Kommentar
12:02 Uhr, 10.09.2024

DAX - Geht es bald unter 17.000 Punkte?

Längerfristig betrachtet ist der DAX hingegen immer noch überkauft. Kurzfristig läuft eine Gegenbewegung auf den steilen Anstieg seit August.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 18.436,75 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 18.436,75 Pkt (XETRA)

Rückblick

Der DAX ist am Freitag mit einer Abwärtslücke unter den alten horizontalen Widerstand bei 18.534,66 Punkten gefallen, der an den beiden Handelstagen zuvor als Unterstützung gedient hatte (siehe roter Pfeil im folgenden Chart). Damit hat sich die Seitwärtskonsolidierung idealtypisch als trendbestätigend herausgestellt. Und mit der nun zweiten Abwärtswelle hat der DAX zumindest schon eine ABC-Korrektur ausgebildet.

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Dass sich die Kurse dabei noch einmal in den Bereich der Seitwärtskonsolidierung zurückarbeiten konnten, dann aber doch wieder deutlich nachgaben, kann man als fiese Bullenfalle werten.


Hinweis: Dieser Beitrag ist erstmals am 09.09.2024 im Börsenbrief "Target-Trend-Spezial" erschienen. Du möchtest Infos wie diese direkt in Dein Postfach? Hier anmelden.


Und diese scheint nun eine starke Bewegung in die entgegengesetzte Richtung nach sich zu ziehen, mit der die Kurse nicht nur in die alten Abwärtstrendkanäle zurückgefallen sind (rot im Chart oben), sondern auch wieder die Dreiecksformation durchlaufen und nach unten verlassen haben (blaue Linien im folgenden Chart).

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Diese Formation verliert damit zwar nun an Relevanz, die bärischen Signale, die gesendet wurden, gelten aber dennoch. Denn gemäß den vorangegangenen Analysen gilt nun: Da der DAX in die Dreiecksformation zurückgefallen ist, wurde ein weiteres Signal für das vorläufige Ende der starken Kurserholung gesendet. Und dieses Ende wurde bestätigt, als das Tief des letzten Rücksetzers vom 20. August bei 18.355 Punkten unterschritten wurde und der DAX damit die Folge höherer Tiefs im kurzfristigen Bereich beendete.

Bislang hat der DAX aber noch weniger als 38,20 % seiner zuvor extrem starken Kurserholung korrigiert.

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Daher sind die kurzfristigen Signale zwar bärisch, es liegt aber lediglich eine normale Gegenbewegung nach zuvor starken Kursgewinnen in Form einer ABC-Korrektur vor.

Ausblick - Das sind nun die relevanten Marken beim DAX

Man kann unverändert sagen, dass der DAX am alten Rekordhoch gescheitert ist, da die Bullen nach dem starken Anstieg nicht mehr ausreichend Puste hatten, um diese Hürde im ersten Anlauf zu überwinden. Und diese Gelegenheit scheinen die Bären nun für sich nutzen zu können, wobei die bisherige Gegenbewegung inzwischen eine klassische ABC-Korrektur in einem angemessenen Ausmaß ist.

Das gilt zumindest im Hinblick auf die Kursgewinne seit dem Korrekturtief von Anfang August. Längerfristig betrachtet ist der DAX hingegen immer noch überkauft. Denn:
Bereits die Länge der Aufwärtswelle, die Ende Oktober startete, wurde immer extremer. Wenn ein Aktienindex um 16,22 % innerhalb von weniger als zwei Monaten zulegt, ohne dass es dabei zu nennenswerten Gegenbewegungen kommt, dann ist das schon eine massive Übertreibung (hellgrüne Welle 1 im folgenden Chart).
Und durch die Konsolidierung von Mitte Dezember bis Mitte Januar wurde die Übertreibung nicht beendet und korrigiert, sondern nur pausiert (hellgrüne Welle 2).
Danach folgte eine weitere dynamische Aufwärtswelle, die den Index um 13,60 % nach oben katapultierte (hellgrüne Welle 3). Anschließend kam es wieder nur zu einem kurzen Rücksetzer (hellgrüne Welle 4), bevor die Kurse noch ein neues Hoch erreichten (hellgrüne Welle 5) und seit Ende Oktober somit um insgesamt +29,14 % zulegen konnten (dunkelgrüne Welle 3). Daher fehlte noch eine größere Korrektur.

