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13:22 Uhr, 02.09.2015

DAX: Die Schaukelbörse setzt sich fort

Der Deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch seinen Erholungsversuch abgebrochen und ist zwischenzeitlich wieder ins Minus gerutscht. Gegen Mittag berappelt sich der Markt etwas.

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DAX

Anhaltende Befürchtungen um die chinesische Wirtschaft haben den DAX am Dienstag zwischenzeitlich wieder unter die Marke von 10.000 Punkten gedrückt. Auch am heutigen Mittwoch sind keine Anzeichen einer anhaltend positiven Anlegerstimmung zu erkennen. Nach einem anfänglichen Erholungsversuch ist der Deutsche Aktienindex zwischenzeitlich ins Minus gerutscht und hält sich im Mittagshandel stabil bei 10.020 Punkten.

Neben der wirtschaftlichen Entwicklung Chinas bleibt die Zinswende in den USA ein wichtiges Thema an den Finanzmärkten. Daher richten sich die Blicke am Nachmittag auf den ADP-Index, der als Vorlaufindikator für den am kommenden Freitag zur Veröffentlicung anstehenden offiziellen US-Arbeitsmarktbericht gilt. Zwingt ein gut laufender Jobmarkt die US-Notenbank zu einer Zinswende in den kommenden Monaten, könnte dies eher beruhigend auf die Lage an den Börsen wirken. Schlechte Zahlen dürften zwar eine erste Zinserhöhung nach hinten verschieben, würden aber die Unsicherheit am Aktienmarkt weiter aufrecht halten.

Charttechnik

Der DAX kommt trotz der Erholung gleich zur Eröffnung nicht aus seiner gestrigen Tagesrange heraus. Die Gefahr besteht, dass der Widerstand bei 10.120 Punkten zu stark ist und der Index am Nachmittag weiter abtaucht. Die nächste Unterstützung wartet jedoch bereits bei 9.928 Punkten. Damit scheinen die Handelsmarken gesetzt: 10.120 Punkte auf der Ober- und 9.928 Punkte auf der Unterseite.

Aktien im Blick

Die Deutsche Börse ist ein Gewinner der jüngsten Kursturbulenzen. Die Wertpapierumsätze legten im August deutlich zu. Die Aktie verteuert sich zur Stunde um 1,07 %.

Die Aktien von Grammer sind nach der Bekanntgabe eines Großauftrags um fast 6 Prozent nach oben gegangen (akt.: +5,40 %). Der Automobilzulieferer hat sich den größten Sitzauftrag in der Unternehmensgeschichte gesichert. Der weltweit größte Hersteller von Baumaschinen hat seine bestehenden Lieferverträge für Fahrersitze deutlich erweitert.

Konjunktur

IWF-Chefin Christine Lagarde hat vor Risiken für die Weltwirtschaft durch die jüngsten Turbulenzen an Chinas Börsen gewarnt. Die jüngsten Schwankungen auf den weltweiten Finanzmärkten zeigten, wie rasch die Risiken übergreifen könnten, sagte Lagarde auf einer Konferenz in der indonesischen Hauptstadt Jakarta.

Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf, der den Einstieg Deutschlands bei der von China initiierten Investitionsbank für Asien (AII) vorsieht, gebilligt. Deutschland viertgrößter Anteilseigner bei der AIIB.

In der Eurozone sind die Erzeugerpreise im Juli um 0,1 Prozent zum Vormonat gefallen, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Ökonomen hatten dies erwartet.

Der Auftragseingang im deutschen Maschinenbau ist in den ersten sieben Monaten des Jahres laut dem Branchenverband VDMA um 2 Prozent zum Vorjahreszeitraum gestiegen.

Währungen

Der US-Dollar kann sich am Mittwoch auf breiter Basis behaupten. EUR/USD fiel vom gestrigen Hoch bei 1,1332 zur Wochenmitte bislang bis 1,1240 zurück. GBP/USD sinkt nach einem enttäuschenden britischen Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Bausektor im August auf ein frisches knappes Dreimonatstief bei 1,5270.

USD/JPY legt nach einem erneuten starken Anstieg der japanischen Geldbasis bislang bis 120,46 im Hoch zu, während USD/CAD einen Teil seiner am Dienstag gemachten Gewinne wieder abgibt und bislang bei 1,3186 im Tief notierte. Der deutliche Rückgang der Öl- und anderer Rohstoffpreise hat die kanadische Wirtschaft im zweiten Quartal um 0,5 Prozent schrumpfen lassen. Mit zwei Quartalen mit negativen Wachstumsraten in Folge befindet sich Kanada technisch betrachtet in einer Rezession.

Rohstoffe

Die Berg- und Talgfahrt bei den Ölpreisen hält an. Bis zum Mittag fiel der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent auf 48,83 US-Dollar. Das waren 76 Cent weniger als am Dienstag. Der Preis für ein Fass WTI fiel um 1,01 Dollar auf 44,40 Dollar. In den drei Handelstagen vor dem gestrigen Dienstag sind die Preise um mehr als 25 Prozent gestiegen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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