Kommentar
17:45 Uhr, 10.06.2020

DAX geht vor Fed-Zinsentscheid schwächer aus dem Handel - Elon Musk stellt Serienproduktion von Tesla Semi in Aussicht

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  • Tesla-Aktie erstmals über 1.000 USD
  • US-Inflation schwächt sich weiter ab
  • OECD: Schlimmste Krise seit 75 Jahren
  • EZB arbeitet offenbar an europäischer 'Bad Bank'
  • Berlin: Reisewarnung für 160 Länder wird verlängert
  • ifo: Investitionen im Konjunkturpaket sollten Klimaschutz berücksichtigen
  • China: Preisentwicklung signalisiert schwache Erholung
  • Frankreichs Industrie erlebt dramatisch schwachen April
  • Hellas-Papiere stoßen auf reichlich Interesse
  • Maskenpflicht am größten deutschen Airport Frankfurt
  • Finanzinvestor fordert zwei Sitze im Commerzbank-Aufsichtsrat
  • Deutsche Bank erhöht Risikovorsorge massiv
  • Boeing-Krise spitzt sich zu
  • VW und Ford besiegeln Allianz
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DAX

  • Vor dem mit Spannung erwarteten Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Abend ist der DAX mit Kursverlusten aus dem Handel gegangen. Auch an der Wall Street überwiegen am Mittwoch die roten Vorzeichen, allerdings geht es an der Technologiebörse Nasdaq zuletzt um rund ein Prozent nach oben. Bis Wochenbeginn war der DAX in nur elf Tagen ohne größeren Stopp um fast 19 Prozent nach oben durchmarschiert, bevor am Dienstag Anleger Gewinne mitnahmen. Die Investoren hielten sich vor der Sitzung der US-Notenbank Fed am Abend nun erst einmal zurück, hieß es aus dem Handel zu der bisher mageren Kursentwicklung heute. Die Lage der USA ist hinsichtlich der Arbeitsmarktsituation und Finanzen kritischer als im Rest der Welt. Das könnte weitere Zinsmaßnahmen erlauben. Wahrscheinlich ist aber eine Politik der ruhigen Hand. Die Fed dürfte die Wirkung der bisher verfügten Maßnahmen zunächst abwarten. Die OECD geht davon aus, dass die US-Wirtschaft in diesem Jahr um 7,3 Prozent einbrechen wird. In der Eurozone erwarten die OECD-Experten einen Rückschlag um 9,1 Prozent. Für Deutschland wird ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um 6,6 Prozent prognostiziert. Die Bundesregierung rechnet bisher nur mit einem Minus von 6,3 Prozent. Die OECD spricht von der schwersten Gesundheits- und Wirtschaftskrise seit dem 2. Weltkrieg. Für ihre Studie hat die OECD zwei Szenarien durchgerechnet. Im ersten bleibt die Ausbreitung des Virus “unter Kontrolle“, im zweiten gibt es eine zweite Infektionswelle. Wegen des gesetzlichen Feiertags Fronleichnam in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland könnte der Handel an den deutschen Börsen am Donnerstag ruhiger als sonst verlaufen.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Tesla-Gründer Elon Musk hat in einem internen Memo eine Massenproduktion des E-Trucks Tesla Semi in Aussicht gestellt. "Es ist Zeit, alles daran zu setzen, den Tesla Semi in die Serienproduktion zu bringen", schrieb Musk. "Bisher wurde nur in begrenzter Stückzahl produziert, wodurch wir viele Aspekte des Designs verbessern konnten."
  • Tesla-Aktien haben im Handel am Mittwoch dank eines kräftigen Aufschlags erstmals seit dem Börsengang vor zehn Jahren die Marke von 1.000 Dollar hinter sich gelassen. Zuletzt legten die Papiere um 7,3 Prozent zu und notierten damit leicht darüber bei 1.009 Dollar. Der Hersteller von Elektroautos ist damit gut 185 Mrd. Dollar wert und damit an der Börse deutlich teurer als die drei deutschen Schwergewichte VW, BMW und Daimler zusammen. Diese bringen es in der Summe auf knapp 156 Mrd. Euro. Nachdem Tesla im vergangenen Oktober überraschend einen Quartalsgewinn präsentieren konnte, kam der Kurs in Fahrt. Angesichts hoher Kosten für die Expansion war dies dem Konzern nicht zugetraut worden. Die Corona-Krise hat den Lauf Aktie lediglich stoppen, aber nicht aufhalten können.
