Fundamentale Nachricht
12:36 Uhr, 12.03.2014

DAX: Es geht deutlich abwärts - Am Rohstoffmarkt kommt Angst vor einem Crash auf

Fundamental sorgt auch heute die Krim-Krise für Verunsicherung am Markt. Doch fast noch schwerer drücken Sorgen um ein Platzen einer möglichen Kreditblase in China auf das Sentiment der Investoren.

Erwähnte Instrumente

DAX

Sorgen um China und die Krim-Krise belasten den deutschen Aktienmarkt am heutigen Mittwoch nachhaltig. Der Dax liegt gegen Mittag mit 1,30 % bei 9.188 Punkten auf einem neuen Tagestief. Gedrückt wird die Stimmung von der Angst vor dem Platzen einer Kreditblase in China durch die sich bedenklich häufende Zahl von Firmenpleiten.

Charttechnik

Die schwache Eröffnung im Dax wurde weiter abverkauft und so fiel der Index auf ein neues Tief zurück. Bisher sind selbst auf Minutenbasis keine Stabilisierungsansätze zu erkennen, jedoch laufen die Kurse in den nächsten Unterstützungsbereich bei 9.160 – 9.070 Punkten hinein. In diesem ist kurzfristig eine Stabilisierung und Erholungsbewegung möglich, wobei erste Widerstände bei 9.216 und 9.270 Punkten lägen.

Thema des Tages

Wachstumssorgen um China setzen Rohstoffwerte am Mittwoch deutlich unter Druck. In London fiel die Kupfernotierung auf das tiefste Niveau seit fast vier Jahren. Seit einer Woche hat der Preis für das Industriemetall rund 10 % verloren.

Das „Wall Street Journal“ berichtet, dass Kupfer von Chinas Firmen überwiegend als Kreditsicherheit und nicht zu Produktionszwecken gekauft worden ist. Sicherheiten könnten in der Folge zu Schleuderpreisen auf den Markt geworfen werden. Dies könne zu Panikverkäufen führen. Es gebe Spekulationen, wonach 60 bis 80 Prozent der angeblichen Kupfernachfrage Chinas nur zu Finanzierungszwecken gekauft worden seien, berichtet das WSJ. Deshalb setzt auch die Pleite eines chinesischen Stahlwerks Rohstoffe und Rohstoffaktien zu, weil auch hier Rohstoffe als Sicherheiten für Kredite hinterlegt wurden.

Aktien im Blick

ThyssenKrupp-Papiere verlieren 3,60 %, auch Titel der Commerzbank geben knapp 3 % ab. Die Preisrückgänge für Rohstoffe wie Stahl infolge der Sorgen um den Großverbraucher China belasteten.

Trotz Gewinnsprungs im vergangenen Jahr und einer höheren Dividende geht die Aktie der Deutschen Post um ein knappes halbes Prozent auf Tauchstation. Anleger werten den Ausblick auf 2014 etwas schwächer.

Eon-Titel verlieren aktuell 0,22 %. Gewinneinbruch in 2013, noch weniger unterm Strich in 2014. Wenig attraktiv für Investoren derzeit.

In China ist eine Unternehmensanleihe aus der Solarbranche vom Handel ausgesetzt worden. Dies belastet auch den Zulieferer Wacker Chemie. Die Aktie im MDax verliert 5,60 %.

Konjunktur

Die Industrie im Euroraum hat zum Jahresauftakt überraschend 0,2 % weniger produziert als im Vormonat. Ökonomen hatten mit einem Anstieg um 0,5 % gerechnet. Im Jahresvergleich produzierten die Unternehmen im Januar 2,1 % mehr.

Italiens neuer Regierungschef Renzi will mit einem Milliardenprogramm Arbeitsplätze und Wachstum schaffen. Im Kern geht es ihm um Entlastungen etwa bei der Lohnsteuer in Höhe von 10 Mrd. Euro. Das Wirtschaftsprogramm soll noch am Mittwoch vom Kabinett verabschiedet werden.

Währungen

EUR/USD legt am Mittwochvormittag bislang bis 1,3874 im Hoch zu. USD/JPY fällt im Umfeld deutlicher Verluste im Nikkei bislang bis 102,66 im Tief zurück.

Die anhaltende Krise in der Ukraine bzw. auf der Krim lassen den Schweizer Franken gefragt sein. USD/CHF fällt in Richtung seines am 7. März erreichten Zweijahrestiefs bei 0,8753 und notierte bislang bei 0,8760 im Tief. USD/THB notierte bislang bei 32,4300 in der Spitze, nachdem die Bank of Thailand (BoT) ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 2,00 % gesenkt hat.

Rohstoffe

Gold profitiert entgegen dem Trend der meisten anderen Rohstoffen mit Blick auf die Krim-Krise von seinem Ruf als sicherer Hafen. Der Preis für die Unze klettert aktuell um .. auf .. US-Dollar. Damit war Gold so teuer wie seit Ende September nicht mehr.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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