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18:07 Uhr, 07.05.2009

DAX dreht vor der 5.000er Marke ab

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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Frankfurt (BoerseGo.de) - Der deutsche Aktienmarkt konnte seine Erholung heute zunächst fortsetzen. Kurz vor Erreichen der 5.000 Punkte-Marke im DAX haben die Anleger aber offenbar weiche Knie bekommen und Gewinne mitgenommen. Das Tageshoch wurde am frühen Nachmittag bei 4.980,30 Punkten markiert. Im weiteren Verlauf gaben die Notierungen kräftig nach. Zum Xetra-Schluss stand mit 4.804,10 Punkten ein Minus von 1,57 Prozent zu Buche. Belastet wurden die hiesigen Börsen vor allem von der Entwicklung an der Wall Street. Der US-Standardwerteindex Dow Jones konnte seine Eröffnungsgewinn nicht halten und drehte deutlich ins Minus.

In Europa stand heute der Zinsentscheid und die anschließende Pressekonferenz der Europäischen Zentralbank im Fokus. Die Notenbank hat ihre Geldpolitik erneut gelockert und den Hauptrefinanzierungssatz um 25 Basispunkte auf 1,00 Prozent gesenkt. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hat das aktuelle Zinsniveau erstmals seit langem als "angemessen" bezeichnet. Damit dürfte das Ende des Zinssenkungszyklus vorerst erreicht sein. Mit der Äußerung, dass damit nicht zwangsläufig das niedrigste Zinsniveau erreicht sei, ließ er sich aber noch eine Tür offen. Um dem Finanzsektor weiterhin Impulse geben zu können, hat die EZB "unkonventionelle" geldpolitische Maßnahmen beschlossen. Demnach beabsichtigt die Notenbank, in Euro denominierte Covered Bonds im Volumen von etwa 60 Milliarden Euro am Sekundärmarkt zu kaufen. Ziel der Maßnahmen sei es, die Refinanzierung für Banken und Unternehmen zu verbessern. Zudem verlängerte die EZB die Laufzeiten für Refinanzierungsgeschäfte von bisher maximal sechs auf nun zwölf Monate.

Von der deutschen Industrie kamen heute erstmals seit langem wieder positive Nachrichten. Begünstigt durch einen überdurchschnittlichen Anteil an Großaufträgen ist es bei den Auftragseingängen im April erstmals seit August 2008 wieder zu einem Monatsanstieg gekommen. Gegenüber dem Vormonat erhöhten sich die Bestellungen um 3,3 Prozent.

Mit einem Plus von 9,01 Prozent auf 6,17 Euro konnten sich heute die Aktien der Commerzbank an die DAX-Spitze setzen. Die Europäische Kommission hat die milliardenschweren Staatshilfen für die Commerzbank genehmigt. Als Auflage muss das Institut mehrere Geschäftsfelder aufgeben und Tochtergesellschaften verkaufen.

Im Blickfeld standen auch Porsche und Volkswagen. Die beiden Autohersteller planen nun eine Fusion zu einem integrierten Autokonzern mit zehn Marken. Im Mittelpunkt steht nun die Machtfrage. Während Porsche um 17,88 Prozent auf 46,77 Euro einbüßte, ging es mit den Stammaktien von VW um 1,40 Prozent auf 229,44 Euro nach unten.

Die Deutsche Telekom ist in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2009 aufgrund von Abschreibungen auf das Mobilfunkgeschäft in Großbritannien in die roten Zahlen gerutscht. Zudem plant der Konzern nach Informationen der "Financial Times Deutschland" betriebsbedingte Kündigungen in der angeschlagenen Geschäftskundensparte T-Systems. Dabei sollen mehr als 3.000 Stellen gestrichen werden. Die Papiere verbilligten sich um 1,87 Prozent auf 8,145 Euro.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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