Kommentar
17:45 Uhr, 14.10.2022

Uni-Michigan-Konsumklima steigt stärker als erwartet - JPMorgan-Chef warnt vor Rezession

stock3 Newsflash: Alles, was heute an der Börse für Trader und aktive Anleger wichtig ist. Kompakt auf den Punkt gebracht.

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Zahlen der US-Banken kommen gut an

US-Einzelhandelsumsatz stagniertim September

Britischer Finanzminister gefeuert

Lagarde: Finanzmärkte sind zu optimistisch

Bafin warnt vor neuem Online-Betrug

Lukaschenko ruft in Belarus Terroralarm aus

Merkel verteidigt Russland- und Energiekurs

Chinas Inflation weiterhin eher niedrig.

Nordex erhält weniger Aufträge

Markt

Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag etwas zugelegt. Der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Plus von 0,67 Prozent 12.437,81 Punkten. Auf Wochensicht ergibt sich ein Plus von 1,34 Prozent. Marktbeobachter Andreas Lipkow von der Comdirect erinnerte trotz des guten Laufs am Markt daran, dass sich an der konjunkturellen Situation nichts geändert hat, und in den USA eine Stagflation droht - also eine stagnierende Wirtschaft bei hohen Teuerungsraten. Bei den Zahlenvorlagen aus dem US-Bankensektor gab es gemäß den Kursreaktionen etwas mehr Licht als Schatten. Zuerst überzeugte JPMorgan mit guten Resultaten. Weitere Quartalsberichte hatten meist auch positive Reaktionen zur Folge: Titel von Wells Fargo und der Citigroup legen zu. Nur bei Morgan Stanley war das Bild negativ.

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Unternehmen & Branchen

Die US-Bank Citigroup hat im dritten Quartal deutlich weniger verdient. Unterm Strich stand ein Nettogewinn von 3,5 Mrd. Dollar und damit ein Viertel weniger als vor einem Jahr, wie die Bank am Freitag mitteilte. Die Erträge des Geldhauses legten indes um sechs Prozent auf 18,5 Mrd. Dollar zu. Citi legte 370 Mio. Dollar als Absicherung für ausfallbedrohte Kredite beiseite, das drückte das Nettoergebnis. Vor einem Jahr hatte die Bank noch über eine Milliarde Dollar an Rückstellungen aufgelöst.

Citigroup Inc.
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Die größte US-Bank JPMorgan Chase hat im Sommer einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Mit gut 9,7 Mrd. US-Dollar fiel der Überschuss rund 17 Prozent niedriger aus als ein Jahr zuvor. Grund waren eine erhöhte Risikovorsorge für gefährdete Kredite und Abschreibungen auf Wertpapiere. Im dritten Quartal erzielte JPMorgan bereinigte Erträge von 33,5 Mrd. Dollar - zehn Prozent mehr als ein Jahr zuvor und noch mehr als von Analysten erwartet. Der Zinsüberschuss sprang um mehr als ein Viertel auf 17,6 Mrd. Dollar nach oben.

JPMorgan Chase & Co.
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Das US-Geldhaus Morgan Stanley hat im dritten Quartal deutlich weniger verdient. Der Nettogewinn sank um 30 Prozent auf 2,6 Mrd. Dollar, wie Morgan Stanley am Freitag mitteilte. Die Erträge gingen um zwölf Prozent auf 13,0 Mrd. Dollar zurück. Analysten hatten mit besseren Zahlen gerechnet. Besonders im klassischen Investmentbanking tat sich Morgan Stanley schwer. Die Einnahmen brachen um 55 Prozent ein.

Morgan Stanley
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Auch das Geschäft der viertgrößten US-Bank Wells Fargo wurde im dritten Quartal von einer erhöhten Risikovorsorge belastet. Im Zeitraum von Juli bis September sei der Überschuss im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 31 Prozent auf 3,53 Milliarden Dollar gefallen, teilte die Bank mit. „Unsere solide Geschäftsleistung im dritten Quartal wurde von operativen Verlusten von zwei Milliarden Dollar aufgrund von Gerichtsverfahren, Konfliktlösungen mit Kunden und regulatorischen Fragen aus der Vergangenheit schwer beeinträchtigt,“ erklärte Konzernchef Charlie Scharf die Quartalsergebnisse.

