Kommentar
12:54 Uhr, 11.04.2011

Dax-Investoren lassen sich nicht ins Bockshorn jagen

Viele mögen die Entscheidung der EZB vom vergangenen Donnerstag willkommen geheißen haben. Doch wie immer man über diese Erhöhung der Zinsen um ein Viertelprozent denken mag - dem Wachstum der Eurozone dürfte dieser kleine Schritt jedenfalls nicht schaden. Fraglich ist allerdings, ob dieses Viertelprozent tatsächlich der Inflationsbekämpfung nutzen wird. Und das nicht nur, weil andere wichtige Zentralbanken wie die Fed oder die Bank von England offenbar davon ausgehen, dass das Thema Inflation schlimmstenfalls ein vorübergehendes sein wird. Selbst wenn EZB Präsident Jean-Claude Trichet den Eindruck vermittelt haben sollte, durch diesen Schritt nicht gleich eine ganze Serie von Zinserhöhungen eingeläutet zu haben, kann sich dennoch kaum jemand vorstellen, dass die Zentralbank es bei diesem "einen Mal" bewenden lassen wird. Denn es muss einem schon zu denken geben, wenn der EZB-Präsident, trotz seines "strongly vigilant" bei der vorvergangenen Sitzung, immer wieder betonte, dass sich die Zentralbank mit diesem Entschluss keineswegs von vornherein festgelegt habe. Angesichts der dramatischen Ereignisse in Japan oder auch der unsicheren geopolitischen Lage - von den Problemen an der Peripherie Europas gar nicht zu reden - hätte es der EZB kaum jemand übel genommen, wenn sie sich mit ihrem angekündigtem Zinsschritt noch einen Monat Zeit gelassen hätte. Alles Ereignisse, die von vielen Finanzmarktteilnehmern, wenngleich fälschlicherweise, bereits das Prädikat "Schwarzer Schwan", also eines völlig unerwarteten Geschehnisses verliehen bekommen hatten. Anders ausgedrückt: Was hätte denn eigentlich noch alles passieren müssen, damit die EZB tatsächlich von ihrem ursprünglichen Commitment abgerückt wäre?

Aus diesem Grund fällt es schwer zu glauben, dass dem Zinsschritt vom Donnerstag nicht noch weitere folgen werden. Denn aus psychologischer Sicht ist kaum vorstellbar, dass diese Zinswende, die nun tatsächlich mit einem hohen Commitments eingeleitet wurde, noch einmal revidiert wird. Obgleich an den Börsen die Zukunft gehandelt wird und manche Prognose mittlerweile für dieses Jahr noch zwei weitere Zinsschritte der EZB vorhersieht, haben sich die Börsianer hierzulande nicht ins Bockshorn jagen lassen. Damit bleibt der Weg bis zum Jahreshoch (7.440) nahezu frei, jenseits davon winken Kursgewinne bis 7.565/70 (modifiziert). Rückschläge sollten indes bei 7.055/60 auf erste Nachfrage treffen, wobei nach einem Unterlaufen dieses Niveaus mit einem deutlichen Dynamikverlust der derzeitigen Aufwärtsbewegung zu rechnen wäre.

Alle in diesem Dokument genannten Preisniveaus verlieren bei einem Durchstoß von zehn Punkten ihre Gültigkeit.

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