  • Inditex (Zara) hat im ersten Geschäftsquartal die Auswirkungen der Corona-Pandemie stark gespürt und unter dem Strich rote Zahlen geschrieben. Im Zeitraum Februar bis April betrug der Nettoverlust 409 Mio. Euro, nach einem Gewinn von 734 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Darin enthalten ist eine Belastung von 308 Mio. Euro für die Optimierung des Ladenportfolios. Bereinigt um diese Aufwendungen betrug der Nettoverlust 175 Mio. Euro.
  • Tesla hat für seine geplante erste europäische Fabrik in Brandenburg den ursprünglichen Antrag auf eine umweltrechtliche Genehmigung noch einmal geändert. In den neuen Unterlagen, die Tesla vorgelegt habe, beantrage das Unternehmen für das Gelände in Grünheide das Bauen mit Pfählen, teilte das Umweltministerium mit. Außerdem sei der Wasserverbrauch im Vergleich zum ersten Antrag geringer.
  • Volkswagen und Ford haben ihre milliardenschwere Allianz für Elektroautos und autonomes Fahren nun auch formal unter Dach und Fach gebracht. Die Zusammenarbeit soll die Entwicklungskosten senken und die weltweite Verbreitung von Elektrofahrzeugen voranbringen. Außerdem wurden auch Details zur Allianz bei Nutzfahrzeugen genannt. VW entwickelt einen Stadtlieferwagen, Ford einen Transporter im Ein-Tonnen-Ladesegement. Eine Kapitalverflechtung ist nicht geplant.
  • Die US-Technologiebörse Nasdaq markiert inmitten der Coronakrise ein Rekordhoch. Große Tech-Konzerne wie Amazon, Alphabet, Apple, Facebook und Microsoft haben sich offenbar zu Unternehmen gemausert, denen Investoren auch in Krisenzeiten vertrauen. Anleger setzen mit den Käufen dieser Papiere auf eine immer stärkere Digitalisierung von Wirtschaft, Konsum und öffentlichem Leben.
  • EU-Kommissionsvize Vera Jourova hat Warnhinweise von Twitter bei unwahren Behauptungen von US-Präsident Trump gelobt. Trumps Tweets seien nicht gelöscht worden. Vielmehr habe der Kurznachrichtendienst die Fakten geprüft und ergänzt.
  • Der Einzelhändler für Heimtierprodukte Chewy verzeichnete im letzten Quartal einen Verlust von 12 Cent je Aktie, gab aber eine optimistische Umsatzprognose ab. Die Zahl der aktiven Kunden belaufe sich nun auf 15 Mio., was einem Anstieg von 33 % gegenüber dem Vorjahr entspreche, hieß es.
  • AMC Entertainment kündigte an, im Juli weltweit seine Kinotheater wieder zu öffnen, wobei die Kapazität begrenzt und bestimmte Sitzplätze aus Sicherheitsgründen blockiert seien. AMC hatte seine Kinos im März wegen der Covid-19-Pandemie geschlossen.
  • GameStop hat im letzten Quartal einen Nettoverlust von 1,61 Dollar pro Aktie und damit mehr als von Analysten erwartet geschrieben. Umsatz vergleichbarer Filialen ohne geschlossene Standorte ging um 17 Prozent zurück. Ein Lichtblick für GameStop: die Steigerung der E-Commerce-Verkäufe um 519 Prozent.
  • Der US-Pharmakonzern Merck teilte mit, dass sein Krebsmedikament Keytruda in einer Studie mit Blasenkrebspatienten die Ziele nicht erreicht habe. Keytruda ist bereits für andere Krebsarten zugelassen, mit einem Umsatz von mehr als 11 Mrd. Dollar im Jahr 2019.
  • Der Elektronikhändler Best Buy plant, dass 9.000 beurlaubte Teilzeit- und Vollzeitbeschäftigte an ihre Arbeitsplätze zurückkehren können und das Unternehmen will zudem Kunden wieder in seine Geschäfte lassen. Best Buy kündigte an, dass die Anzahl der Personen in den Läden auf 25 Prozent der normalen Kapazität begrenzt werden soll.
