischen Haushalts, dem Vernehmen nach unter Federführung des Internationalen Währungsfonds die Runde. In der Folge ging der deutsche Leitindex DAX mit einem satten Plus von 2,06 Prozent bei 5.713 Zählern aus dem Xetra-Handel. Die Gewinne waren marktbreit, sämtliche Indexwerte konnten sich unter dem Strich positiv behaupten.
Konjunktur
Nach einer ganzen Serie ernüchternder Konjunkturdaten wurden heute in Europa die Erwartungen der Volkswirte weitestgehend bestätigt. So entwickelte sich die saisonbereinigte Arbeitslosenquote im Januar mit einem Wert von 9,9 Prozent stabil, wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte. Somit wurde das dritte mal in Folge kein neuerlicher Anstieg gemeldet. Auch die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe der Industrie hat sich im Februar gut entwickelt: Der Wert wurde wurde von 54,1 Punkten auf 54,2 Punkte nach oben revidiert, nachdem er im Vormonat bei 52,4 Punkten gelegen hatte.
In den USA stellte sich das Bild dagegen nicht ganz so klar da. Zwar überraschten die Entwicklung der persönlichen Einkommen mit einem Plus von 0,5 Prozent (Konsens: 0,4 Prozent) und der Bauausgaben mit einem Rückgang von 0,6 Prozent (Konsens: - 0,7 Prozent) im Januar positiv, dafür fiel der ISM-Index stärker als angenommen. Die Stimmung der Einkaufsmanager im verarbeitenden Gewerbe sank gemessen an dem entsprechenden Indexwert von 58, 4 Punkten im Vormonat auf 56,6 Punkte (Konsens: 58 Punkte). Indexwerte über 50 deuten auf eine Expansion des Sektors hin.
Märkte
Tagesgespräch war der Darmstädter Chemie- und Pharmakonzern Merck KgaA, der Übernahmeabsichten verkündete. Anscheinend ist der milliardenschwere Kauf des Schweizer Biotech-Spezialisten hinreichend verarbeitet, denn Merck will nun auch die amerikanische Biotech-Firma Millipore für rund 5,3 Milliarden Euro inklusive Schulden schlucken. Damit wurde der amerikanische Konkurrent Thermo Fisher zunächst ausgestochen, der ebenfalls an einer Übernahme interessiert ist. Offenbar setzt das Merck-Management auf einen weiteren Ausbau des Geschäftsbereich, um weniger abhängig vom Geschäft mit Flüssigkristallen und „herkömmlichen“ Arzneimitteln zu werden. Nachdem die Börse zunächst skeptisch mit Kursverlusten auf die Pläne reagierte, erholte sich die Aktie zügig und ging mit einem Gewinn rund 3 Prozent auf Tageshoch aus dem Xetra-Handel.
Die Aussicht auf eine gute Bilanz und eine mögliche Anhebung der Prognosen verhalfen adidas zum Spitzenplatz im DAX. Das Unternehmen wird sein endgültiges Jahresergebnis am Mittwoch präsentieren, die Analysten der Deutschen Bank äußerten sich bereits im Voraus lobend, die Aktie sprintete um 4,7 Prozent nach oben.
Auch Fresenius SE sowie Fresenius Medical Care profitierten von Bankenlob, die Titel verteuerten sich um jeweils mehr als 3,5 Prozent. Einen ähnlich hohen Gewinn verbuchte auch Bayer, obwohl ein eher negativer Analystenkommentar bekannt wurde.
Am Indexende notierte die Commerzbank mit einem hauchdünnen Aufschlag von 0,04 Prozent nahezu unverändert. Das polnische Tochterunternehmen BRE Bank benötigt Geld und wird deshalb eine Kapitalerhöhung im Umfang von zwei Milliarden Zloty durchführen (etwa 500 Millionen Euro), an der sich die Frankfurter wohl in vollem Umfang beteiligen werden. Mit einer Beteiligung von 68,9 Prozent an dem Institut wird entsprechend ein Betrag von rund 350 Millionen Euro fällig.
Im M-DAX überraschte Lanxess mit einer deutlichen Anhebung der Ergebnisprognosen, was mit einem Gewinn von 8,04 Prozent honoriert wurde. Stada konnte bei Zahlenvorlage doppelt punkten, zum einen fiel die Bilanz besser aus als erwartet, zum anderen der Ausblick, die Aktie kletterte um mehr als 7 Prozent.
Im TEC-DAX standen wie so häufig die Solarwerte im Fokus. Wenig Gefallen fand die Ankündigung von Solarworld, im Zuge eines Joint-Ventures in die Siliziumproduktion am Standort Katar einsteigen zu wollen. Die Aussichten eines solchen Projekts seien unsicher, meinten Marktteilnehmer. Die Aktie sank um beinahe vier Prozent. Des einen Freud, des anderen Leid: Ein Teil der Produktionsanlagen soll bei centrotherm geordert werden, der Großauftrag sorgte für einen Kurssprung von mehr als 5 Prozent.
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