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Diese hatte sich anschließend auch von Mitte Mai bis Anfang August formiert (ABC-Korrektur, rot im Chart).
Mit dieser Korrektur wurde aber nur etwas mehr als das Mindestziel von 38,20 % der vorherigen (gesamten 5-gliedrigen) Aufwärtsbewegung erreicht (graue Linien = Fibonacci-Retracements). Und daher gilt Letztere noch nicht als beendet.
Vielmehr gewinnt man den Eindruck, dass diese ABC-Korrektur lediglich die (dunkelgrüne) Welle 4 eines noch größeren Aufwärtstrends gebildet hat.
Demnach könnte die jüngste dynamische Aufwärtsbewegung Teil der (dunkelgrünen) Welle 5 sein. Dafür spricht auch das neue Rekordhoch oberhalb des Hochs der (dunkelgrünen) Welle 3. Womöglich haben wir also bislang die Welle 1 der Welle 5 gesehen. Und die aktuelle ABC-Gegenbewegung bildet die Welle 2. Dieses bullische Szenario wird erst hinfällig, wenn das Tief der Welle 4 von Anfang August bei 17.024,82 Punkten unterschritten wird.

Kursmarken auf der Oberseite

Kann der DAX erneut in den Bereich der zweitägigen Seitwärtskonsolidierung oberhalb des alten Widerstandes bei 18.534,66 Punkten steigen, spricht dies für ein (baldiges) Ende der (ABC-)Korrektur. Bestätigt wird dies, wenn das Hoch der Seitwärtskonsolidierung bzw. der Welle möglichen B an der Rechteckgrenze bei 18.681 Zählern überschritten wird.

Dann sollte es dem DAX gelingen, die Kurslücke vom vergangenen Mittwoch zu schließen und dann auch weiter zuzulegen. Gelingt dies, kann man von einer neuen Aufwärtsbewegung ausgehen (im Rahmen der hellgrünen Welle 3 der dunkelgrünen Welle 5).

Zumindest aber würde diese Kursentwicklung dafür sprechen, dass es nicht zu einer scharfen Korrektur kommt, sondern höchstens noch zu einer größeren Konsolidierung in der Nähe der Rekordhochs. Bestätigt wird dies, wenn der DAX mit dem Schließen der Abwärtslücke erneut über die Konsolidierungslinie (rot gestrichelt) steigen kann.

Überwindet er auch das Zwischenhoch der beiden Abwärtswellen vom Dienstag vergangener Woche, ist auch dies ein klares Signal dafür, dass die Bullen immer noch nicht aufgeben und es zumindest bei einer harmlosen Konsolidierung nach starken Kursgewinnen bleibt.

Gelingt auch eine Rückkehr über die Rechteckgrenze bei 18.913 Punkten, gilt dies als Angriff der Bullen auf die aktuellen Rekordhochs. Bei einem Anstieg über die Mittellinie bei 18.971 Punkten verläuft dieser Angriff erfolgreich und das bullische Elliott-Wellen-Szenario nimmt weiter Form an.

(Dann könnte die psychologisch wichtige Marke von runden 19.000 Punkten die Kurse anziehen. Wobei die Rechteckgrenze bei 19.029 Punkten das nächste Kursziel der Target-Trend-Methode ist.
Als weitere Chartmarken der Oberseite sind die Mittellinie bei 19.087 und die Rechteckgrenze bei 19.145 Zählern zu beachten. Sie können Hürden auf dem Weg nach oben sein.)

Kursmarken auf der Unterseite

Das 38,20%-Fibonacci-Retracement bei 18.239,78 Punkten ist ein markantes Kursziel für die laufende Korrektur. Wird diese Marke unterschritten, sollte man mit einer 50%-Korrektur rechnen – Kursziel also: 18.007,80 Zähler. Dieses Ziel ist auch Interessant, weil dort die psychologisch wichtige Marke von runden 18.000 Punkten die Kurse wieder anzieht. Und dort hat der DAX auch Mitte Juni eine Korrekturbewegung beendet.

Werden diese Marken unterschritten, sollte man den Fokus auf die Mittellinie bei 17.811 Punkten richten. Denn die (fällige) Gegenbewegung wird unverändert erst bei Unterschreiten dieser Marke bärisch, weil dann der Ausbruch aus der dortigen Seitwärtskonsolidierung von Mitte August hinfällig ist. Und dieser Ausbruch war das klare Signal für eine starke Kurserholung und gegen eine schwache Gegenbewegung auf die crashartigen Kursverluste von Anfang August.

Das nächste markant bärische Signal wird gesendet, wenn die Tiefs dieser Seitwärtskonsolidierung unterschritten werden. Denn damit würde die Folge höherer Tiefs der Kurserholung endgültig gebrochen. Und wenn die Kurse unter die Rechteckgrenze bei 17.521 Punkten geraten, ist ein Großteil der gesamten Kurserholung korrigiert, so dass diese damit wahrscheinlich beendet ist.

(Vor allem wenn die Tiefs vom 8. August an der Mittellinie bei 17.463 Zählern unterschritten werden, muss man mit einem Ende der Kurserholung rechnen, weil damit das Ende der Folge höherer Tiefs bestätigt ist.
Und fällt der DAX in den Kursbereich vom 6. August unterhalb der Rechteckgrenze bei 17.405 Zählern, muss man mit einem Angriff auf das Korrekturtief rechnen. Wichtige Chartmarken sind dann unverändert das Tagestief vom 5. August im Bereich der Rechteckgrenze bei 17.057 Punkten und die Rechteckgrenze bei 17.289 Zählern. Wird letztere klar und deutlich unterschritten, gerät der DAX damit auch in den Kursbereich vom 5. August. Und dann muss man mit einem Rutsch zum Korrekturtief rechnen.
Eine größere Korrektur nimmt Gestalt an, wenn der DAX unter die Mittellinie bei 16.767 Punkten rutscht und er sich damit aufmacht, die Aufwärtslücke vom 23. Januar zu schließen. Wird diese Lücke geschlossen und gibt der DAX weiter nach, könnten die Bullen das Tief der ABCDE-Formation anstreben. Dieses wurde an der Rechteckgrenze bei 16.361 Punkten markiert.
Gibt der DAX bis unter die Rechteckgrenze bei 16.477 Punkte nach, muss man mit einem Rutsch in den Kursbereich vom 17. Januar rechnen. Wird dieser erreicht, ist sogar ein neues Korrekturtief wahrscheinlich.
Das nächste bärische Signal wäre ein Rückfall unter das alte Rekordhoch bei 16.290,19 Punkten. Nach einem Anstieg, wie wir ihn im DAX Ende 2023 gesehen haben, muss man mit einer derartigen Gegenbewegung durchaus rechnen, vor allem, wenn sie im hohen Tempo erfolgt.)

Hinweise zum Trading

Wer unbedingt im DAX aktiv sein wollte, der konnte bei ca. 15.630 Punkten einen kleinen spekulativen Short-Trade wagen, um auf eine kleine Gegenbewegung zu setzen. Da sich der DAX aber extrem stark präsentiert(e), musste man sehr vorsichtig vorgehen.

Als der DAX am 13. Februar dynamisch nach unten aus einem flachen Aufwärtstrendkanal (grün) ausgebrochen war, machte bei ca. 16.880 Punkten eine zweite Short-Position Sinn – Kursziel: Einstiegskurs der ersten Short-Position bei ca. 15.630 Punkten.

Eine weitere kleine Short-Position konnte man am vergangenen Montag wagen, als der kurzfristige Aufwärtstrendkanal (grün) dynamisch nach unten verlassen wurde. Ein Einstieg war zum Beispiel beim Unterschreiten der Mittellinie bei 18.855 Punkten möglich.
Den Stop-Loss zu diesem Trade kann man nun bis zur Rechteckgrenze bei 18.681 oder auch zur Mittellinie bei 18.623 Punkten nachziehen.

Für steigende Kurse beim DAX könnte sich zum Beispiel folgendes Tradinginstrument anbieten:
DAX Mini-Future Long, WKN: ME4E6D

Für fallende Kurse beim DAX könnte sich zum Beispiel folgendes Tradinginstrument anbieten:
DAX Mini-Future Short, WKN: MG5FQC

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