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13:29 Uhr, 05.03.2015

DAX: Heizt Draghi die Rally erneut an?

Vor der wichtigen EZB-Sitzung zeigen sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt optimistisch. Im Fokus der Sitzung stehen Details zum anlaufenden Wertpapier-Kaufprogramm. Sollte Draghi überzeugen können, dass die Bilanzausweitung die gewünschten Effekte mit sich bringen wird, könnte dies die Käufer im Dax motivieren.

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Vor der mit Spannung erwarteten EZB-Ratssitzung bleiben die Anleger zuversichtlich. Der Dax setzte seine Rekordjagd fort und erzielte am Vormittag bei 11.486 Punkten eine neue Bestmarke. Zuletzt stand der deutsche Leitindex noch 0,66 Prozent im Plus bei 11.466 Punkten. Zuletzt hatte der Dax am Dienstag ein Rekordhoch markiert. Auf der EZB-Sitzung am Nachmittag werden Details zum bald anlaufenden Wertpapier-Kaufprogramm ("Quantitative Lockerung“) erwartet. Sollte Mario Draghi überzeugen können, dass Kaufprogramm und Bilanzausweitung die gewünschten Effekte mit sich bringen werden, könnte dies die Rally erneut heiß laufen lassen.

Charttechnik

So schnell kann es gehen. Am Dienstag war noch Untergangsstimmung und heute stehen wir schon wieder am Allzeithoch. Der 11.455-iger Kursbereich fungiert jedoch als Widerstand und in Anbetracht der am Nachmittag anstehenden EZB Termine könnte es zunächst weiter ruhig bleiben (inkl. kurzfristig stoppfischende Bewegungen), um dann mit Impulse aufzuwarten. Die kurzfristigen Range-Grenzen liegen bei 11.455/65 und 11.409 Punkten.

Thema des Tages

Die auswärtige Sitzung des Rats der Europäischen Zentralbank an diesem Donnerstag in Nikosia, der Hauptstadt Zyperns, hat es in sich: Es wird erwartet, dass die Notenbank Detail-Informationen zu den bald anlaufenden Wertpapierkäufen (QE) liefert. Außerdem interessiert die Marktteilnehmer, ob sich die EZB zu der prekären Situation der griechischen Banken äußert. Dabei dürfte es vor allem um die Frage gehen, ob griechische Institute vom griechischen Staat garantierte Bankanleihen wieder als Sicherheit gegen Zentralbankgeld bei der EZB einreichen können.

Zum QE-Programm ist noch unklar, welche Schuldtitel die EZB von Schuldnern wie Förderbanken kaufen will (SSA-Anleihen). Außerdem liegt auf der Hand, dass Banken wegen der aktuellen Minus-Renditen nicht gerade ambitioniert sind, ihre Staatsanleihen an die EZB abzugeben. Damit könnte auch der negative Einlagenzinssatz in die Diskussion kommen.

Volkswirte erwarten zudem, dass die EZB-Inflationsprognose für dieses Jahr deutlich nach unten gesetzt wird. Die Commerzbank rechnet damit, dass wegen der niedrigen Ölpreise die bisherige Erwartung von 0,7 Prozent auf minus 0,1 Prozent zurückgenommen wird. Die Wachstumsprognose dürfte zugleich von 1,0 auf 1,3 Prozent angehoben werden - nicht zuletzt als Folge des schwächeren Euro sowie des Ölpreisverfalls.

Aktien im Blick

Adidas-Aktien springen nach der Vorlage endgültiger Jahreszahlen für 2014 aktuell um 3,17 % nach oben.

Die Expansionspläne von Zalando kommen bei den Anlegern gut an. Die Aktien schießen um 5,05 % in die Höhe.

Konjunktur

Die Bank of England (BoE) belässt das Volumen des Wertpapierkaufprogramms wie erwartet bei 375 Mrd. Pfund.

Die Bank of England (BoE) belässt den Leitzins wie erwartet unverändert bei 0,50 %. Ob die Notenbank noch in diesem Jahr die Zinswende einleiten wird, gilt unter Beobachtern mittlerweile als fraglich.

Der Deutsche Bundestag hat am Vormittag die sogenannte Mietpreisbremse verabschiedet.

Währungen

Der Euro ist am Donnerstag vor den Entscheidungen des EZB-Rats weiter gefallen. Aktuell kostet die Einheitswährung 1,1047 US-Dollar und damit ein knappes halbes Prozent weniger als am Vorabend.

Im Vergleich zum britischen Pfund bleibt der Euro auch nach der geldpolitischen Entscheidung der BoE bei 0,7250 unter Druck (-0,10 %).

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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