Wells Fargo & Co.
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Der US-Krankenversicherer UnitedHealth überzeugte mit einem überraschend guten dritten Quartal und legte daher jetzt die Ziele für den diesjährigen Gewinn nochmals höher. Der Gewinn je Aktie soll statt 20,45 bis 20,95 Dollar nun 20,85 bis 21,05 Dollar erreichen. Schon im April und Juli hatte UnitedHealth seine Gewinnprognose für 2022 angehoben.

UnitedHealth Group Inc.
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Der Fleischersatzproduzent Beyond Meat senkt erneut seine Jahresprognose und plant 19 Prozent seiner Belegschaft abzubauen. Das Geschäft werde von verschärftem Wettbewerb als auch von Verbrauchern, die wegen der hohen Inflation billigere Eiweißprodukte bevorzugten belastet, so das Unternehmen. Für das Gesamtjahr rechnet der US-Konzern jetzt mit einem Umsatz von 400 bis 425 Mio. Dollar, gegenüber den bisherigen Erwartungen von 470 bis 520 Mio. Dollar.

Beyond Meat Inc
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Die Fusion der Supermarktketten Kroger und Albertsons rückt näher. Kroger sei in Gesprächen mit Albertsons über einen Zusammenschluss, hieß es zuvor aus Kreisen. Eine Transaktion könnte bereits in dieser Woche bekanntgegeben werden. Die beiden Unternehmen haben sich noch nicht zu den Spekulationen geäußert.

Albertsons Companies Inc.
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Der Volkswagen-Konzern hat im September mehr Fahrzeuge abgesetzt. Im bisherigen Jahresverlauf fahren die Auslieferungszahlen aber weiterhin hinter den Erwartungen hinterher. Im abgelaufenen Monat wurden 755.800 Fahrzeuge und damit 20,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor abgesetzt, wie der Dax-Konzern am Freitag mitteilte. Im gesamten Zeitraum Januar bis September kam VW damit auf gut 6 Mio. Fahrzeuge - 12,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Vor allem das wichtige China-Geschäft stabilisiert sich wieder, nachdem dort im Frühling noch neue Corona-Lockdowns und das Logistik-Chaos in den Überseehäfen das Geschäft erheblich behindert hat. Für September stand in der Volksrepublik einschließlich Hongkong wieder ein Plus von fast 34 Prozent in der Absatzstatistik.

Volkswagen AG Vz.
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Die Anhänger einer befristeten Verlängerung für den Einsatz des Unkrautvernichters Glyphosat von Bayer (Monsanto) haben einen Rückschlag erlitten. Der zuständige Ausschuss der EU-Kommission habe am Freitag der Verlängerung formal widersprochen, teilte das Bundesagrarministerium mit. Die Kommission könne aber auch in eigener Verantwortung über eine zeitweise Verlängerung entscheiden, hieß es. Sie hatte sich zuvor für eine kurzzeitige Verlängerung ausgesprochen. Deutschland habe sich bei der Abstimmung enthalten. Glyphosat ist derzeit bis zum 15. Dezember in der EU zugelassen. Das Pestizid steht unter anderem in der Kritik, Krebs zu verursachen, was der Hersteller Bayer zurückweist.

Bayer AG
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Der Windkraftanlagenhersteller Nordex hat im dritten Quartal weniger Aufträge als im Vorjahreszeitraum eingeholt. Im Berichtszeitraum seien Aufträge aus elf Ländern für 227 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 1.441 Megawatt eingegangen, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 389 Anlagen mit 1.829 Megawatt Leistung gewesen. Der durchschnittliche Verkaufspreis stieg allerdings von 0,69 Mio. Euro auf 0,90 Mio. Euro je Megawatt.

