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08:55 Uhr, 10.03.2015

DAX: Erneuter Korrekturversuch

Am deutschen Aktienmarkt erwarten Börsianer am Dienstag nach einer wochenlangen Gewinnserie im Dax einen weiteren Anlauf auf eine Konsolidierung. Im Fokus bleiben weiterhin die Auswirkungen der Geldpolitik der EZB und die griechische Schuldenmisere.

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DAX - Konsolidierung

Die Käufer am deutschen Aktienmarkt halten das Ruder weiter fest in der Hand, auch wenn es vorbörslich nach einem zunächst schwächeren Start aussieht. Die Vorgaben von den Aktienmärkten in Übersee sind schließlich recht durchwachsen. L&S taxiert den Dax kurz vor Glockenschlag mit 0,19 Prozent unter dem Vortages-Schlusskurs bei 11.560 Punkten. Am Vortag zeigte sich aber wieder einmal ein altbekanntes Muster. Nach einem zunächst schwächeren Verlauf rückten die Optimisten wieder in die erste Reihe vor und bugsierten den deutschen Leitindex auf den rekordverdächtigen Schlussstand bei 11.582 Punkten. Der Dax befindet sich nun in seiner neunten Gewinnwoche in Folge und gewann in diesem Zeitraum mehr als 20 Prozent. Im Fokus an der Börse bleiben weiterhin die Auswirkungen der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und die Schuldenproblematik in Griechenland.

Bundesbank-Chef Weidmann erneuert Kritik an EZB-Anleihekäufen

Die EZB hat am Montag mit ihren Wertpapierkäufen in Höhe von 60 Milliarden Euro monatlich begonnen. Bundesbank-Chef Weidmann hat weiterhin seine Zweifel am Erfolg des Programms. Mit den Wertpapierkäufen nehme die Vermischung von Geld- und Fiskalpolitik in Europa deutlich zu, sagte Weidmann am Montag auf einer Rede in Zürich. Durch die Staatsanleihekäufe könnten sich alle Euro-Mitgliedsländer unabhängig von ihrer Kreditqualität zu einem großen Teil sehr günstig finanzieren „Das kann Gewöhnungseffekte auslösen und am Ende dazu führen, dass die Länder die nötige Konsolidierung der öffentlichen Haushalte aufschieben,“ sagte Weidmann. Das könne wiederum den Druck auf die EZB erhöhen, die Zinsen länger als nötig niedrig zu halten.

Athen zu Zusammenarbeit bereit

Die neue Regierung in Athen muss ihre Finanzlage offenlegen. Die Eurogruppe vereinbarte, dass Expertengespräche zwischen der Regierung und den Internationalen Geldgebern schon am Mittwoch in Brüssel beginnen werden. Der griechische Finanzminister Varoufakis zeigte sich zur Zusammenarbeit bereit. „Wir werden uns bemühen, alles Nötige zu tun, um die Institutionen mit den Informationen zu versorgen, die sie brauchen“, sagte er und betonte zugleich: "Wir werden auch vollen Zugang zu allen nötigen Beamten gewähren".

Apple stellt iWatch vor

Der iPhone-Konzern Apple hat bei der Präsentation am Montagabend seine Smartwatch, die iWatch, en detail präsentiert. Mit dem Produkt steigt der Konzern nun auch ins Geschäft mit Luxus-Artikeln ein.

China: Inflation steigt nur moderat

Die Verbraucherpreise in China steigen im Februar um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, nachdem im Januar mit 0,8 Prozent ein Fünf-Jahres-Tief erreicht worden war. Die Preise auf Erzeugerebene verzeichnen mit minus 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat allerdings den stärksten Rückgang seit über drei Jahren.

RWE rechnet mit Gewinneinbruch im Jahr 2016

Der Energieversorger RWE kann auch 2014 nicht an alte profitable Zeiten anknüpfen. Nach einem Verlust von fast 2,8 Milliarden Euro 2013 stand unter dem Strich zwar wieder ein Überschuss von 1,7 Milliarden Euro. Das lag aber vor allem daran, dass der Konzern diesmal weniger außerplanmäßige Abschreibungen vornahm. „Die Krise in der konventionellen Stromerzeugung setzt sich fort“, sagte Vorstandschef Terium. RWE verschärft nun sein Sparprogramm. Bis 2017 will der Konzern nun verglichen mit 2012 die Kosten um 2 Milliarden Euro drücken, bislang wurden 1,5 Milliarden angepeilt. Laut einem Bericht der „Rheinischer Post“ erwartet RWE im Jahr 2016 sogar nur einen betrieblichen Gewinn von 800 Millionen Euro (2015e: 3,6 - 3,9 Mrd. Euro).

Hannover Rück: 2014 der dritte Rekordgewinn in Folge

Der Rückversicherer Hannover Rück hat im vergangenen Jahr den dritten Rekordgewinn in Folge erzielt. Der Überschuss wuchs im Jahresvergleich um zehn Prozent auf rund 986 Millionen Euro. Hannover Rück erwartet 2015 eine Kapitalanlagerendite von 3,0 Prozent und einen Nettogewinn von 875 Millionen. Zudem geht der Vorstand von stabilen bis leicht steigenden Bruttoprämien aus. Der Vorstand will für 2014 eine reguläre Dividende von 3,00 Euro (VJ: 3,00) und eine Sonderdividende in Höhe von 1,25 Euro Aktie ausschütten. Analysten hatten durchschnittlich mit einer Ausschüttung von 3,65 Euro gerechnet.

Commerzbank kurz vor der Beilegung der Rechtsstreitigkeiten in den USA

Die Commerzbank steht mit einem Milliardenvergleich offenbar kurz vor dem Ende der seit Jahren andauernden Rechtsstreitigkeiten in den USA. Die Ermittlungen mehrerer US-Behörden könnten noch in dieser Woche mit der Zahlung von 1,45 Milliarden Dollar beigelegt werden, berichtet Bloomberg.

Credit Suisse tauscht Vorstandschef aus.

Brady Dougan verlässt die Schweizer Großbank Credit Suisse per Ende Juni. Nachfolger wird der bisherige Prudential-Chef Tidjane Thiam.

Symrise erhöht Dividende für 2014

Symrise will 2015 erneut schneller als der Markt für Aromen und Duftstoffe wachsen. Die Profitabilität soll dabei gemessen an der operativen Marge (Ebitda-Marge) mit rund 20 Prozent hoch bleiben. Auch die langfristigen Ziele bis 2020 hätten „vollen Bestand“, sagte Konzernchef Bertram bei der Bilanzvorlage am Dienstag. Im vergangenen Jahr legten der Gewinn um 7,4 Prozent auf 185 Millionen Euro und die Ebitda-Marge um 0,2 auf 20,6 Prozent zu. Die Dividende wird von 0,70 auf 0,75 Euro je Aktie erhöht.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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