  • Die Deutsche Bank teilte heute mit, dass das Institut im laufenden Quartal für drohende Kreditausfälle 800 Mio. Euro zurücklegen will. Grund für die potenziell steigenden Kreditausfälle ist die Corona-Pandemie, die viele Unternehmen ins Straucheln gebracht hat. Finanzchef James von Moltke betonte laut Reuters am Mittwoch bei einer Investorenkonferenz, der Höhepunkt sei damit in diesem Jahr aber erreicht. Nach wie vor halte das Geldhaus an der Prognose fest, 2020 eine Risikovorsorge zu bilden von 35 bis 45 Basispunkten auf das gesamte Kreditportfolio gesehen.
  • Der Autozulieferer Continental wird seinen laufenden Stellenabbau infolge der massiven Auswirkungen der Corona-Krise aller Voraussicht nach ausweiten. Auch weiterhin gelte das Ziel, eventuell nötige Entlassungen zu minimieren, erklärte Vorstandschef Elmar Degenhart in einer internen Videobotschaft. Aber die Lage werde zunehmend kritisch: „Die Wahrscheinlichkeit, dass wir über Kündigungen sprechen müssen, ist sehr, sehr hoch", sagte der Manager nach Informationen der „Wirtschaftswoche“. Das Unternehmen werde mehrere hundert Millionen Euro einsparen müssen. „Das wird sehr schmerzhaft. Aber wir haben keine andere Wahl“.
  • Der Vakuumpumpen-Hersteller Pfeiffer Vacuum verschlankt seine Struktur auf Vorstandsebene. Ab dem 1. Januar 2021 soll es nur noch einen Unternehmenschef und einen Vorstand für das operative Geschäft geben, teilte das SDAX-Unternehmen mit. Bislang gehört dem Führungsgremium noch der Finanzvorstand an. Unterstützt werden soll der Vorstand zukünftig durch ein neues Team, dem neben den Vorstandsmitgliedern vor allem der Finanz-, Verkaufs- und Technologiechef angehören sollen.
  • Vorstand und Aufsichtsrat von WashTec haben beschlossen, der Hauptversammlung vorzuschlagen, für das Geschäftsjahr 2019 zunächst keine Dividende auszuschütten (ursprünglicher Vorschlag: 1,65 Euro je Aktie). Zur Begründung hieß es: „Die Anpassung des Dividendenvorschlags berücksichtigt die weiterhin bestehenden wirtschaftlichen Unsicherheiten hinsichtlich der einschneidenden Auswirkungen der COVID-19 Pandemie, die auch bei WashTec zu einem deutlichen Rückgang im Umsatz und EBIT im Vergleich zum Vorjahr führen werden“.
  • Der an der teilverstaatlichten Commerzbank beteiligte Finanzinvestor Cerberus ist laut Bloomberg mit der Führung des Instituts unzufrieden und verlange deshalb zwei Sitze im Aufsichtsrat. Die Nachrichtenagentur beruft sich auf einen am Dienstag verschickten Brief des Finanzinvestors an das Aufsichtsgremium der Bank. Eine Sprecherin der Bank habe die Informationen nicht kommentiert, hieß es in dem Bericht weiter. Die Forderung könnte bereits bei der Aufsichtsratssitzung am kommenden Mittwoch ein Thema sein.
  • Der Baumarktbetreiber Hornbach hat einen starken Jahresauftakt erwischt. Im Zeitraum März bis Ende Mai, dem Auftaktquartal im Geschäftsjahr 2020/21 steigerte Hornbach seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 17,8 Prozent auf 1,577 Mrd. Euro. Das bereinigte Ebit erhöhte sich sogar um 78 Prozent auf 173 Mio. Euro. Im Zuge der Coronakrise war die Nachfrage der Kunden im stationären und Online-Geschäft seit Mitte März deutlich gestiegen. Hornbach bekräftigte nach dem ersten Quartal seine Jahresprognose.
