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18:20 Uhr, 22.02.2010

DAX: Ermüdungserscheinungen

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Frankfurt (BoerseGo.de) – Der deutsche Aktienmarkt zeigte nach dem steilen Kursanstieg der Vorwoche zum Wochenauftakt zunächst Ermüdungserscheinungen. Nachdem der Leitindex DAX zur Handelseröffnung noch klar im Plus notierte, bröckelten die Kurse im weiteren Verlauf ab. Da weder wichtige Konjunkturdaten noch bedeutende Unternehmensnachrichten zu verarbeiten waren, orientierten sich die Investoren einmal mehr an der Entwicklung der US-Börsen. An der Wall Street gaben die Kurse im frühen Handel leicht nach, was sich belastend auf die deutschen Standardwerte auswirkte. Der DAX rutschte unter die Marke von 5.700 Punkten, und ging mit einem Abschlag von 0,59 Prozent bei 5.688 Punkten aus dem Xetra-Handel.

Erneut wurde die Entwicklung des Devisenpaars Euro/US-Dollar von den Akteuren am Aktienmarkt gespannt verfolgt. Eine weitere Abschwächung des Eurokurses wird von einigen Marktteilnehmern als Indiz für ein Widererstarken der Sorgen um die Stabilität der Eurozone interpretiert. Wenig hilfreich war die Meldung, wonach die Athener Behörden es versäumten, der EU wie abgemacht mehr Details zu den Finanztransaktionen zukommen zu lassen, mit deren Hilfe ein Teil des Haushaltsdefizits über Jahre verschleiert wurde. Darüber hinaus dementierte die deutsche Bundesregierung erneut Medienberichte, wonach bereits konkrete Hilfen und Stützungsaktionen für Griechenland geplant seien. Der Euro sank im Handelsverlauf erneut unter die Marke von 1,36.

Größter Gewinner im DAX war die Commerzbank mit einem Aufschlag von mehr als drei Prozent. Damit wurden wohl Vorschusslorbeeren für den am Mittwoch anstehenden Jahresabschluss verteilt. Analysten rechnen im Schnitt mit einem Verlust von 3,7 Milliarden Euro für das Bankhaus. Anscheinend gibt es aber auch Optimisten am Markt, die ein besseres Ergebnis für möglich halten. Ohne wesentlich neue Nachrichten verteuerten sich Volkswagen um 2,7 Prozent und setzten sich somit auf Ranglistenplatz zwei im Index.

Salzgitter schob sich an die dritte Stelle der Gewinnerliste. Zwischenzeitlich war das Gerücht zu vernehmen, der asiatische Konkurrent China Steel wolle sich im Zuge einer strategischen Beteiligung in das Unternehmen einkaufen. Neben Börsenhändlern hält auch Salzgitter selbst einen solchen Schritt für unwahrscheinlich, die Aktie legte um knapp ein Prozent zu.

Am Indexende fand sich Daimler mit einem Abschlag von 2,8 Prozent noch hinter der Deutschen Lufthansa mit einem Minus von 1,7 Prozent. Offenbar nutzen einige Anleger den Kursanstieg des Autobauers vom vergangenen Freitag, um ihre Positionen aufzulösen. Die Papiere der Lufthansa wurden nach einhelliger Meinung vom Beginn des möglicherweise mehrtägigen Pilotenstreiks belastet. Das Unternehmen hatte bereits im Vorfeld berichtet, im Falle eines viertägigen Streiks mit Sonderbelastungen von etwa 100 Millionen Euro zu rechnen.

Im M-DAX übernahm Bilfinger Berger die rote Laterne. Nach den Berichten über Probleme beim Bau der Kölner U-Bahn kursiert nun die Nachricht, dass beim Bau einer deutschen ICE-Strecke falsch abgerechnet worden sei. Zudem verschlechterte sich das Chartbild der Aktie deutlich, die um rund 6 Prozent nachgab.

Im TEC-DAX setzten sich Medigene mit einem Aufschlag von mehr als 5 Prozent an die Spitze. Das Unternehmen berichtete, mit dem israelischen Generikaspezialisten Teva Pharm einen Lizenz- und Liefervertrag für eine Genitalwarzensalbe abgeschlossen zu haben. Am Indexende fielen Conergy um rund 6 Prozent, und machten damit den größten Teil der Kursgewinne vom vergangenen Donnerstag wieder zunichte.

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