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13:12 Uhr, 03.03.2015

DAX: Gewinnmitnahmen nach gutem Lauf

Von einem Rückschlag beim Dax zu sprechen, wäre aktuell noch übertrieben. Doch gegen Mittag sieht es so aus, als dass die jüngste Rekordjagd erst einmal ausgesetzt ist. Experten hatten zuletzt zunehmend die Frage aufgeworfen, ob es im aktuellen Anstieg nicht auch mal zu einer nennenswerten Korrektur kommen müsste.

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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

DAX

Zunächst lieferte der Dax heute ein altbekanntes Muster ab. Die Käufer setzten ihren seit Wochen andauernden Höhenflug abermals fort und markierten bei 11.465 Punkten ein neues Rekordhoch. Doch anschließend folgte eine Verschnaufpause. Der Leitindex tendiert gegen Mittag leicht tiefer bei 11.408 Punkten. „Die Skeptiker haben mit Gewinnmitnahmen kurzfristig die Überhand“, kommentierte ein Börsianer in Frankfurt. Nach dem Rekordlauf fehlten einigen wohl die Argumente für weitere Käufe.

Der heutige Datenkalender ist eher leer. Die Marktteilnehmer können sich daher langsam auf die EZB-Pressekonferenz an diesem Donnerstag mit Details zu dem anlaufenden Staatsanleihekaufprogramm sowie den US-Arbeitsmarktdaten am kommenden Freitag konzentrieren.

Charttechnik

Nach dem neuen Allzeithoch heute früh knickt der Dax ein und steuert auf die Unterstützung bei 11.355 Punkten zu. Bedingt durch diese Entwicklung zeigt sich im Stundenchart nun eine Range zwischen dieser Unterstützung und ca. 11.455 Punkten. Die untere Preiszone könnte dementsprechend für eine Gegenreaktion genutzt werden.

Thema des Tages

Überraschenderweise hat die australische Notenbank ihren Leitzins am Dienstag nicht um 25 Basispunkte abgesenkt. Wie die Reserve Bank of Australia (RBA) mitteilte, bleibt der Schlüsselzinssatz auf dem Rekordtief bei 2,25 Prozent. Der australische Dollar legte nach der Entscheidung gegenüber anderen Währungen zu.

Der geldpolitische Rat der RBA sieht es als angemessen an, den Leitzins vorerst unverändert zu belassen. Gleichwohl gaben die Währungshüter das Signal, dass eine weitere geldpolitische Lockerung in den kommenden Monaten wahrscheinlich ist. „Eine weitere Lockerung der Geldpolitik kann in nächster Zeit angemessen sein, um ein nachhaltiges Wachstum zu fördern und die Inflation im Einklang mit unserem Ziel zu halten", heißt es in einer Erklärung. Über die Notwendigkeit eines solchen Schrittes will das Komitee in den kommenden Sitzungen diskutieren.

Aktien im Blick

Die Aktie von Adidas setzte sich mit einem Plus von 1,54 % an die Spitze im Dax. Händler nennen technische Gründe für den Kursanstieg.

Die Deutsche Telekom verliert hingegen 1,80 %. Grund sind einige leicht negativ zu wertende Meldungen. Allerdings ist das Papier in letzter Zeit kräftig angestiegen und hatte heute Morgen den höchsten Stand sei 2005 erreicht.

Konjunktur

Laut der Ratingagentur Fitch droht Griechenland ohne eine dauerhafte Lösung eine weitere Herabstufung seiner Kreditwürdigkeit. Das laufende Hilfsprogramm endet im Juni.

Griechenlands Finanzminister Varoufakis hat in einem Fernsehinterview betont, dass das Land alle finanziellen Verpflichtungen gegenüber seinen Gläubigern erfüllen werde.

Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut hat seine Wachstumsprognose für Deutschland für das laufende Jahr von +1,3 % auf +1,9 % erhöht.

Laut Eurostat lagen die Preise auf Erzeugerebene im Januar um 3,4 % tiefer als ein Jahr zuvor. Das ist der stärkste Rückgang seit November 2009.

Währungen

Der Euro konnte am Dienstag zum US-Dollar zunächst aufholen, gegen Mittag gibt die Gemeinschaftswährung aber wieder nach. Aktuell wird der Euro bei 1,1165 US-Dollar gehandelt.

Zum CHF hat sich der Euro von Freitag 1,062 bis auf heute 1,0750 verbessert. Der Franken kann dabei nicht von soliden Wachstumsdaten profitieren. Das reale BIP der Schweiz verzeichnete im 4. Quartal 2014 ein Wachstum von 0,6 % zum Vorquartal.

Der australische Dollar reagierte deutlich auf die Entscheidung der RBA, den Leitzins unverändert bei 2,25 % zu belassen. Zum US-Dollar legt der Aussie aktuell um 0,63 % auf 0,7803 zu.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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