Nordex SE
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Der Sportwagenbauer Porsche hat in diesem Jahr etwas mehr Autos verkauft als vor Jahresfrist. Von Januar bis September legten die Auslieferungen um 2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 221.512 Autos zu, wie der Börsenneuling mitteilte. In Europa und auf dem Heimatmarkt wurden die meisten Zuwächse verzeichnet. In Europa betrug der Zuwachs bei den verkauften Autos zwischen Januar und September 11 Prozent auf 42.204 Fahrzeuge. In China wurde bei den Auslieferungen ein Rückgang von einem Prozent auf 68.766 Fahrzeuge verzeichnet. China ist der wichtigste Einzelmarkt von Porsche. In Nordamerika gab es 56 357 Auslieferungen. Ein Minus von vier Prozent.

Dr.Ing. H.C.F. Porsche Vz
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Der französische Lebensmittelkonzern Danone will sich aus dem Geschäft in Russland größtenteils zurückziehen. Der Konzern habe beschlossen, einen Käufer suchen. Dieser Schritt könne zu einer Abschreibung von bis zu einer Milliarde Euro führen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Das russische EDP-Geschäft, zu dem unter anderem die bekannte Milchproduktmarke Prostokvashino gehört, habe zuletzt fünf Prozent zum Konzernumsatz beigesteuert.

Danone S.A.
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Der aktivistische Investor Petrus Advisers reagiert auf die schwache Geschäftsentwicklung des Schweizer Bankensoftwareanbieters Temenos. „Die Senkung der Prognosen von Temenos für 2022 hat unsere Bedenken über die zu ehrgeizigen Ziele und die undurchsichtige Kommunikation der Unternehmensführung bestätigt", erklärte der Fonds am Freitag. Die angekündigte Trennung vom Chief Revenue Officer sei eine fragwürdige Zuweisung von Verantwortung. Petrus gehe davon aus, dass Hauptaktionär Martin Ebner ebenfalls entsetzt über die Entwicklung des Temenos-Aktienkurses sei. An Tagen mit einer schwachen Kursentwicklung werde Petrus die Beteiligung an Temenos weiter aufstocken. Der Aktivist hatte vergangene Woche mitgeteilt, dass er sich mit einer Beteiligung von unter drei Prozent in das Aktionärsregister von Temenos eingetragen habe.

Temenos AG
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Die Londoner Anwaltskanzlei Harcus Parker hat im Namen einer Vielzahl von europäischen Klägern eine Sammelklage bei dem britischen Wettbewerbsgericht Competition Appeal Tribunal (CAT) gegen die Kreditkartenanbieter Visa und Mastercard eingereicht. Die Kläger fordern demnach eine Entschädigung für Unternehmen aus dem europäischen Wirtschaftsraum (EWR), denen für die Annahme von Zahlungen mit Firmenkreditkarten sowie ausländischen Kredit- und Debitkarten multilaterale Interbankenentgelte (MIFs) in Rechnung gestellt wurden. Visa und Mastercard habe die Banken gezwungen, MIFs in einer von den beiden Finanzkonzernen festgelegten Höhe zuzustimmen, die "wettbewerbs- und rechtswidrig" seien, hieß es demnach in der Klageschrift.

MasterCard Inc.
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Im Streit um die Tarifbindung der Servicetochter ComTS der Commerzbank verhärten sich die Fronten. Die Gewerkschaft Verdi hat die Mitarbeiter der Commerzbank-Tochter ComTS erneut zu Warnstreiks aufgerufen. Kommende Woche soll die Belegschaft an fünf Standorten die Arbeit für drei Tage niederlegen, wie Verdi am Donnerstag ankündigte. Bereits am 4. und 5. Oktober waren nach Verdi-Angaben etwa 1.700 ComTS-Beschäftigte zu Warnstreiks aufgerufen.

Commerzbank AG
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Konjunktur & Politik

Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Oktober etwas verbessert. Der von der Universität Michigan erhobene Konsumklimaindex stieg zum Vormonat um 1,2 Punkte auf 59,8 Zähler, wie die Universität am Freitag mitteilte. Erwartet wurde ein weniger starker Anstieg auf 59,0 Punkte. Vor allem die Einschätzung der aktuellen Lage verbesserte sich stark von 59,7 auf 65,3 Punkte. Der Index für die Erwartungen sank hingegen von 58,0 Punkten auf 56,2 Zähler. Die Inflationserwartungen der Verbraucher legten auf Sicht von zwölf Monaten von 4,7 Prozent auf 5,1 Prozent und auf Sicht von fünf Jahren von 2,7 auf 2,9 Prozent zu. Joanne Hsu, die an der Uni für die Umfrage verantwortlich ist, bleibt trotz der Aufhellung eher pessimistisch. Sie verwies auf die hohe Unsicherheit über die Entwicklung der Inflation, der Wirtschaft und der Finanzmärkte. In den vergangenen Monaten war das Konsumklima vor allem durch die hohen Inflationsraten belastet worden.

