Kommentar
18:35 Uhr, 13.10.2022

Markt macht Inflationsschock wieder wett - Volkswagen investiert 2,4 Mrd. Euro in China

stock3 Newsflash: Alles, was heute an der Börse für Trader und aktive Anleger wichtig ist. Kompakt auf den Punkt gebracht.

Erwähnte Instrumente

  • BlackRock übertrifft Erwartungen
  • US-Inflation höher als erwartet
  • Südzucker erhöht Umsatzprognose
  • Inflationsrate in Deutschland bei 10,0 Prozent im September

Markt

Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwochnachmittag nach einer kleinen Achterbahnfahrt den Xetra-Handel im Plus beendet. Der DAX legte um 1,55 Prozent auf 12.355,58 Punkte zu. Die mit Spannung erwarteten US-Inflationsdaten für September brachten eine Inflationsrate von 8,2 Prozent, nach 8,3 Prozent im August. Die Erwartungen lagen bei 8,1 Prozent. Weiter gestiegen ist hingegen die Kerninflationsrate von 6,3 auf 6,6 Prozent und damit auf ein 40-Jahreshoch. Die Entwicklung der Verbraucherpreise dürfte neue Rückschlüsse auf die Geldpolitik der US-Notenbank Fed geben. In dem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll der letzten US-Notenbanksitzung hat die Fed signalisiert, bei der Straffung ihrer Geldpolitik Kurs zu halten und die Zinsen weiter anzuheben. Die Inflationsrate in Deutschland hat unterdessen im September bei 10,0 Prozent gelegen, wie das Statistische Bundesamt im Rahmen seiner zweiten Veröffentlichung am Morgen bestätigte.

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Unternehmen & Branchen

Die Volkswagen-Software-Tochter Cariad gründet zusammen mit dem Partner Horizon Robotics ein Gemeinschaftsunternehmen in China. Ziel sei es, die regionale Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen (ADAS) und autonomen Fahrsystemen (AD) für den chinesischen Markt beschleunigen, teilte Volkswagen mit. Volkswagen will insgesamt rund 2,4 Milliarden Euro in die Kooperation mit Horizon Robotics investieren. Die Transaktion wird voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2023 abgeschlossen sein. Cariad und Horizon Robotics wollen gemeinsam innovative und hoch optimierte Full-Stack-ADAS/AD-Lösungen für den chinesischen Markt entwickeln, um die Integration zahlreicher Funktionen auf einem Chip voranzutreiben.

Volkswagen AG Vz.
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Der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock hat im dritten Quartal einen Umsatz- und Gewinnrückgang verbucht, die Erwartungen der Analysten aber übertroffen. Der Umsatz sank im dritten Quartal um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 4,31 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn schrumpfte um 22 Prozent auf 1,59 Milliarden Dollar und der Nettogewinn um 17 Prozent auf 1,45 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie nahm von 11,34 Dollar auf 9,55 Dollar ab. Die Zahlen lagen insgesamt aber über den Erwartungen der Analysten, die einen Umsatz von 4,17 Milliarden und einen Gewinn je Aktie von 7,27 Dollar erwartet hatten.

BlackRock Inc.
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Walgreens Boots Alliance hat vorbörslich Zahlen zum vierten Quartal (31.08.) gemeldet und dabei die Schätzungen der Analysten übertroffen. Der Gewinn je Aktie lag bei 0,80 (Vorjahr 1,68) US-Dollar und damit über den Schätzungen von 0,77 US-Dollar. Der Umsatz in Höhe von 32,40 (VJ 34,26) Mrd. US-Dollar übertraf ebenfalls die Analystenschätzungen von 32,07 Mrd. US-Dollar. Die Walgreen-Aktie notiert aktuell ca. 2 Prozent schwächer.

Walgreens Boots Alliance
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Südzucker hat nach einem starken ersten Halbjahr seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr erneut erhöht und rechnet nun mit einem Umsatz zwischen 9,4 bis 9,8 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Morgen mitteilte. Zuvor hatte das Unternehmen 8,9 bis 9,3 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Die Prognosen für das EBITDA und den operativen Gewinn wurden bestätigt. Im ersten Halbjahr steigerte Südzucker den Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 29 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro. Der operative Gewinn erhöhte sich von 134 Millionen Euro auf 316 Millionen Euro, womit die Analystenschätzungen von rund 303 Millionen Euro deutlich übertroffen wurden.

Südzucker AG
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Konjunktur & Politik

Die Inflationsrate in den USA ist von 8,3 Prozent im August auf 8,2 Prozent im September gesunken, wie die US-Arbeitsstatistikbehörde BLS am Donnerstag mitgeteilt hat. Damit hat der Preisauftrieb weniger stark abgenommen als erwartet. Die Volkswirte der Banken hatten im Mittel mit einem Rückgang der Inflationsrate auf 8,1 Prozent gerechnet. Im Juni erreichte die Inflationsrate mit 9,1 Prozent noch den höchsten Stand seit November 1981 erreicht, bevor sie nun drei Monate in Folge gesunken ist. Die sogenannte Kerninflationsrate, bei der die stark schwankenden Energie- und Nahrungsmittelpreise ausgeklammert werden, erhöhte sich von 6,3 Prozent auf 6,6 Prozent. Hier war ein weniger starker Anstieg auf 6,5 Prozent erwartet worden. Im Vergleich mit dem Vormonat legten die Verbraucherpreise im September um 0,4 Prozent zu. Erwartet wurde nur ein Anstieg um 0,2 Prozent.

Die Inflationsrate in Deutschland hat im September 10,0 Prozent betragen, wie das Statistische Bundesamt am Morgen im Rahmen der zweiten Veröffentlichung bestätigt hat. Damit wurde ein neuer Höchststand seit rund 70 Jahren erreicht. "Hauptursachen für die hohe Inflation sind nach wie vor enorme Preiserhöhungen bei den Energieprodukten. Aber wir beobachten zunehmend auch Preisanstiege bei vielen anderen Gütern, besonders bei den Nahrungsmitteln. Zudem haben das Auslaufen von 9-Euro-Ticket und Tankrabatt den Preisauftrieb im September 2022 verstärkt. Diese zeitlich begrenzten Maßnahmen des zweiten Entlastungspakets hatten sich von Juni bis August 2022 dämpfend auf die Gesamtteuerung ausgewirkt", sagte Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes. Die Energiepreise lagen im September um 43,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Nahrungsmittelpreise legten um 18,7 Prozent und damit ebenfalls überdurchschnittlich zu.

Aufgrund der anstehenden Rezession und der hohen Energiepreise rechnen die Analysten der Deutschen Bank im kommenden Winter mit einem Anstieg bei den Arbeitslosenzahlen und bei den Kurzarbeitern. So soll die Anzahl der arbeitslosen Personen bis zum Frühjahr um monatlich 15.000 bis 20.000 anwachsen. Für 2023 wird mit einer Arbeitslosenquote von 5,7 Prozent gerechnet, wie aus der Studie vom heutigen Donnerstag hervorgeht. Im laufenden Jahr wird diese Zahl bei ca. 5,3 Prozent erwartet.


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