  • Die heutige Online-Hauptversammlung beim Salz- und Kaliproduzenten K+S verspricht Aufregung. Das Unternehmen steht vor zahlreichen Herausforderungen: K+S will aufgrund seiner hohen Verschuldung von zuletzt über 3 Mrd. Euro sein Salzgeschäft in den USA abstoßen. Gleichzeitig sind die Entsorgungsprobleme größer geworden: K+S hatte im April erklärt, die mit der Politik vereinbarte Absenkung der Salz-Werte in Werra und Weser nicht einhalten zu können. Auch die Aktionäre müssen sich mit weniger begnügen: Der Vorstand will die eigentlich vorgeschlagene Dividende von 15 Cent je Aktie auf 4 Cent je Aktie senken.
  • Der US-Luftfahrtkonzern Boeing hat im Mai lediglich vier Verkehrsflugzeuge ausgeliefert. Vor einem Jahr waren es noch 30 gewesen, obwohl das wichtigste Modell 737 Max wegen zweier Abstürze damals schon mit Startverboten belegt war. Im bisherigen Jahresverlauf bis Ende Mai wurden netto insgesamt 602 Aufträge storniert.
  • Der chinesische Technik-Konzern Huawei will die geplanten staatlichen Corona-Warn-Apps auch ohne Google-Dienste auf seinen Android-Smartphones anbieten. Dazu kündigte der Smartphone-Hersteller am Dienstag die Bereitstellung einer eigenen Programm-Schnittstelle an. Bislang waren Experten davon ausgegangen, dass die Anwendung des Robert Koch-Instituts (RKI) auf Android-Geräten ohne Google Play Services nicht laufen kann.

Konjunktur & Politik

  • Die US-Rohöllagerbestände sind in der vergangenen Woche um 5,7 Millionen Barrel auf 538,1 Millionen Barrel gestiegen. Erwartet wurde hingegen ein Rückgang um 1,9 Millionen Barrel. In der Vorwoche war ein Rückgang um 2,1 Millionen Barrel verzeichnet worden. Die Vorabend veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hatten eine Zunahme um 8,4 Millionen Barrel gezeigt.
  • Nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) erfüllt derzeit keiner der möglichen Kandidatenstaaten alle notwendigen Kriterien für eine Aufnahme in den Euro-Währungsraum. Beim Abbau von Haushaltsungleichgewichten seien die meisten der Länder seit 2018 jedoch ein gutes Stück vorangekommen, konstatierte die EZB in ihrem Konvergenzbericht.
  • Die Inflation in den USA hat sich im Mai weiter abgeschwächt. Die Verbraucherpreise sanken laut Arbeitsministerium um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten mit stabilen Preisen gerechnet. Die Jahresteuerung sank dadurch auf 0,1 Prozent nach minus 0,3 Prozent im Vormonat. Die Fed peilt eine Inflationsrate von 2 Prozent an.
  • Die Realeinkommen in den USA sind im Mai gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent gestiegen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Im April kam es zu einem Anstieg um 5,9 Prozent.
  • US-Präsident Trump will trotz der anhaltenden Corona-Pandemie Wahlkampfveranstaltungen wieder aufnehmen. Dafür gebe es "große Nachfrage", schrieb er am Dienstag auf Twitter. Damit könne vielleicht" schon kommende Woche wieder begonnen werden.
  • Die Ausschreitungen in Washington vor mehr als einer Woche im Zuge der Proteste nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd haben nach Ansicht des Justizministeriums einen verheerenden Eindruck vermittelt. „Die Fernsehbilder dieser Ereignisse vermittelten den Eindruck, dass die USA kurz davor standen, die Kontrolle über ihre Hauptstadt zu verlieren", erklärte US-Justizminister William Barr.
  • Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) rechnet für das laufende Jahr mit einem Einbruch der Weltwirtschaft um 6,0 Prozent. In der Eurozone erwarten die OECD-Ökonomen einen Rückgang um 9,1 Prozent, in den USA dürfte der Einbruch 7,3 Prozent betragen. Für Deutschland wird ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um 6,6 Prozent prognostiziert.
  • Israel wird nach den Worten von Außenminister Gabi Aschkenasi den Nahost-Plan von US-Präsident Donald Trump auf verantwortungsvolle Weise umsetzen. Aschkenasi die Initiative am Mittwoch einen „wichtigen Meilenstein für die Region". Der international umstrittene Plan sieht auch Annexionen von Gebieten im besetzten Westjordanland vor. Aschkenasi betonte, man werde die Friedensverträge mit Israels Nachbarländern wahren.