Der Chef von JPMorgan Chase, James Dimon, befürchtet, dass die USA sowie die gesamte Weltwirtschaft vermutlich in eine Rezession abgleiten werden. Zwar entwickele sich die US-Wirtschaft derzeit noch immer gut, doch „man kann nicht über die Wirtschaft reden, ohne über Dinge in der Zukunft zu sprechen, und das sind schwerwiegende Dinge", wurde Dimon in heutigen Medienberichten zitiert. Vor allem die ausufernde Inflation, die falkenhafte Geldpolitik sowie der Ukraine-Krieg bereiteten ihm Sorgen. „Das sind sehr, sehr gravierende Dinge, die meiner Meinung nach wahrscheinlich die USA und die Welt belasten, ich meine, Europa befindet sich ja bereits in einer Rezession – und sie werden wahrscheinlich in den kommenden sechs bis neun Monaten die USA in eine Art Rezession befördern", fügte Dimon hinzu.

Angesichts der angespannten Wirtschaftslage hat Deutsche Bank-Vorstandschef und Bankenpräsident Christian Sewing die Relevanz einer bezahlbaren Energieversorgung angemahnt. „Bezahlbare Energie ist essenziell für die Menschen und die Wirtschaft in Deutschland. Deshalb ist es richtig und wichtig, Haushalte und Unternehmen kurzfristig bei Gas- und Strompreisen zu entlasten", sagte er am Rande der diesjährigen Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington. „Gleichzeitig brauchen wir eine strukturelle Antwort darauf, wie wir eine stabile und wettbewerbsfähige Energieversorgung für den Industriestandort Deutschland sichern." Hierzu sei es unter anderem erforderlich, den Ausbau erneuerbarer Energien entschlossen zu forcieren. Kapital dafür könne nur mobilisiert werden, „wenn der heimische Finanzsektor in der Lage ist, die Wirtschaft angemessen zu finanzieren und sich im globalen Wettbewerb zu behaupten", so Sewing.

Die deutsche Wirtschaft steht nach Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums vor schweren Wintermonaten. Die konjunkturellen Aussichten hätten sich deutlich eingetrübt, hieß es im neuen Monatsbericht des Ministeriums. „Auch für die nächsten Monate werden weiterhin hohe Inflationsraten erwartet. Dabei werden die Gas- und Strompreisbremsen so umgesetzt, dass sie die Preissteigerung abmildern."

Das EZB-Ratsmitglied Mārtiņš Kazāks hat sich für einen weiteren deutlichen Zinsschritt der Notenbank ausgesprochen. „Ein großer Schritt beim nächsten Treffen ist gerechtfertigt, und ich denke, 75 Basispunkte sind angemessen", sagte der Lette. „Im Dezember können wir auch einen signifikanten großen Schritt machen, aber ob es 50, 75 oder etwas anderes sein wird, das steht zur Diskussion", fügte Kazāks hinzu.

Das Vermögen der Deutschen hat sich im zweiten Quartal stark verringert. Wie Daten der Bundesbank zeigen, sank das Geldvermögen der privaten Haushalte aus Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen sowie Ansprüchen gegenüber Versicherungen im Vergleich zum Vorquartal um 98 Mrd. Euro auf 7,496 Bio. Euro. Den Angaben nach war dies der stärkste Rückgang seit mehr als zwei Jahren. Als Grund wurden unter anderem die anhaltenden Kursrückgänge an den Börsen nach Beginn des Ukraine-Kriegs genannt.

