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08:55 Uhr, 13.04.2015

DAX: Bullen halten das Zepter in der Hand

Der deutsche Leitindex strebt zu Wochenbeginn weiter nach oben. Was kann dem Index noch allles gelingen? Experten erwarten weitere Rekordmarken.

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DAX - Hält die Rekordjagd an?

Am deutschen Aktienmarkt hatten in der vergangenen Woche klar die Bullen das Zepter in der Hand. Die wieder merklich gesteigerte Kauflaune führte zu einem neuen Höhenrausch bei den Indizes. DAX, MDAX und SDAX erreichten neue Bestmarken. Banker und Broker gehen davon aus, dass der deutsche Leitindex an diesem Montag zunächst weiter nach oben driftet. L&S taxiert den DAX vorbörslich mit 0,04 Prozent im Plus bei 12.380 Punkten.

Der Euro bewegt sich im frühen Handel zum US-Dollar kaum. Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung wie am späten Freitagabend bei 1,0601 Dollar. In der vergangenen Woche hatte der Euro gegenüber dem Greenback rund 4 Cent eingebüßt.

Die Ölpreise zeigen sich im frühen Handel ebenfalls stabil. Brent-Öl kostet am Morgen 57,93 Dollar (+$0,06), die US-Referenzsorte WTI notiert zugleich bei 51,80 Dollar (+$0,16). Der Westen hat sich mit dem Iran auf ein Grundsatzeinkommen über das Atomprogramm verständigt. Mit einer schnellen Lockerung der Sanktionen ist aber nicht zu rechnen. Nach Einschätzung von IEA-Chef Fatih Birol würde es nach Abschluss eines Atomabkommens bis zu fünf Jahre dauern, bis der Iran seine Ölproduktion wieder deutlich steigern kann. Wegen der Sanktionen seien die Anlagen nicht optimal gewartet worden, sagte er zu Reuters.

Griechenlands Geldgeber verlieren langsam die Geduld

Die Verhandlungen über ein Reformpaket für das vor der Staatspleite stehende Griechenland kommen weiterhin nur schleppend voran. Nun hat die griechische Regierung einen Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" zurückgewiesen, demzufolge sich die Euro-Staaten enttäuscht über die jüngsten Schuldengespräche zeigten. „Wenn die Leser der FAS das Protokoll der Euro-Arbeitsgruppe lesen, wird es der Zeitung schwerfallen, die Überschrift und den Inhalt des Artikels zu rechtfertigen", so das griechische Finanzministerium. Die Vertreter der Eurogruppe haben laut der FAS der Regierung von Alexis Tsipras eine Frist bis zum 20. April gegeben, um eine akzeptable Liste der von den Kreditgebern geforderten Reformen vorzulegen. Nur dann könnten EU-Kommission, EZB und IWF die Maßnahmen rechtzeitig vor dem Treffen der EU-Finanzminister am 24. April bewerten, hieß es.

Nach Informationen der Bild-Zeitung prüft die griechische Regierunge bereits Neuwahlen, je nach Ausgang der Verhandlungen mit den Geldgebern. „Wir haben nichts zu verlieren. Wenn die EU hart bleibt, müssen wir zeigen, dass wir auch hart bleiben“, sagte ein Minister der Zeitung. Bayerns Finanzminister Markus Söder forderte derweil eine härtere Gangart gegenüber Athen. „Irgendwann wird es eine endgültige Entscheidung brauchen bei Griechenland. Denn das ewige Hin und Her ist unseriös und eine Zumutung für die Euro-Partner“, sagte Söder dem „Münchner Merkur“.

Steinmeier: Putin bei G7-Treffen nicht erwünscht

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier will den russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht zum G7-Treffen einladen. „Es liegt nicht in unserem Interesse, Russland dauerhaft zu isolieren", so Steinmeier gegenüber der Zeitung „Die Welt“. „Aber nach der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim konnten wir nicht einfach so tun, als sei nichts geschehen", so der Bundesaußenminister.

Erbitterter Machtkampf im Hause Volkswagen

Bei Europas größtem Autobauer zeichnet sich ein Machtkampf in der Führungsspitze ab. Aufsichtsratschef Piëch hatte sich überraschend in einem „Spiegel"-Interview von Vorstandschef Winterkorn distanziert, steht nach dem Angriff aber zunehmend isoliert da. Wolfgang Porsche geht nach der Attacke auf Distanz zu Piech. „Die Aussage von Herrn Doktor Piech stellt seine Privatmeinung dar, welche mit der Familie inhaltlich und sachlich nicht abgestimmt ist“, zitiert ein VW-Sprecher Porsche. Die Unsicherheit wegen des Machtkampfes dürfte laut Händlern die VW-Papiere belasten.

Deutsche Industrie geht von BIP-Plus von 2 Prozent aus

Die Deutsche Industrie sieht die Aussichten für die hiesige Wirtschaft optimistischer als noch zu Jahresanfang. „Wir erwarten in diesem Jahr einen Zuwachs des Bruttoinlandproduktes von rund zwei Prozent", so BDI-Präsident Ulrich Grillo gegenüber dem „Handelsblatt". Im Januar hatte der BDI nur mit einem Plus von 1,5 Prozent gerechnet. Der niedrige Ölpreis, der günstige Wechselkurs und der starke private Konsum treiben laut dem Verbandschef die Konjunktur an.

Hillary R. Clinton kündigt ihre Präsidentschaftskandidatur an

Hillary R. Clinton hat am Sonntag mit einem Video ihre Bewerbung um die Kandidatur der Demokraten für die Präsidentenwahl im kommenden Jahr bekanntgegeben. „Ihr braucht jeden Tag einen Champion und ich will dieser Champion sein“, sagte sie. Clintons Wahlkampfeinstieg war bereits seit längerem erwartet worden. 2008 hatte sie bei der innerparteilichen Kandidatenkür gegen Barack Obama verloren.

RWE will Verwaltungskosten um ein Drittel senken

RWE-Chef Terium hat in einem internen Schreiben weitere Sparmaßnahmen angekündigt, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Mit dem Projekt "Lean Steering 2.0“ sollen die Kosten in der Verwaltung deutlich gesenkt werden. In Konzernkreisen sei von“"bis zu 30 Prozent in einzelnen Bereichen" die Rede, hieß es.

Siemens leidet stark unter den westlichen Sanktionen gegen Russland

Die Wirtschaftssanktionen der EU gegen Russland setzen dem Industrieriesen Siemens spürbar zu: Der Umsatz auf dem russischen Markt sei um rund 50 Prozent eingebrochen, dennoch werde man die Sanktionen weiter unterstützen, sagte Vorstandschef Joe Kaeser der „Bild am Sonntag“. Siemens kommt in Russland auf einen Milliarden-Jahresumsatz.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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