Fundamentale Nachricht
12:54 Uhr, 07.04.2014

DAX: Börsenbarometer bleibt stark unter Druck - Schwache Tech-Werte

Der deutsche Aktienmarkt schließt sich am Montag der maladen Stimmung an der Wall Street an und gibt auf breiter Front ab. Am Freitag hatten schwache Tech-US-Werte für allgemeine Trübnis gesorgt. Der Einbruch erfolgte bemerkenswerterweise ohne sichtbaren Katalysator.

Erwähnte Instrumente

DAX

Am vergangenen Freitag reagierten die Märkte zunächst erleichtert darüber, dass der Jobmarkt der weltgrößten Volkswirtschaft USA offenbar den harten Winter hinter sich gelassen hat. Im Verlauf aber kippte die Stimmung, der technologielastige Nasdaq-index brach am Freitagabend ein und zog auch die übrigen US-Aktienindizes mit nach unten. Der deutsche Aktienmarkt folgte zum Start in die neue Handelswoche dem Negativtrend von der Wall Street, gegen Mittag zeigt sich der Dax nur wenig erholt mit 1,16 % im Minus bei 9.583 Punkten.

Charttechnik

Die Käufer im Dax mussten heute mit der sehr schwachen Eröffnung einen kleinen Rückschlag hinnehmen, aber seit dem Tagestief bei 9.541 Punkten versuchen diese, das Abwärtsgap zu schließen. Ein weiteres Eindringen in dieses wäre oberhalb von 9.570 Punkten möglich. Im Idealfall wäre sogar ein relativ direkter Anlauf auf 9.721 Punkte möglich. Ein Rückfall unter 9.570 Punkte hingegen wäre bereits wieder ein erstes Achtungszeichen. Fällt dann auch noch das bisherige Tagestief, könnte der Index in eine deutlichere Korrektur übergehen.

Thema des Tages

Laut einem Bericht der FAZ von Samstag hat die Europäische Zentralbank (EZB) verschiedene Modellrechnungen zu den Auswirkungen eines massenhaften Kaufs von Wertpapieren auf die Inflation erstellen lassen. Die Simulationen gehen demnach von einem Ankaufvolumen von 1000 Milliarden Euro innerhalb eines Jahres aus, also etwa 80 Milliarden Euro pro Monat. Den Kalkulationen nach könnte das die Inflationsrate zwischen 0,2 und 0,8 Prozentpunkte anheben.

Notenbankvize Constancio erklärte in einem TV-Interview, von diesen Berechnungen wisse er nichts. Ratsmitglied Novotny betonte am Montag nochmals, dass die EZB grundsätzlich dazu bereit ist, notfalls auch unkonventionelle Maßnahmen zu ergreifen. Das heiße aber nicht, dass „unmittelbare Schritte zu setzen sind, sondern dass man sich auf alle Eventualitäten vorbereitet".

Aktien im Blick

Die Aktien des Chipherstellers Infineon verlieren im Zuge schwacher US-Technologiewerte 1,60 %.

Henkel wird heute mit einem Dividendenabschlag gehandelt: Der Konsumgüterhersteller schüttet 1,22 Euro je Vorzugsaktie und 1,20 Euro je Stammaktie an seine Anteilseigner aus.

Für HeidelbergCement erwies sich die milliardenschwere „Fusion unter Gleichen“ zwischen Holcim und Lafarge nur temporär als Stütze. Aktuell gibt der Titel 1,18 % ab.

TAG Immobilien prüft weitere Zukäufe und will den Aktionären für 2014 mehr Dividende zahlen. Die Aktie steigt um 0,30 %.

Konjunktur

Die deutsche Wirtschaft wird 2014 nach Berechnungen des IW Köln voraussichtlich um gut 1,75 % wachsen und 2015 um knapp 2 % zulegen.

Der sentix-Konjunkturindex für die Eurozone steigt im April stärker als erwartet von 13,9 auf 14,1 Punkte (Prognose 13,7). Das ist der höchste Wert seit 3 Jahren.

In Spanien ist die Industrieproduktion im Februar um 2,8 % gestiegen. Erwartet wurde ein Zuwachs von 1,7 %, nach plus 1,1 % im Vormonat.

Währungen

EUR/USD korrigiert zu Wochenbeginn einen Teil der zuletzt deutlichen Verluste, die EUR/USD am Freitag ein Fünfwochentief bei 1,3670 erreichen ließen. Dabei zeigt sich der Euro angesichts der Tatsache, dass die EZB laut über geldpolitische Lockerungen nachdenkt, erstaunlich widerstandsfähig. Im Hoch notierte EUR/USD bislang bei 1,3720.

USD/JPY und USD/CHF setzen hingegen ihre Talfahrt vom Freitag im Umfeld von Verlusten an den Aktienmärkten bis bislang 102,97 bzw. 0,8900 fort. Die gestiegene Risikoaversion belastet auch Emerging-Markets-Währungen. UAH/USD ist auf ein frisches Rekordtief bei 0,0846 gefallen, nachdem die Ratingagentur Moody’s die Kreditwürdigkeit der Ukraine weiter von „Caa2" auf „Caa3“ abgestuft hat.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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