Die Einnahmen der Einzelhändler in den USA blieben im September zum Vormonat unverändert, wie das Handelsministerium am Freitag mitteilte. Ökonomen hatten mit einem kleinen Zuwachs gerechnet. Im August hatte es revidierten Daten zufolge noch ein Plus von 0,4 Prozent gegeben.

Die US-Importpreise sind im September nach Angaben des US-Arbeitsministeriums im Vergleich zum Vormonat um 1,2 Prozent gesunken, nach einem Minus von 1,1 Prozent im August. Ökonomen waren von einem Rückgang um 1,1 Prozent ausgegangen. Die Entwicklung der Importpreise ist ein Indiz für die US-Inflation.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat im Streit über den Zugang zu beschlagnahmten Geheimunterlagen eine juristische Niederlage erlitten. Das Oberste Gericht wies einen Eilantrag des Ex-Präsidenten ab. Trumps Anwälte hatten beim Supreme Court beantragt, dass ein Sonderprüfer Zugang zu den als geheim eingestuften Dokumenten haben müsse. Das Gericht gab keine Erklärung dazu ab, warum es den Antrag abgelehnt hat.

Die britische Premierministerin Liz Truss hat Finanzminister Kwasi Kwarteng des Amtes enthoben. Das berichteten die Sender BBC und Sky News am Freitag übereinstimmend aus London. Kwarteng werden die jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten vorgeworfen, die auf schuldenfinanzierte Steuersenkungen und hohe Ausgaben zur Dämpfung der Energiepreise zurückgehen. Der frühere Gesundheitsminister Greg Hunt übernimmt den Posten des Schatzkanzlers.

Aus Sicht von EZB-Präsidentin Christine Lagarde blicken die Finanzmärkte möglicherweise zu optimistisch auf die Konjunkturaussichten. „Dies macht die Bewertungen anfällig für mögliche negative Überraschungen, sei es beim Wachstum, bei der Inflation, bei der Geldpolitik oder den Unternehmensgewinnen", warnte sie auf dem Jahrestreffen des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington. Auch auf den Immobilienmärkten, wo das Potenzial für eine Preiskorrektur zugenommen habe, gebe es weiterhin erhöhte Verwundbarkeiten“.

Der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko hat eine erhöhte Terrorismuswarnung für sein Land ausgerufen. „Im Zusammenhang mit der Eskalation der Spannungen wurde ein Stufe erhöhter terroristischer Gefahr eingeführt", sagt Lukaschenko in einem russischen Fernsehinterview unter Verweis auf Spannungen an den Grenzen. Er verbindet diesen Schritt mit seiner Ankündigung vom Montag, belarussische Truppen gemeinsam mit russischen Streitkräften in der Nähe der südlichen Grenze zur Ukraine zu stationieren. Die jüngsten Truppenbewegungen wecken die Sorge, dass Belarus in den Ukraine-Krieg eingreift.

Im internationalen Vergleich bleibt Chinas Inflation weiterhin eher niedrig. Die chinesischen Verbraucherpreise stiegen im September um 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt am Freitag mitteilte. Im August hatte die Teuerungsrate bei 2,5 Prozent gelegen. Bei den Erzeugerpreisen meldete das Statistikamt in Peking nur eine Jahresrate von 0,9 Prozent, nachdem die Preise auf Herstellerebene im August noch um 2,3 Prozent im Jahresvergleich gestiegen waren.

Angela Merkel hat die Entscheidung verteidigt, in ihrer Regierungszeit stark auf billiges russisches Erdgas gesetzt zu haben. Für eine Übergangszeit in der Energiewende sei das nötig gewesen, sagte die ehemalige Kanzlerin bei einer Veranstaltung in Lissabon. „Man handelt ja immer in der Zeit, in der man ist“. Selbst im Kalten Krieg habe sich Russland als verlässlicher Energielieferant gezeigt. „Ich hab nie daran geglaubt, dass es sowas gibt wie Wandel durch Handel, aber durchaus Verbindung durch Handel. Und insofern bereue ich Entscheidungen überhaupt nicht sondern glaube, dass es aus der damaligen Perspektive richtig war“, sagte Merkel.

