Kommentar
17:53 Uhr, 17.08.2020

Dax: Kann es nur weiter nach oben gehen?

Der S&P 500 hat es bereits geschafft. Das bisherige Allzeithoch wurde wieder erreicht. Beim Dax fehlen noch ein paar Prozente, vermutlich aber nicht mehr lange.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.920,66 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.920,66 Pkt (XETRA)

Zuerst erreichten Technologiewerte in den USA ein neues Allzeithoch. Für ein neues Allzeithoch hat es im S&P 500 noch nicht gereicht. Immerhin wurde aber während des Handels schon wieder der bisher höchste Schlusskurs erreicht. Dem Dow Jones fehlen in etwa noch so viel wie dem Dax zu einem neuen Hoch.Die Ähnlichkeiten zwischen dem Dow Jones und Dax sind kein Zufall. Beide haben in etwa die gleiche Gewichtung des Technologiesektors und diese ist im Vergleich etwa zum S&P 500 geringer. Da vor allem Technologie den Markt nach oben gezogen hat, ist es kein Wunder, dass der Nasdaq ein neues Allzeithoch markiert hat, die anderen Indizes aber noch nicht.Auf Dauer muss das kein unwiderrufliches Schicksal sein. 50 % des Dax lässt sich der Industrie zuordnen. Die Kurse des Dax werden also von der Industrie gemacht und nicht von anderen Sektoren. Wie aber steht es um die Industrie? Kann sie den Dax auf ein neues Allzeithoch katapultieren?

Sie kann. Es ist zwar im Gegensatz zu Apple, Facebook usw. die alte Industrie, aber auch diese kann performen. Bedingung ist, dass es der Wirtschaft gut geht. Lockdowns wie im März und April sind nicht zuträglich. Diese Zeit ist gefühlt schon lange vorbei und mit der Industrie geht es aufwärts.

Die Konjunkturerwartungen schnellen nach oben. Das hilft Industrieunternehmen mehr als etwa Firmen wie Alphabet. Gemessen an den Konjunkturerwartungen und der aktuellen Lage hat die Wirtschaft und Industrie sehr gute Monate vor sich (Grafik 1). Der positive Trend hat gerade erst begonnen und dürfte sich die nächsten drei Quartale fortsetzen. Der Einkaufsmanagerindex der Industrie ist bereits wieder im Wachstumsbereich und dürfte weiter zulegen.


Vergleicht man die Performance des deutschen Leitindex direkt mit den Konjunkturerwartungen, erkennt man den Zusammenhang sofort (Grafik 2). Bei dem positiven Ausblick verwundert es sogar, dass der Dax nicht schon deutlich höher steht. Die Erwartungen sind so hoch, dass der Dax eigentlich mindestens 20 % über dem Vorjahresniveau stehen sollte.

Das zeigt, dass Anleger trotz augenscheinlich hoher Kurse noch skeptisch sind. Der positive Konjunkturtrend hat begonnen und wird sich so schnell nicht umkehren. Solange keine Trendumkehr beim Wachstum zu erkennen ist, bleibt der Dax gut unterstützt. Zugleich lässt sich anhand der Konjunkturerwartungen mit hoher Wahrscheinlichkeit prognostizieren, dass die Industrie in den nächsten 9 Monaten sehr gut laufen wird.

Der Weg zu neuen Allzeithochs ist geebnet. Es müsste schon ein neuer Lockdown sein, um den Trend umzukehren. Politisch ist das unwahrscheinlich. Ein neues Hoch ist greifbar und das Umfeld dazu stimmt. Deswegen muss es aber nicht gleich morgen ein neues Hoch geben. Saisonal besteht bis Ende September Gegenwind. Rücksetzer sind zu befürchten und können als Einstiegsgelegenheit gewertet werden.

Clemens Schmale


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8 Kommentare

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  • Tüskendör
    Tüskendör

    Japan: Maschinenaufträge (Kernrate) im Juni -7,6 %. Erwartet wurden +2,1 %, nach +1,7 % im Vormonat (m/m).

    Kurznachricht –07:22

    Ups.

    09:13 Uhr, 19.08. 2020
  • Tüskendör
    Tüskendör

    Mein Bushaltestellen-Kiosk hat letzte Woche aufgegeben - und nicht nur temporär... er lief natürlich schwerst unterhalb der Börsennotiz.

    Die vergleichsweise guten gemeldeten Zahlen von McDonalds erschließen sich mir (bei Betrachtung der 3 von mir gelegentlich besuchten Lokationen) auch nicht wirklich... Time will tell.

    09:11 Uhr, 19.08. 2020
  • mariahellwig
    mariahellwig

    "Zugleich lässt sich anhand der Konjunkturerwartungen mit hoher Wahrscheinlichkeit prognostizieren, dass die Industrie in den nächsten 9 Monaten sehr gut laufen wird."

    Die Aussage ist mutig. Egal mit welchen Geschäftsführer ich rede, diese Aussage würde niemand unterschreiben.

    17:10 Uhr, 18.08. 2020
  • Rehbraun
    Rehbraun

    Godmode und Weygand erbringen jeden Tag den Beweis: Börse ist nicht vorhersehbar.

    Die wollen nur eure Abo Gebühr

    21:57 Uhr, 17.08. 2020
    1 Antwort anzeigen
  • SquishyGod
    SquishyGod

    Das ist aber eine tolle Logik.
    Wieso sollte der DAX jetzt bei "extrem guten Erwartungen" steigen wenn er vorher bei "extrem miesen Erwartungen" kaum gefallen ist? Börse ab sofort Einbahnstraße?

    20:00 Uhr, 17.08. 2020
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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