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13:14 Uhr, 13.05.2015

DAX: Die Anleger greifen wieder beherzt zu

Eine Erholung am zuletzt fragilen Anleihemarkt stützt den DAX am Mittwoch. Auch an Christi Himmelfahrt an diesem Donnerstag ist die Börse geöffnet.

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Die Käufer am deutschen Aktienmarkt sind trotz durchwachsener heimischer Konjunkturdaten guten Mutes und drücken verstärkt auf den Kaufbutton. Der deutsche Leitindex erholt sich heute mit einem Plus von 0,77 Prozent auf 11.560 Punkte ein Stück weit von seinen Verlusten zu Wochenbeginn. An den vergangenen Tagen hatten der wieder erstarkte Euro und schwache Anleihemärkte die Börse belastet.

Thema des Tages

Die Wirtschaftsleistung in der Eurozone ist im ersten Quartal real um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Vormittag mitteilte. Damit wurden die Markterwartungen exakt getroffen. Die bereits seit einigen Quartalen zu beobachtende Dynamik setzte sich unvermindert fort. Die Veränderungsrate zum Vorjahreszeitraum beschleunigte sich ebenfalls leicht von 0,9 auf 1,0 Prozent.

Mit Blick auf die einzelnen Länder gab es sowohl positive als auch negative Überraschungen. So enttäuschte das deutsche BIP mit einem Anstieg von lediglich 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Der Markt hatte mit einem Plus von 0,5 Prozent gerechnet. „Vor dem Hintergrund des starken Wachstums im letzten Quartal und der soliden Entwicklung der wichtigsten Stimmungsindikatoren sollte diese Entwicklung aber auch nicht zu negativ beurteilt werden“, kommentierte die NordLB. In Frankreich übertraf der BIP-Zuwachs mit 0,6 Prozent die Erwartungen hingegen deutlich. In Spanien wurde zu Jahresbeginn mit einer Wachstumsrate von 0,9 Prozent zum Vorquartal sogar der höchste Wert seit der Finanzkrise erreicht.

Ein Sonderfall bleibt Griechenland: Hier ist die Wirtschaftsleistung zu Beginn des Jahres um 0,2 Prozent zurückgegangen. Nach den zarten positiven konjunkturellen Anzeichen im Verlauf des vergangenen Jahres ist dies nun der zweite Rückgang in Folge, was die ohnehin schwierige Lage in dem Land nicht besser machen dürfte.

Aktien im Blick

Der schwache Euro und das schnelle Wachstum in den USA bescherten der Deutschen Telekom zum Jahresbeginn starke Zuwächse. Die Aktie reagiert kaum auf die Zahlen.

Der Verfall der Strompreise im Großhandel setzt dem Energiekonzern RWE auch in diesem Jahr weiter zu. Die Aktie notiert aktuell mit 0,40 % im Minus.

Die Aktien des Lasertechnik-Herstellers LPKF Laser schmieren nach einem Auftragseinbruch zum Jahresbeginn um mehr als 8,50 % ab.

Konjunktur

Die Bank of England senkt die Prognose für das Wirtschaftswachstum 2016 von 2,7 auf 2,4 Prozent.

Laut dem aktuellen Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums spricht das „aktuelle Konjunkturbild für eine Fortsetzung des Aufschwungs in einem moderaten Tempo".

Die Finanztransaktionssteuer rückt wieder in weitere Ferne. Die elf beteiligten Staaten tun sich schwerer denn je, ein gemeinsames Modell für die neue Abgabe zu finden, wie das „Handelsblatt“ berichtete. Schwierigkeiten mache vor allem Frankreich.

Währungen

Der US-Dollar gibt am Mittwoch im Vorfeld der am Nachmittag anstehenden US-Einzelhandelsumsätze auf breiter Basis nach. EUR/USD notierte bei 1,1266 im Hoch. Die schwachen Daten aus der Eurozone sorgten zwar für einen Rücksetzer, dennoch hält sich EUR/USD auf Tagessicht weiterhin im grünen Bereich.

GBP/USD ist nach einem positiv aufgenommenen britischen Arbeitsmarktbericht auf ein frisches 2015er-Hoch bei 1,5747 geklettert. Die Arbeitslosenquote in Großbritannien im März mit 5,5 Prozent auf den niedrigsten Stand seit September 2008 gefallen.

NZD/USD erholt angesichts der US-Dollar-Schwäche auf breiterer Basis von seinen nach Kommentaren des RBNZ-Gouverneurs Wheeler gemachten Verlusten bis 0,7317 im Tief und erreichte bislang zuhöchst 0,7444. Laut Wheeler ist die Stärke des Neuseeland-Dollars ungerechtfertigt, er würde eine Abwertung begrüßen.

Rohstoffe

Die Royal Bank of Canada hält weiterhin an ihrer Prognose fest, dass der Goldpreis 2015 durchschnittlich bei 1.250 US-Dollar je Feinunze liegen wird. Aktuell notiert das gelbe Edelmetall knapp unter 1.200 Dollar bei 1.994 Dollar/Unze.

In den Opec-Staaten wächst die Kritik an der massiven Ölförderung Saudi-Arabiens. „Der jetzige Ölpreis ist schlecht für alle", sagte Irans Energieminister Zanganeh dem „Handelsblatt“. Der Brent-Preis zeigt sich zur Wochenmitte stabil bei 67,75 Dollar/Barrel, WTI notiert zugleich bei 62,17 Dollar/Barrel (0,05 %).

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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