Fundamentale Nachricht
13:12 Uhr, 20.04.2015

DAX bäumt sich auf

Der deutsche Aktienmarkt hat sich nach dem Kursrutsch in der Vorwoche am Montag wieder etwas erholt. Händler sprechen von einer Gegenreaktion.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

DAX

Nach der Schwäche am vergangenen Freitag ist der DAX mit Aufschlägen in die neue Handelswoche gestartet. Gegen Mittag baut der deutsche Leitindex seine Gewinne noch weiter aus und liegt aktuell mit 1,68 Prozent bei 11.883 Punkten vorne. Geholfen haben die Maßnahmen der Notenbank Chinas zur Ankurbelung der schwächelnden Konjunktur. Daneben haben die Anleger die Lage in Griechenland weiter auf dem Schirm. Manche Investoren fürchten noch immer einen versehentlichen Grexit.

Themen des Tages

Die Notenbank People's Bank of China (PBoC) kündigte am Sonntag die Senkung des sogenannten Mindestresevesatzes um einen Prozentpunkt an. Seit der globalen Finanzkrise war dieser nicht mehr so deutlich herabgesetzt worden. Banken, die verstärkt Kredite an Betriebe im Agrarbereich sowie an kleine Unternehmen vergeben, erhalten zudem weitere Freiräume bei den geforderten Zentralbankeinlagen. So gilt für diese Institute ein nochmals um 100 Basispunkte reduzierter Reservesatz. Müssen die Geschäftsbanken weniger Gelder bei der Notenbank hinterlegen, dann gelangen mehr Mittel in Form von Krediten an die Verbraucher und Unternehmen, was das Wachstum antreiben könnte.

Bei der Frühjahrstagung von Internationalem Währungsfonds und Weltbank in Washington am Wochenende war die angespannte Lage in Griechenland. Die Verhandlungen zwischen griechischer Regierung und den Geldgebern sind offenbar völlig ins Stocken geraten. Aus Verhandlungskreisen war zu hören, dass es in Sachen Reformvorschlägen in den letzten Wochen trotz gegenteiliger Beteuerungen aus Athen kaum Fortschritte gäbe. Unterdessen kursierten Gerüchte über Milliardenzahlungen aus Russland und China. Es soll sich dabei um Vorauszahlungen für die künftige Nutzung griechischer Häfen und Pipelines handeln. Aus Moskau kam bereits ein Dementi.

Aktien im Blick

Zu Beginn der internationalen Automesse in Shanghai stehen die Aktien der deutschen Branchenvertreter im Fokus. bei Daimler und BMW wollen dem schwächeren Wachstum mit mehr Geländelimousinen, die vor Ort gebaut werden, begegnen. Daimler rücken um 1,92 %, BMW-Titel um 2,22 % vor.

Borussia Dortmund erzielen ein Plus von 2,53 %. Wunschkandidat Tuchel beerbt Klopp als Chef-Trainer.

Konjunktur

Die Deutsche Bundesbank erwartet ein langsameres Konjunkturtempo. Eine Unterbrechung des Aufschwungs in Deutschland sei jedoch nicht zu erwarten, heißt es im Monatsbericht. Im vierten Quartal war die deutsche Wirtschaft noch um 0,7 Prozent zum Vorquartal gewachsen.

Währungen

Der Euro zeigt sich zu Wochenbeginn auf breiter Front schwächer. EUR/USD gibt akt. 0,61 % auf 1,0747 ab. Erneut sind es die Sorgen um Griechenland, der Einheitswährung zusetzen.

EUR/NOK rutscht aktuell um 0,41 Prozent auf 8,4393 ab. Die Norwegische Krone befindet sich bereits seit Jahresbeginn in einer leichten Aufwärtsbewegung. Zuletzt hatte die Zentralbank Norwegens den Leitzins noch unverändert gelassen.

Rohstoffe

Sowohl die Ölsorte Brent als auch die US-Referensorte WTI setzen zum Wochenbeginn ihre Aufwärtsbewegung fort. Geholfen hat hier sicherlich die chinesische Geldpolitik. Insbesondere für den Fall, dass sich der gewünschte Effekt auf die konjunkturelle Entwicklung einstellt, wäre Rohöl wieder mehr gefragt. Die Nordseemarke notiert derzeit bei gut 61 Dollar je Barrel, WTI steht bei 56 Dollar und hat die runde Marke von 60 Dollar weiter fest im Blick.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten