DAX-Freunde sind schon vor Ostern wieder zurück
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Am Ende haben also die Bären, die wir bereits seit ein paar Wochen ausgemacht haben, das Handtuch geworfen. Denn die Umfrage der Börse Frankfurt hat ergeben, dass der Optimismus - gemessen an unserem Bull/Bear-Index - den höchsten Stand seit fünf Wochen erreicht hat. Nicht, dass die Zahl der Wechselwilligen besonders hoch gewesen wäre. Denn insgesamt handelt es sich gerade einmal um 8 Prozent unseres Panels, von denen sich nur ein Drittel direkt ins Bullenlager begab, während der Rest erst einmal die Lage von der Seitenlinie betrachten möchte. Zumal einige dieser Engagements nicht besonders profitabel gewesen sein dürften.
Dabei hat es während des Berichtszeitraums durchaus negative Meldungen gegeben , von denen einige geeignet gewesen wären, den Freunden des DAX einen erheblichen Dämpfer zu versetzen. Angefangen von den Gerüchten um Griechenland, wo immer wieder das eigentlich verbotene U-Wort ("Umschuldung") die Runde machte, ohne dass man dessen tatsächliche Quelle ausfindig machen konnte. Und um alle Zweifel zu beseitigen, gab es dann immerhin sogleich kräftige Dementis von offizieller Seite. Interessanterweise machten aber die Griechenland-Probleme nur ein Drittel der DAX-Korrektur aus. Den eigentlichen Rücksetzer erfuhr das Börsenbarometer, als die Ratingagentur Standard & Poor's den Ausblick für die USA auf "negativ" setzte. Das war sicherlich insofern ein Novum, da die Agentur seit 70 Jahren das AAA-Rating nie infrage gestellt hatte. Dabei gab es durchaus einige Stimmen, die sogar von einem Tabubruch sprachen. Interessant in diesem Zusammenhang: Viele Anleger flüchteten sich als Reaktion ausgerechnet in die Währung des Landes, dessen beste Kreditwürdigkeit gerade ein paar Kratzer erhalten hatte.
Noch erstaunlicher war allerdings der schnelle Stimmungsumschwung, der kurze Zeit später nicht nur die langfristigen US-Bonds erfasste. Es setzte sich nämlich schnell die Ansicht durch, dass der schlechte Ausblick für die amerikanische Kreditwürdigkeit eigentlich nur symbolisch, im schlimmsten Fall politisch gemeint sein könne. Angeführt von einer Euro-Hausse gegenüber dem US-Dollar, die keiner auf der Rechnung zu haben schien, profitierten später auch die Aktienmärkte. Dass am Ende die Gemeinschaftswährung am meisten profitieren sollte, ist aber nicht zwingend auf eine neue Bewertung der amerikanischen Verschuldungssituation zurückzuführen. Vielmehr dürfte wieder einmal Nachfrage aus Fernost der entscheidende Träger dieser Entwicklung gewesen sein. Oder schlägt sich im stark nachgefragten Euro bereits jetzt schon eine baldige, nachhaltige Lösung der griechischen Verschuldungsproblematik nieder? Ein Faktum, das von vielen Akteuren mittlerweile als befreiend empfunden werden dürfte.
Für den DAX ergibt sich eine ganz ähnliche Situation wie vor zwei Wochen, da wir kurz nach der Erhebung wieder am Monatshoch gehandelt haben. Vielleicht erklärt sich auch daraus die Zurückhaltung einiger Möchtegern-Optimisten, die auf diesem relativ hohen Niveau nicht gerne zugreifen möchten. Insgesamt ist der derzeit vorherrschende Optimismus aber nicht wirklich belastend für den DAX, wenngleich Letzterem damit etwas der Schwung genommen wird. Denn als zusätzliche Nachfrager kommen zwar derzeit neutrale Marktteilnehmer infrage - jedoch nur zu günstigeren Kursen als derzeit angezeigt. Für eine große Bewegung ist indes immer noch langfristiges (ausländisches) Kapital gefragt.
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