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13:02 Uhr, 12.08.2014

DAX: Finanzexperten sehen die Aussichten für die dt. Wirtschaft zunehmend negativer

Wegen der geopolitische Krisenherde und der Wirtschaftssanktionen gegen Russland bewerten Finanzexperten die Aussichten für die deutsche Wirtschaft zunehmend negativer. Der ZEW-Index sinkt im August dramatisch, die Stimmung am Markt wird nach dem gestrigen Aufflackern wieder schlechter.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Aktueller Kursstand:   (FOREX)
  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

DAX

Der deutsche Aktienmarkt lässt am Dienstag nach der Rallye zum Wochenstart wieder Federn. Der Dax tendiert gegen Mittag 0,44 % schwächer bei 9.140 Punkten. Der erneute Rückgang in August des viel beachteten ZEW-Index drückte auf die Stimmung. Wegen der geopolitischen Krisenherde und der Wirtschaftssanktionen gegen Russland bewerten Finanzexperten die Aussichten für die deutsche Wirtschaft zunehmend negativer.

Charttechnik

Die schwache Eröffnung im Dax mit seinem Abwärtsgap wurde in den letzten zwei Stunden relativ direkt wieder gekauft. Die Bullen versuchen derzeit oberhalb von ca. 9.135 Punkten einen Intradayboden. Gelingt dies, sind weitere Gewinne zum gestrigen Tageshoch und darüber möglich. Erste Impulse hierfür konnten bereits gegeben werden, aber noch besteht die Gefahr eines Fehlausbruchs aus der Range des heutigen Tages nach oben.

Thema des Tages

Der Index der ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland ist im August deutlich um 18,5 auf nur noch 8,6 Punkte eingebrochen. Dies ist der achte Rückgang in Folge und zugleich der stärkste Einbruch seit Juni 2012. Nun befindet sich der Indikator jetzt auf seinem niedrigsten Niveau seit Dezember 2012. Neben den Konjunkturerwartungen hat sich auch die Einschätzung der aktuellen Lage spürbar eingetrübt. Der Lageindex fiel um 17,5 auf 44,3 Punkte. Damit befindet er auf dem niedrigsten Stand in diesem Jahr.

„Der Rückgang der Konjunkturerwartungen dürfte vor allem damit zusammenhängen, dass die anhaltenden geopolitischen Spannungen mittlerweile spürbare Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft zeigen", erklärten ZEW-Experten den Einbruch. Sie gehen davon aus, dass die Unternehmen ihre Investitionen „merklich verringern“ werden. Damit sei zu befürchten, dass die Wirtschaft im laufenden Jahr schwächer wachsen werde als bisher gedacht.

Aktien im Blick

Henkel rechnet in der 2. Jahreshälfte mit einem schwächeren Wachstum. Dies schmeckt den Anlegern überhaupt nicht, sie schicken die Aktie mit 6,48 % gen Süden.

Leoni-Titel verlieren 1,76 %. Der Autozulieferer hat im 2. Quartal die Gewinnerwartungen wegen hoher Aufwendungen verfehlt.

Die Papiere des Technologie-Unternehmens Jenoptik sind nach Zahlenausweis hingegen gefragt (+5,16 %).

Konjunktur

Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen für die Eurozone fiel im August deutlich zurück auf 23,7 Zähler, nach 48,1 im Vormonat.

Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums hat sich die deutsche Wirtschaftsleistung im 2. Quartal abgeschwächt. Hauptfaktoren seien die schwächere Eurozone und die Unsicherheiten im Zusammenhang mit den Krisen in der Ukraine und dem Nahen Osten.

Währungen

Der US-Dollar legt im europäischen Handel am Dienstag auf breiter Basis zu. EUR/USD hat dabei Kurs auf sein am 6. August 2014 erreichtes Neunmonatstief bei 1,3331 genommen. Im Tief notierte das Währungspaar bislang bei 1,3341.

GBP/USD fällt nach schwachen britischen BRC-Einzelhandelsumsätzen ebenfalls zurück und markierte bei 1,6755 ein frisches Zweimonatstief. Gegenüber dem Yen notiert der US-Dollar angesichts der gesunkenen Risikoaversion an den Märkten ebenfalls fester. Im Hoch notierte USD/JPY bislang bei 102,36.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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