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Kommentar
08:30 Uhr, 03.03.2023

DAX® - Aufgestautes Bewegungspotenzial

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Aufgestautes Bewegungspotenzial

Aufgrund der seitlichen Schiebezone seit Anfang Februar sowie der jüngsten Serie von Innenstäben steht der DAX® u. E. vor einem neuen Trendimpuls. Deshalb war es enorm wichtig, dass sich das Aktienbarometer im Laufe des gestrigen Handelstages nachhaltig vom Eröffnungskurs (15.171 Punkte) erholen konnte. Dank dieser Entwicklung hat die kurzfristige Haltezone bei 15.200 Punkten weiterhin Bestand. Von strategischer Tragweite ist aber vor allem die Bastion aus den Hoch- und Tiefpunkten der letzten zwei Jahre bei 15.000/14.800 Punkten, die inzwischen durch die 50-Tages-Linie (akt. bei 15.004 Punkten) noch zusätzlich verstärkt wird. Ein wichtiger Signalgeber gen Norden bleibt für uns unterdessen das Vorwochenhoch bei 15.553 Punkten. Ein Sprung über dieses Level würde dem DAX® wieder in die Erfolgsspur verhelfen. Unterstützung erhalten die deutschen „blue chips“ gegenwärtig aus den USA, wo beim S&P 500® gestern die Wahrscheinlichkeit für ein Halten der 200-Tages-Linie (akt. bei 3.940 Punkten) deutlich zugenommen hat. Apropos Hilfe: Ein Plus ist auch der aktuelle Bärenüberhang (44,8 % vs. 23,4 % Bullen), welchen die derzeitige Sentimenterhebung der American Association of Individual Investors (AAII) ausweist.

DAX® (Daily)

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart DAX®

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Starker Januar, schwacher Februar – und nun?

Zu Jahresbeginn hatten wir den starken Jahresauftakt an den Aktienmärkten mehrfach positiv hervorgehoben. Das Ergebnis der damaligen Auswertungen war stets das gleiche. Eine Basisannahme der Technischen Analyse, wonach Stärke weitere Stärke nach sich zieht wurde untermauert. Deshalb erreichte uns diese Woche völlig zu Recht die Nachfrage eines institutionellen Investors: Hat sich diese Einschätzung nach den Kursverlusten vom Februar verändert? Zunächst zur Klarstellung: Hierzulande war der Februar keinesfalls schwach, denn beim DAX® ergaben sich in den zurückliegenden vier Wochen Anschlussgewinne von 1,6 %. Beim S&P 500® ergibt sich aufgrund des Kursabschlags von 2,5 % zweifelsohne ein anderes Bild. Auf Basis der Daten seit 1960 haben wir deshalb untersucht, wie oft die amerikanischen Standardwerte im Januar um mindestens 5 % zulegen konnten und es im Anschluss im Februar zu Kursverlusten kam. In aller Deutlichkeit: Bei Anwendung dieser Kriterien bleiben nur fünf Jahre übrig: 1963, 1976, 1980, 1989 und 2018. Trotz der Februardelle brachten vier dieser fünf Jahre in den restlichen zehn Monaten bis zum Jahresende deutliche Kursgewinne – im Durchschnitt von knapp 12 % (siehe Grafik). Die o. g. Grundthese der Technischen Analyse behält also ihre Gültigkeit.

S&P 500® (Daily)

Chart S&P 500®

Quelle: Refinitiv, HSBC² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart S&P 500®

Chart S&P 500®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Nach wie vor im Baissemodus

Im Verlauf des seit knapp zwei Jahren bestehenden Abwärtstrendkanals (Begrenzungen akt. bei 102,60 EUR und 131,90 EUR) hat die VW-Aktie immer wieder Bärenflaggen als zwischenzeitliche Konsolidierungen ausgeprägt (siehe Chart). Auf diese temporären Verschnaufpausen folgten jedoch jedes Mal neue Bewegungstiefs. Wiederholt sich dieses Verhaltensmuster aktuell? Doch zunächst wollen wir den positiven „game changer“ herausarbeiten. Um aus der beschriebenen Abwärtsspirale auszubrechen, ist ein Anstieg über den Kreuzwiderstand aus der eingangs erwähnten Trendkanalbegrenzung, den Tiefs vom März 2022 und vom Oktober 2018 (131,30/131,44 EUR) sowie der 38-Wochen-Linie (akt. bei 134,11 EUR) vonnöten. Auf der Unterseite würde dagegen ein Bruch des kurzfristigen Erholungstrends (akt. bei 126,23 EUR) die jüngste Flagge nach unten auflösen und damit die Wiederholung des bekannten Verhaltensmusters nahelegen. Im Fall einer negativen Weichenstellung sollten Anlegerinnen und Anleger ein Wiedersehen mit dem Tief vom Dezember vergangenen Jahres bei 112,84 EUR einkalkulieren. In dieser Gemengelage sind defensive Anlagezertifikate eine Alternative (siehe unten).

VW Vz. (Weekly)

Chart VW Vz.

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart VW Vz.

Chart VW Vz.

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Wichtige Schaltstelle

Ein aufmerksamer Leser hat uns auf die Shop Apotheke-Aktie aufmerksam gemacht. Aufgrund einer Stabilisierung mit anschließender unteren Umkehr sahen wir zu Jahresbeginn wieder Chancen für den Titel (vgl. „HSBC Daily Trading“ vom 12. Januar). Mittlerweile hat das Papier das damals diskutierte Kursziel aus dem Doppelboden von rund 66 EUR ausgeschöpft und hält seit einigen Wochen in diesem Dunstkreis inne. Warum gerade hier? Für dieses Verhaltensmuster gibt es gute charttechnische Gründe. Schließlich bilden auf diesem Niveau verschiedene Hochs und Tiefs seit Ende 2017 zusammen mit der 50-Wochen-Linie sowie dem steilen Abwärtstrend seit Dezember 2021 (akt. bei 66,68/67,01 EUR) ein echtes Widerstandskreuz. Bei genauem Hinsehen ist noch ein zweiter Aspekt erwähnenswert. Seit drei Wochen verharrt die Schwankungsbreite der Aktie innerhalb des Pendants von Mitte Februar. In der Konsequenz ergeben sich mehrere Innenstäbe in Folge. In diesem doppelt spannenden Umfeld dürfte ein nachhaltiger Sprung über die o. g. Hürden einen neuen Trendimpuls gen Norden nach sich ziehen, während es auf der Unterseite ein Abgleiten unter das Tief der besonderen Kerze von Mitte Februar (61,36 EUR) zu verhindern gilt.

Shop Apotheke Europe (Weekly)

Chart Shop Apotheke Europe

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart Shop Apotheke Europe

Chart Shop Apotheke Europe

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

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Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

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