  • Die Deutsche Bank teilte heute mit, dass das Institut im laufenden Quartal für drohende Kreditausfälle 800 Mio. Euro zurücklegen will. Grund für die potenziell steigenden Kreditausfälle ist die Corona-Pandemie, die viele Unternehmen ins Straucheln gebracht hat. Laut der europäischen Bankenaufsicht European Banking Authority (EBA) leiden die Banken der EU unter der Last von mehr als einer Billion Euro ausfallgefährdeter Kredite. Dieses Risiko ruft nun die Europäische Notenbank (EZB) auf den Plan. Die Befürchtung ist, dass der hohe Anteil fauler Kredite in den Bankbilanzen deren Spielräume für neue Kredite massiv einschränkt. Die EZB forciert nun offenbar ihre Pläne für eine europäische „Bad Bank“. Wie mehrere mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters mitteilten, sei bei der EZB zu diesem Zweck bereits eine Projektgruppe eingerichtet worden. Diese treffe Vorbereitungen für die Gründung einer europäischen Sammelstelle für faule Kredite. Eine solche Bad Bank könnte für den Fall eingerichtet werden, dass das Volumen ausfallgefährdeter Krise in der derzeitigen Krise stark zunimmt. Offiziell wollte sich die EZB zu den Plänen nicht äußern. Das Vorhaben stößt freilich auch auf Kritik. Laut 'Handelsblatt' gibt es vor allem in Deutschland die Befürchtung, bei Problemen von Banken in Südeuropa könnten heimische Geldhäuser mit in die Haftung genommen werden.
  • Das Bundeskabinett hat heute die Strategie zum Aufbau einer Wasserstoff-Industrie beschlossen. Das Konzept sieht dafür Mittel von 9 Mrd. Euro vor. Bis spätestens 2040 sollen Elektrolyse-Kapazitäten von zehn Gigawatt errichtet werden. Gefördert werden soll die Produktion durch Abgabe-Befreiungen für erneuerbaren Strom aus Wind oder Sonne, mit dem Wasserstoff aus Wasser erzeugt werden soll.
  • Deutschland wird die zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie eingeführten Grenzkontrollen bis zum 15. Juni beenden. Dies kündigte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) an. „Ich werde die Bundespolizei anweisen, dass wir ab sofort bis zum 15. Juni die bestehenden Grenzkontrollen an den Binnengrenzen zurückfahren“, so Seehofer.
  • Die spanische Regierung will mit Wirtschaftsministerin Nadia Calvino erstmals eine Frau an die Spitze der Eurogruppe bringen. Werde sie die Nachfolge des scheidenden Vorsitzenden Mario Centeno antreten, „wäre das eine großartige Nachricht”, sagte Sozialminister Jose Luis Escriva laut Reuters dem Sender TVE. Calvino ist Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin im Kabinett von Pedro Sanchez.
  • Ähnlich wie in Deutschland ist mitten in der Corona-Krise auch in Frankreich die Industrieproduktion im April weggebrochen. Die Fertigung sei im Monatsvergleich um 20,1 Prozent zum Vormonat gefallen, teilte das französische Statistikamt Insee mit. Volkswirte waren von einem Rückgang in dieser Größenordnung ausgegangen. Im März war die Produktion bereits um 16,2 Prozent geschrumpft.
  • Die Bundesregierung will die Reisewarnung für mehr als 160 Länder außerhalb der Europäischen Union bis 31. August verlängern. Nach Informationen der dpa sind jedoch Ausnahmen für einzelne Länder geplant, sofern diese bestimmte Kriterien erfüllen. Das Bundeskabinett will am heutigen Mittwoch einen konkreten Beschluss fassen. In der vergangenen Woche beschloss das Bundeskabinett, die Reisewarnung am 15. Juni für 31 europäische Länder aufzuheben.