Die ostukrainische Stadt Charkiw ist am Donnerstagabend laut Behörden von russischen Raketen getroffen worden: Teilweise sei der Strom ausgefallen. Auch im Umland seien Raketen eingeschlagen. Ukrainische Medien deuteten den Angriff als Reaktion auf den Einschlag von Raketenteilen in ein Wohnhaus in der russischen Stadt Belgorod. Dort hatte die Luftabwehr am Donnerstag auf angeblichen Beschuss aus der Ukraine reagiert. Abends ging in der Nähe der Stadt ein Munitionsdepot in Flammen auf.

Die Preise der deutschen Großhändler sind im September wieder gestiegen. Sie kletterten um 19,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Damit ist die Veränderungsrate höher ausgefallen als in den Vormonaten. Im August hatten die Preise um 18,9 Prozent zugelegt, im Juli um 19,5 und im Juni um 21,2 Prozent.

Wie Medien (zunächst Reuters) berichteten, stehen die Währungshüter der Europäischen Zentralbank (EZB) kurz vor einer Vereinbarung zur Änderung von Regeln für supergünstige Langfristkredite an Banken in Billionenhöhe. Die EZB könnte mit solch einer Maßnahme risikolose Extragewinne der Geldhäuser im Euroraum um mehrere 10 Milliarden Euro verringern. Die Ausgestaltung werde Banken wehtun – und das sei auch Absicht, sagte demnach ein Insider. „Wir sind sehr nahe dran und eine Entscheidung wird bald kommen". Die EZB hatte in den letzten Jahren Kreditspritzen ("TLTRO") aufgelegt, um den Instituten ausreichend Liquidität zur Verfügung zu stellen. Die Banken im Euroraum halten aus solchen Krediten derzeit Gelder in Höhe von rund 2,1 Bio. Euro.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hat auf neue Trends bei betrügerischen Geldanlagen im Internet hingewiesen. Auf einem Webinar der World Investor Week (WIW) informierte die deutsche Aufsicht über die Gefahren bei Online-Investmentangeboten. So gebe es gut organisierte Täterkreise, die sich beispielsweise einem bekannten Betätigungsfeld, nämlich dem unseriösen, vermeintlichen Angebot vorbörslicher Aktien angenommen hätten. Die Kriminellen würden mit professionellen Internetseiten und einem ordentlichen Impressum arbeiten. Zuletzt gab es laut Bafin auch vermehrt Angebote zum Kauf vorbörslicher Aktien der Porsche AG, bei denen Verbraucher im Vorfeld telefonisch angesprochen und dann auf Internetseiten gelockt wurden. Daneben würden Verbraucher immer wieder mit Fake-Angeboten zu Festgeldanlagen konfrontiert.

Die Zinsen steigen – und gerade kleinen und mittelständischen Unternehmen fällt es zunehmend schwer, an frisches Geld zu kommen. Im dritten Quartal ist die KfW-ifo-Kredithürde für kleine und mittlere Unternehmen entsprechend stark angestiegen. 27,9 Prozent der befragten Mittelständler, die sich in Kreditverhandlungen befänden, stuften das Verhalten der Banken als restriktiv ein, teilte die Förderbank KfW mit. Das seien 7,1 Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. Die Kredithürde für Großunternehmen ist im dritten Quartal hingegen um 2,3 Prozentpunkte auf 11,2 Prozent gesunken.

Großbritanniens Finanzminister Kwasi Kwarteng hat der Bank of England (BoE) eine unglückliche Vorgehensweise vorgeworfen. Die Entscheidung der britischen Notenbank, die Anleihekaufprogramme auf diese Woche zu beschränken, führe zu Unmut und weiteren Unsicherheiten, sagte Kwarteng in einem Interview. Sollte es an den britischen Märkten nach dem Ende der Bondskäufe am Freitag erneute Turbulenzen geben, sei dafür die Bank of England verantwortlich. Die BoE hatte Ende September damit begonnen, Anleihen aufzukaufen, um die britischen Finanzmärkte zu stützen. Grund dafür war ein Ausverkauf bei Pensionsfonds gewesen. Das Kaufprogramm soll am heutigen Freitag wie ursprünglich vorgesehen enden.


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