Kommentar
10:40 Uhr, 24.04.2019

DAX im Aufwärtstrend: Ist 2019 ein neues Allzeithoch drin?

Der S&P 500 hat es vorgemacht: ein neues Allzeithoch wurde erreicht. Aber was ist mit dem Dax? Kann er das auch, obwohl so viele wirtschaftliche Fragen offen bleiben?

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Charttechnisch hat sich die Lage am deutschen Aktienmarkt merklich aufgehellt. Die Meldungen aus der Wirtschaft passen dazu eigentlich überhaupt nicht. Die Bundesregierung sieht in diesem Jahr nur noch 0,5 % Wachstum. Es ist noch nicht lange her, da sollten es noch fast 2 % sein.

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Die Börse hat nicht immer etwas mit der Realwirtschaft zu tun. Trotzdem ist die Betrachtung der Fundamentaldaten nützlicher als viele denken. Das gilt insbesondere für den Dax. Dieser ist maßgeblich von der Industrieproduktion abhängig. Der Zusammenhang war nicht immer offensichtlich. Bis in die 90er Jahre hinein liefen Aktien und Industrieproduktion nicht immer Hand in Hand (Grafik 1).


Inzwischen ist das anders. Betrachtet man die Wachstumsraten gegenüber dem Vorjahr (Grafik 2), zeigt sich ein enger Zusammenhang. Produktion und Dax verlaufen ungewöhnlich parallel. Das gilt nicht in jedem einzelnen Monat. Tendenziell ist aber klar wie der Hase läuft.

Das ist auch nicht verwunderlich. Der Dax ist voll mit Auto- und Chemiewerten. Mehr als die Hälfte der Marktkapitalisierung hängt von der Industrie ab. Kann die Produktion wachsen, steigen auch die Kurse. Wer also wissen will, wohin es den Dax treibt, muss eigentlich „nur“ wissen, ob die Industrie wachsen wird oder nicht.

Diese Glaskugel hat vermutlich niemand. Man kann es sich aber denken. Wachstumsprognosen werden immer dann nach unten korrigiert, wenn der Trend bereits begonnen hat. Ein mageres Wachstum in diesem Jahr sagt wenig aus. Den Einbruch gab es bereits vergangenes Jahr. 2019 hat nun nicht dynamisch begonnen, aber immerhin schrumpft die Industrie inzwischen nicht mehr.

China ist ein wichtiger Abnehmer deutscher Güter. Hier greift nun endlich das Konjunkturprogramm. Das wird der deutschen Industrie helfen. Vieles deutet auf einen Rebound hin, nicht nur in China, sondern auch in den USA und dem Rest Europas. Das sind alles hervorragende Neuigkeiten.

Damit der Dax ein neues Allzeithoch erreicht, muss die Industrie lediglich um 2-3 % in diesem Jahr wachsen. Das liegt im Bereich des Möglichen, zumal die Produktion in den letzten Quartalen schrumpfte. Das Schrumpfen ist längst eingepreist. Jetzt preist der Markt so langsam eine Stabilisierung ein. Dass die Produktion auch wieder wachsen könnte, ist derzeit noch nicht eingepreist.

Für Anleger ist das eine gute Nachricht. Sie haben den Zug noch nicht gänzlich verpasst, obwohl der Dax seit den Tiefs Ende 2019 bereits wieder um 20 % gestiegen ist. Bis zum Allzeithoch sind es noch einmal 10 %. Gemessen am wirtschaftlichen Ausblick ist das machbar. Der Weg dorthin wird aber alles andere als geradlinig verlaufen. Schon lange warten wir auf einen Rücksetzer in der aktuellen Rallye. Kommt dieser zur Saisonalität passend im Mai, wäre das eine Gelegenheit für den Einstieg.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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