Analyse
11:45 Uhr, 29.12.2021

DOW JONES - Jahresausblick 2022: Wieder im Rallymodus?

Der Dow Jones notiert nahe an seinem bisherigen Rekordhoch. Stehen 2022 neue Kursrekorde an oder geht die Rally zu Ende?

Erwähnte Instrumente

  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 36.398,21 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 36.398,21 $ (NYSE)

Der Dow Jones zieht bisher in der letzten Woche des Jahres 2021 an und näherte sich gestern seinem Allzeithoch stark an. Zu einem Ausbruch kam es aber nicht. Kann es im nächsten Jahr zu einem neuen Allzeithoch kommen?

Langfristige Betrachtung:

Der Dow Jones befindet sich in einer sehr langfristigen Aufwärtsbewegung. Als Startpunkt kann man das Jahrestief aus dem Jahr 1932 bei 41,22 Punkten sehen.

Diese Rally wurde mehrmals durch größere Korrekturen unterbrochen. Die letzte große Korrektur startete nach dem Hoch aus dem Januar 2000 bei 11.908,50 Punkten.

Diese Korrektur spielte sich in einem expanding Triangle ab. Von Dezember 2013 bis März 2016 pendelte der Index um die obere Begrenzung dieses Dreiecks. Erst dann gelang der Ausbruch nach oben.

Aus diesem Dreieck lassen sich zwei Kursziele ableiten: Das erste liegt bei 38.766 Punkten, das zweite bei 51.207 Punkten. Seit dem Ausbruch aus diesem Dreieck zieht der Index deutlich an. Er notiert nur noch wenig unter dem ersten Ziel.

Interessant ist noch, dass der Coronacrash sehr nahe an der oberen Begrenzung dieses Dreiecks endete.

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Mittelfristige Betrachtung:

Seit dem Tief aus dem Coronacrash bei 18.213 Punkten startete eine starke Rally. Innerhalb dieser Rally konsolidierte der Index im September und Oktober 2020 in einer bullischen Flagge. Mit der Wahl Bidens zum US-Präsident erfolgte der Ausbruch aus der Flagge.

Hier stellt sich die Frage, welcher Trend hier konsolidiert wurde. Als mögliche Ausgangspunkte bieten sich das Tief aus dem März 2020 und das Konsolidierungstief aus dem Mai 2020 an. Im ersten Fall ergibt sich ein Ziel bei 41.912 Punkten, im zweiten Fall eines bei 39.041 Punkten. Das zweite Ziel wirkt harmonischer. Aber das erste kann nicht völlig ausgeschlossen werden.

Seit dem Zwischenhoch aus dem Mai 2021 bei 35.091 Punkten werden die Ausschläge innerhalb eines intakten Aufwärtstrends größer. Gleichzeitig hat die Aufwärtsdynamik im Vergleich zur Bewegung von Oktober 2020 bis Mai 2021 deutlich abgenommen.

In dieser Woche bricht der Index aus einer Konsolidierung nach oben aus. Aus diesem Ausbruch lässt sich ein rechnerisches Ziel bei 38.512 Punkten ableiten.

Ausgewählte Indikatoren:

Der RSI (14) notiert auf Monatsbasis seit einiger Zeit am oberen Extrembereich, dringt aber nicht in diesen ein.

Ein ähnliches Verhalten zeigt der Indikator auf Wochenbasis.

Auf Tagesbasis fiel der Indikator in den letzten Monaten in den Abwärtsbewegungen immer wieder auf unteren Extrembereich zurück und drehte dort schnell nach oben. Zu einem Eindringen in den oberen Extrembereich kam es aber höchstens ganz kurzfristig.

Der Abstand vom Kurs zum EMA 200 (Wochenbasis) beträgt aktuell 20,98 %. Das ist kein besonders großer Abstand. Im Januar 2018 betrug der Abstand 28,54 %. Hier zeigt sich eine deutliche Differenz zum S&P 500 und Nasdaq 100. Bei diesen beiden Indices ist der Abstand seit Wochen größer als jemals zuvor in der Rally seit März 2009.

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Wie ist die Stimmung an den Märkten?

Der Fear & Greed Index von CNN fiel gestern leicht zurück. Der Index notiert nun wieder im neutralen Bereich. Das ist sehr erstaunlich, da sowohl Nasdaq 100 als auch Dow Jones nur wenig unter ihren Allzeithochs aus dem November notieren und der S&P 500 dieses bereits überwunden hat.

Die klassische Interpretation dieses Indikators deutet daher keineswegs eine drohende Topbildung an. Denn von Euphorie ist nicht im Ansatz etwas zu sehen. Es ist eher davon auszugehen, dass viele Anleger unterinvestiert sind.

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Fazit: Neue Allzeithochs stehen an

Auch wenn die Dynamik in der Rally in den letzten Monaten nachgelassen hat, ist diese Rally weiterhin intakt. Es kommt sogar gerade zu neuen Kaufsignalen.

Zwar nähert sich der Dow Jones einem großen und langfristigen Zielbereich um 38.766 Punkte an. Aber die Gefahr, dass sich dort ein größeres Top bildet, ist aktuell aufgrund der fehlenden Euphorie an den Märkten nicht sehr groß. Der Dow Jones hat also eine gute Chance auf eine weitere Rally in Richtung 38.766-39.041 Punkte. Eine Ausdehnung bis ca. 41.912 Punkte ist möglich.

Kritisch wäre ein Rückfall unter den EMA 50 auf Wochenbasis bei aktuell 33.937 Punkte. In diesem Fall müsste mit einem Rückfall in Richtung 29.568 Punkte, also an das alte Allzeithoch aus dem Februar 2020 gerechnet werden.

Im langfristigen Kontext deuten sich bisher noch kaum Übertreibungsanzeichen an. Hier unterscheidet sich der Dow Jones deutlich vom Nasdaq 100 und S&P 500. Allerdings ist kaum zu erwarten, dass sich der Dow Jones behaupten kann, falls es im Jahresverlauf zu den möglichen großen Korrekturen in den anderen beiden Indices kommt.

Zusätzlich lesenswert:

NASDAQ 100 - Jahresausblick 2022: Kann die Rally weitergehen?

S&P - Jahresausblick 2022: Wie lange kann die Rally andauern?

Diese Analyse ist eine Basisanalyse für meinen morgendlichen Marktüberblick, den ich täglich in unserem redaktionellen Angebot PROmax veröffentlichte. Sie wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert. Diese Analysen sind unter Umständen Grundlage für Trades im Tradingdepot dieses Pakets. Der Marktüberblick enthält Kommentare zu vielen beliebten Basiswerten wie Nasdaq 100, Dow Jones, verschiedenen Rohstoffen oder Bitcoin.
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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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