  • Europa sollte seine Klimaziele auch in der Coronakrise weiterverfolgen. Das schreiben die ifo-Wissenschaftlerin Karen Pittel und Andreas Löschel von der Uni Münster. „Heutige Investitionen legen Emissionen in vielen Branchen über Jahrzehnte fest“, heißt es in ihrem Aufsatz. Es gelte zu verhindern, dass heute angeschaffte Anlagen in einigen Jahren durch emissionsärmere ersetzt werden müssten. „Die Konjunkturpolitik müsse auf ihre Klimafolgen geprüft werden. Wenn das nicht geschieht, würden durch die Konjunkturpakete Investitionen angeregt und vorgezogen, bei denen der regulatorische Rahmen des Green Deal der EU nicht vollständig umgesetzt sei. In der Folge könnten Geschäftsmodelle fortgeführt werden, die langfristig nicht rentabel wären und die zukünftige Erreichung der Klimaziele massiv erschwerten.
  • Das Frankfurter Gesundheitsamt hat eine Mund-Nase-Maskenpflicht innerhalb aller Terminalbereiche des Frankfurter Flughafens verordnet. Sie gelte zunächst für drei Monate, teilte ein Behördensprecher mit. Mitarbeiter des Flughafenbetreibers Fraport müssen keine Maske tragen, wenn es Schutzmaßnahmen wie etwa Trennvorrichtungen gibt.
  • Die Erzeugerpreise in China sind im Mai so stark gefallen wie seit vier Jahren nicht mehr. Sie seien im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 Prozent gesunken, teilte das Statistikamt am Mittwoch mit. Der beschleunigte Rückgang der Preise auf Erzeugerebene deutet auf eine schwache Nachfrage der produzierenden Unternehmen hin. Volkswirte hatten nur mit einem Rückgang um 3,3 Prozent gerechnet.
  • Die SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken erfährt nach ihren Aussagen zur Polizei („latent rassistisch“) weiterhin Kritik aus den eigenen Reihen. Niedersachsens Innenminister Bernd Pistorius sagte im Deutschlandfunk, es sei falsch, die Situation hierzulande mit der in den USA zu vergleichen. Die deutsche Polizei habe ein völlig anderes Auswahl- und Ausbildungssystem. Esken habe mit ihrer Aussage den falschen Eindruck erweckt, es gebe einen strukturellen Rassismus innerhalb der Sicherheitsbehörden, so der SPD-Politiker.
  • Im ersten Quartal dieses Jahres sind die Umsätze im zulassungspflichtigen Handwerk in Deutschland gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 3,8 Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte. Ende März waren zudem im zulassungspflichtigen Handwerk 0,4 Prozent weniger Personen tätig als Ende März 2019.
  • Griechenland hat erfolgreich eine zehnjährige Staatsanleihe am Markt platziert und damit 3 Mrd. Euro erlöst. Finanzminister Christos Staikouras sagte, Griechenland habe erneut Vertrauen der internationalen Investoren erhalten. Die Rendite lag seinen Angaben nach bei 1,57 Prozent. Zum Vergleich: Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2012 lagen die Renditen für die Papiere bei mehr als 35 Prozent.
  • Im vergangenen April gab es in den Beherbergungsbetrieben in Deutschland nur noch 4,3 Mio. Übernachtungen in- und ausländischer Gäste, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Das war nur gut ein Zehntel des Gästeaufkommens des Vorjahresmonats, beziehungsweise ein Rückgang um 89,3 Prozent - laut Bundesamt der stärkste Einbruch gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Zeitreihe 1992.
  • Die Polizei in Hongkong hat bei Demonstrationen zum ersten Jahrestag der Massenproteste mehr als 50 Personen festgenommen. Sie hätten an nicht genehmigten Kundgebungen teilgenommen, hieß es zur Begründung. Die pro-chinesische Regierung der Sonderverwaltungszone hatte aus Schutz vor dem Coronavirus ein Versammlungsverbot für Gruppen von mehr als acht Personen ausgesprochen. Tausende prodemokratische Demonstranten waren dennoch auf die Straße gegangen, um gegen den zunehmenden Einfluss Chinas zu protestieren.
  • Die Lagerbestände im US-Großhandel nahmen im April im Monatsvergleich um 0,3 Prozent zu (Prognose 0,4 Prozent). Der Absatz im Großhandel kollabierte um 16,9 Prozent (Prognose -4,0 Prozent) nach zuvor -5,1 Prozent (revidiert von -5,2 Prozent).

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