DAX: Impulslos

Frankfurt (BoerseGo.de) – Der Handel am deutschen Aktienmarkt gestaltete sich zum Wochenauftakt ausgesprochen ruhig. Da an den US-Börsen wegen eines Feiertags heute kein Handel stattfindet, fehlten die gewohnten Impulse der Wall Street. Diese hatte am Freitag ihre Verluste eingrenzen können, was sich tendenziell stützend auf die Notierungen in Deutschland auswirkte. Von konjunktureller Seite her wurden kaum marktbewegenden Daten bekannt, lediglich die Entwicklung der japanischen Wirtschaftsleistung wurde mit Wohlwollen aufgenommen. Wie in den Vortagen wurde die Diskussion um die Haushaltssituation Griechenlands weitergeführt, im Fokus stand die zukünftige Überwachung der angekündigten Haushaltskonsolidierung durch die EU.

Bei geringen Umsätzen ging der deutsche Leitindex DAX wenig verändert mit einem Plus von 0,19 Prozent bei 5.511 Punkten aus dem Xetra-Handel. Gewinner und Verlierer hielten sich weitgehend die Waage, 14 Titel legten zu, 16 Titel verbuchten Abschläge.

Im Mittelpunkt des Anlegerinteresses standen die Titel des Düngemittel- und Salzproduzenten K+S. Der norwegische Branchenkollege Yara will den amerikanischen Konkurrenten Terra für mehr als 4 Milliarden Dollar übernehmen, wodurch Spekulationen über weitere Zusammenschlüsse im Sektor wieder angeregt wurden. Bereits seit geraumer Zeit steht das Gerücht im Raum, der kanadische Branchenprimus Potash erwäge eine Verstärkung seiner Position auf dem europäischen Markt. Deshalb sei das Unternehmen an einer Übernahme von K+S interessiert. Die Aktie stieg um rund 1,6 Prozent.

Aufmerksamkeit erregten auch die Zahlen des Maschinenbau- und Nutfahrzeugkonzerns MAN. Für das vergangenen Geschäftsjahr musste das Unternehmen eine Verlust von 258 Millionen Euro verbuchen. Damit wurden die Markterwartungen verfehlt. Grund für den unerwartet hohen Verlust sind vor allem Sonderbelastungen aus Abschreibungen auf den Buchwert der Beteiligung an Scania, die bereits in der vergangenen Woche bekannt wurden. Investoren konzentrierten sich deshalb auf die Entwicklung des operativen Geschäfts und der Bilanzstruktur, die offenbar als zufriedenstellend bewertet wurde, die Aktie verteuerte sich um rund 0,6 Prozent.

Einen guten Jahresauftakt meldete der Stahlkocher ThyssenKrupp, der im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres planmäßig in die Gewinnzone zurückkehrte. Zudem will der Konzern Mehrkosten bei Kohle und Erzen unmittelbar an die Kunden weiterreichen, und wurde von Analysten gelobt, der Kurs kletterte um 0,26 Prozent.

Automobiltitel präsentierten sich wie bereits seit einiger Zeit schwach, angeführt von Daimler. Einem Medienbericht zu Folge erwägt das Unternehmen, eine Strafe von 200 Millionen US-Dollar zu bezahlen, um Ermittlungen über schwarze Konten in den USA zu beenden, die Anteilsscheine gaben um 1,4 Prozent nach.

Am Indexende verbilligten sich Infineon um rund 2,4 Prozent, hier belasteten Nachrichten über mögliche Verkäufe eines Großinvestors den Kurs.

Im M-DAX setzte sich der Mischkonzern TUI nach Zahlen mit einem Plus von mehr als 9 Prozent klar an die Spitze. Wegen der unerwartet guten Entwicklung des Tourismusgeschäftes trotz der Wirtschaftskrise konnte der Verlust reduziert werden, während das Containergeschäft weiter ein Sorgenkind bleibt.

Im TEC-DAX meldeten sich die zuletzt arg gebeutelten Solarwerte zurück. Als Grund wurden Berichte über mögliche Schlupflöcher bei der geplanten Reduzierung der staatlichen Zuschüsse genannt. Solarworld und Phoenix Solar legten um mehr als 5 Prozent zu, SMA Solar kletterten um 4,5 Prozent.