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08:55 Uhr, 25.06.2015

DAX: Griechenland und GfK-Konsumklima im Fokus

Der Verhandlungsmarathon für eine Rettung Griechenlands geht heute weiter. Im EZB-Rat herrscht Uneinigkeit über die ELA-Notfallhilfen, mit denen griechische Banken künstlich über Wasser gehalten werden. Sechs EZB-Ratsmitglieder wollen die Hilfen sofort stoppen.

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Die stockenden Verhandlungen zwischen Griechenland und den Geldgebern belasten weiter den deutschen Aktienmarkt. L&S taxiert den deutschen Leitindex DAX wenige Minuten vor Handelsstart auf 11.401 Punkte. Dies entspricht einem Minus von 0,62 Prozent gegenüber dem Vorabend.

In der Nacht waren Verhandlungen zwischen dem griechischen Regierungschef Tsipras und Spitzenvertretern der Geldgeber über das Reform- und Sparpaket ohne konkretes Ergebnis beendet worden. Der Verhandlungsmarathon geht heute weiter. Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras trifft sich um 9.00 Uhr erneut mit Spitzenvertretern der Geldgeber. Ab 13.00 Uhr beraten dann erneut die Euro-Finanzminister, nachdem ihr Treffen am Mittwochabend nach anderthalb Stunden ohne Ergebnis beendet wurde. Um 16.00 Uhr beginnt das reguläre Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs in Brüssel, bei dem Griechenland aber bisher kein offizielles Thema ist.

Griechenland fordert Schuldenübertragung von EZB auf ESM

Nach Diplomatenangaben ist der größte Knackpunkt zwischen Griechenland und den Gläubigern, dass die griechische Regierung eine Verlagerung der Schulden Griechenlands bei der Europäischen Zentralbank (EZB) auf den Euro-Rettungsschirm ESM fordert. Dies wird von den Geldgebern jedoch als "drittes, verstecktes Hilfsprogramm" abgelehnt. Der Hintergrund der griechischen Forderung ist, dass die EZB sich nicht an einem möglichen Schuldenschnitt beteiligen kann, weil dies dem Verbot der Staatsfinanzierung widersprechen würde. Außerdem könnten nach einer Übertragung im Rahmen des QE-Programms weitere griechische Staatsanleihen durch das Eurosystem erworben werden. Österreichs Finanzminister Schelling sagte, der griechische Vorstoß für die Schulden-Umschichtung sei der „größte Brocken“ in den Verhandlungen.

Weidmann will ELA-Nothilfen stoppen

Im EZB-Rat herrscht offenbar Uneinigkeit über die ELA-Notfallhilfen, mit denen griechische Banken und indirekt auch der griechische Staat künstlich über Wasser gehalten werden. Sechs EZB-Ratsmitglieder sollen laut „Handelsblatt“ für einen sofortigen Stopp dieser Unterstützung sein, darunter Bundesbank-Chef Weidmann. Für einen ELA-Stopp wäre allerdings eine Zwei-Drittel-Mehrheit der 21 Stimmberechtigten nötig.

GfK-Konsumklima sinkt leicht

Die Stimmung der deutschen Verbraucher hat sich leicht eingetrübt. Das GfK-Konsumklima sinkt für Juli auf einen Stand von 10,1 Punkten, nach 10,2 Zählern im Juni. Laut GfK scheinen die bislang erfolglosen Bemühungen um eine Lösung der Schuldenkrise in Griechenland nun doch die Konjunkturaussichten der deutschen Verbraucher zu dämpfen. Der Konjunkturindikator rutschte deshalb deutlich ab, während sich die Einkommenserwartung noch völlig unbeeindruckt zeigte und auf einen neuen Höchststand seit der Wiedervereinigung klettern konnte.

US-Präsident Obama bekommt freie Hand bei Freihandelsabkommen

Der US-Kongress hat ein Beschleunigungsgesetz verabschiedet, das der Regierung weitreichende Befugnisse für die Verhandlungen bei Freihandelsabkommen gewährt. Nach dem Gesetz kann der Kongress ein von der Regierung ausgehandeltes Freihandelsabkommen nur noch als Ganzes ablehnen oder annehmen. Einzelne Änderungen an Vertragstexten können von den Abgeordneten hingegen nicht mehr verlangt werden. Die US-Regierung begründet den Vorstoß mit der Notwendigkeit einer einheitlichen US-Verhandlungsposition. Sollte eine in den Verhandlungen erreichte Einigung nachträglich vom US-Kongress wieder modifiziert werden, könnte dies den Erfolg der Verhandlungen ganz in Frage stellen.

Studie: Löhne in Deutschland werden weiter steigen

Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung und der Prognos AG werden die Reallöhne in Deutschland bis zum Jahr 2020 weiter steigen. Allerdings dürften Geringverdiener und Menschen in sozialen Berufen davon deutlich weniger profitieren als die Arbeitnehmer in der produzierenden Industrie.

Salzgitter: Stahlkrise geht weiter

Salzgitter-Chef Heinz Jörg Fuhrmann rechnet nicht mit einem schnellen Ende der Stahlkrise in Europa. "Das Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage in Europa - und damit die Ursache der Krise - hat sich nicht wesentlich verändert", sagte Fuhrmann dem "Handelsblatt".

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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