Analyse
11:30 Uhr, 30.12.2021

DAX - Jahresausblick 2022: Startet der DAX endlich durch?

Seit Monaten geht im DAX kaum etwas vorwärts. Kann sich dies im nächsten Jahr ändern oder ist mit einer weiteren Seitwärtsbewegung zu rechnen?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 15.854,39 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 15.854,39 Pkt (XETRA)

Der DAX startete gut in das Jahr 2021. Aber im zweiten Halbjahr ließ die Aufwärtsdynamik trotz eines neuen Allzeithochs im November bei 16.290 Punkten deutlich nach. Wie könnte es im nächsten Jahr weitergehen?

Langfristige Betrachtung:

Der DAX startete Anfang der 1980er Jahre zu einer langfristigen Aufwärtsbewegung. Die Dynamik nahm in den 1990er Jahren deutlich zu. Dieser Anstieg führte im März 2000 zu einem Hoch bei 8.136 Punkten.

Anschließend korrigierte der Index sehr ausführlich. Diese Bewegung lässt sich in einem aufsteigenden Dreieck eingrenzen. Im Mai 2013 brach der Index erstmals aus diesem Dreieck nach oben aus. Aber erst im September 2013 etablierte sich der Index endgültig über diesem Hoch. Das rechnerische Ziel aus diesem Dreieck liegt bei 30.253 Punkten.

Nach dem Ausbruch zog der Index bis Januar 2018 auf ein Hoch bei 13.596 Punkten an. Anschließend korrigierte er, wobei der Coronacrash als Pullback an das Dreieck angesehen werden kann.

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Mittelfristige Betrachtung:

Von Dezember 2020 bis März 2021 drückte der Index gegen die obere Begrenzung dieses Pullbacks. Erst Anfang März 2021 gelang der endgültige Ausbruch aus dieser Bewegung.

Dieser Ausbruch löste eine Rally auf zunächst 15.501 Punkte im April 2021 aus. Seit diesem Hoch erzielte der DAX zwar mehrfach neue Rekordstände. Aber es kam auch immer wieder zu deutlichen Rücksetzern. Diese endeten entweder im Unterstützungsbereich um 15.048 oder 14.804 Punkte.

Diese Bewegung seit April lässt sich auf viele verschiedene Arten interpretieren. Man könnte hier eine Art Expanding Triangle sehen. Auch könnte man die Bewegung als Rounding Top interpretieren. Keine Interpretation hat aktuell eine höhere Wahrscheinlichkeit als die andere. Das Muster ist noch im Entstehen. Einzig die untere Begrenzung dieses Musters ist bereits klar. Diese wird durch die Unterstützungszone zwischen 15.048 und 14.804 Punkte repräsentiert.

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Kurzfristige Betrachtung:

Die Bewegung seit 30. November 2021 lässt sich als eine Art Doppelboden interpretieren. Die Nackenlinie liegt bei 15.834 Punkten. In dieser Woche brach der Index darüber aus, kämpft allerdings aktuell darum, sich über der Nackenlinie zu etablieren. Das rechnerische Ziel aus dieser Formation liegt bei 16.697 Punkten. Noch ist der Ausbruch über die Nackenlinie nicht signifikant.

Ausgewählte Indikatoren:

Der RSI (14) läuft seit einigen Monaten knapp unter dem oberen Extrembereich seitwärts. Daraus lässt sich wenig ablesen. Der Indikator kann ähnlich wie im Jahr 1996 nach einer solchen Bewegung in den oberen Extrembereich vordringen. Damals startete eine dynamische Rally. Im Jahr 2017 und auch noch Anfang 2018 lief der Indikator ebenfalls einige Zeit unterhalb der oberen Extremzone seitwärts. Danach kam es zunächst zu einer kleinen Korrektur und anschließend zum Coronacrash.

Auch auf Wochenbasis läuft der Indikator seit Wochen unterhalb des oberen Extrembereichs seitwärts. Auffallend ist, dass der RSI seit April 2015 kaum mehr in den oberen Extrembereich vordringt. Ein solches Vordringen könnte also den Startschuss für eine dynamische Rally liefern. Dies klingt zunächst einmal seltsam. Aber bei vielen dynamischen Rallys zeigt der RSI über einen längeren Zeitraum einen überkauften Zustand an. Die größten Gewinne werden oft sogar erst dann erzielt, wenn der RSI in den oberen Extrembereich vorgedrungen ist.

Auf Tagesbasis zeigt der RSI seit dem Novembertief eine steigende Tendenz. Zum überkauften Bereich ist allerdings noch Platz.

Der Abstand des Kurses zum EMA 200 beträgt aktuell 15,88 %. Von den Extremwerten aus den 1990er Jahren (44,36 %) oder den Nullerjahren (32,43 %) ist ein solcher Abstand sehr weit entfernt.

Fazit: Rally intakt, keine Übertreibungstendenzen

Das Chartbild des DAX macht im langfristigen Bild einen bullischen Eindruck. Vom aktuellen Niveau aus hat der Index das Potenzial für eine 90 % Rally.

Das mittelfristige Bild ist eher neutral. Hier ist ein Muster im Entstehen. Ob es sich dabei um eine Topformation oder eine Fortsetzungsformation handelt, ist noch völlig unklar. Es lässt sich aktuell nicht einmal ein klarer Buy-Trigger angeben. Allerdings gibt es einen klaren Sell-Trigger. Dieser liegt bei 14.804 Punkten.

Im kurzfristigen Bereich arbeitet der Index gerade an einem Kaufsignal, das auf eine Rally gen 16.697 Punkte hindeuten könnte.

Wenn sich dieses Signal durchsetzt, dann kann es zu einem positiven Jahresstart kommen. Rein aus charttechnischer und isolierter Betrachtung könnte der DAX aber anschließend weiter lange seitwärts laufen, solange er sich über 14.804 Punkten behauptet. Zum aktuellen Zeitpunkt liegt zwar ein langfristiges Kaufsignal vor. Aber das heißt nicht, dass es schnurstracks nach oben gehen muss. Längere Pausen sind normal. Und in einer solchen befindet sich der DAX.

Weitere Jahresausblicke:

DOW JONES - Jahresausblick 2022: Wieder im Rallymodus?

S&P - Jahresausblick 2022: Wie lange kann die Rally andauern?

NASDAQ 100 - Jahresausblick 2022: Kann die Rally weitergehen?

Diese Analyse ist eine Basisanalyse für meinen morgendlichen Marktüberblick, den ich täglich in unserem redaktionellen Angebot PROmax veröffentlichte. Sie wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert. Diese Analysen sind unter Umständen Grundlage für Trades im Tradingdepot dieses Pakets. Der Marktüberblick enthält Kommentare zu vielen beliebten Basiswerten wie Nasdaq 100, Dow Jones, verschiedenen Rohstoffen oder Bitcoin.
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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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