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18:28 Uhr, 15.10.2009

DAX: Atempause

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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Frankfurt (BoerseGo.de) – Der deutsche Aktienmarkt hat sich heute nach den kräftigen Vortagesgewinnen eine Verschnaufpause gegönnt. Nachdem die Märkte lange um den Vortagesstand pendelten, bröckelten die Notierungen am Nachmittag dann wegen unterschiedlich aufgenommener Konjunkturdaten aus den USA und einem schwachen Handelsauftakt an der Wall Street.

Belastet wird der Handel in New York vor allem von den Bankenwerten, deren Ergebnisse ungnädig aufgenommen wurden. Obwohl Goldman Sachs alle Erwartungen übertreffen konnte, werden die Aktien verkauft. Für Enttäuschung sorgten dagegen die Zahlen der Citigroup, die unter riesigen Kreditverlusten leidet. Im Schlepptau der beiden Banken geht es nun für den gesamten Sektor Richtung Süden.

Die heutigen Daten zur amerikanischen Konjunktur konnten die Märkte nicht auf einen klaren Kurs lenken, da sowohl positive als auch negative Überraschungen zu vermelden waren. So sind die wöchentliche Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe geringer ausgefallen als erwartet, und die Geschäftsaussichten des verarbeitenden Gewerbes haben sich im US-Bundesstaat New York deutlich verbessert. Der Empire-State-Manufacturing-Index ist von plus 18,88 Punkten im Vormonat auf plus 34,57 Punkte geklettert. Viele Volkswirte wurden von dem fulminanten Ansteig vollkommen auf dem falschen Fuß erwischt, da die Mehrzahl mit einem leichten Sinken des Index gerechnet hatte.

Auf der anderen Seite enttäuschte die Entwicklung des Geschäftsklimas in der Region Philadelphia die Erwartungen, der Philly-Fed-Index fiel von 14,1 Punkten im Vormonat auf 11,5 Punkte zurück. Volkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang auf 12 Punkte gerechnet.

Vor diesem Hintergrund beendet der deutsche Leitindex Dax den elektronischen Handel mit einem Abschlag von 0,4 Prozent bei 5.830 Punkten.

Favoriten waren heute die beiden Konsumwerte Henkel und Metro. Bereits gestern waren Henkel-Aktien nach einer Kaufempfehlung gut gelaufen, am Donnerstag knüpft das Papier mit einem Aufschlag von 2,2 Prozent an die Vortagesgewinne an. Auch für Metro gab es eine Analystenempfehlung, der die Anleger anscheinend folgen. Zudem hatte das Unternehmen gestern bekräftigt, nicht um jeden Preis ausgesuchte Filialen der Arcandor-Tochter Karstadt übernehmen zu wollen, die Aktie steigt um 1,8 Prozent.

Aufwärts geht es auch bei Thyssen Krupp: Das Unternehmen will die Mehrheit der mit Problemen kämpfenden Werft Blohm+Voss an arabische Investoren verkaufen. Wegen des drastischen Einbruchs der Frachtraten im Zuge der Wirtschaftskrise und der Verlangsamung des Welthandels bestehen momentan hohe Überkapazitäten im Schiffssektor, die sich in unausgelasteten Orderbüchern der Werften niederschlagen. Darüber hinaus will Thyssen künftig eng mit dem Käufer zusammenarbeiten, die Aktie gewinnt 1,3 Prozent.

Abgegeben wurden dagegen Infineon, die nach den guten Zahlen des Konkurrenten Intel gestern noch zu den Favoriten gehörten. Nachdem die Aktien in der Folge ein neues Jahreshoch markierten ,standen heute offenbar Gewinnmitnahmen an, die Titel notieren 3,7 Prozent tiefer. Wenig Gnade fanden auch RWE, obwohl die EU-Kommission die Kartelluntersuchung im Stromsektor gegen das Unternehmen offiziell beendet hat. Allerdings standen die Versorger heute generell nicht auf den Wunschlisten der Investoren, RWE verliert 1,9 Prozent, Eon gibt um 1,3 Prozent nach.

Spitzenreiter im M-Dax sind wieder einmal die Aktien des Fernsehsenders ProSiebenSat1, die um 6,5 Prozent auf ein neues Jahreshoch steigen. Kaufkurse sahen die Anleger auch bei IVG Immobilien, die Aktien des größten deutschen börsennotierten Immobilienunternehmens gewinnen 2,8 Prozent. Verlierer des Tages waren Stada, die Titel des Generikaherstellers hatten in den letzten Wochen von Hoffnungen auf eine Gesundheitsreform profitiert und deutlich zugelegt. Nun äußerte sich die Commerzbank in einer Studie pessimistisch zur Wahrscheinlichkeit eines entsprechenden Reformschrittes und stuft die Aktie ab, die darauf hin mehr als 5 Prozent schwächer aus dem Handel geht.

Einen ähnlich hohen Abschlag weisen heute auch Aixtron auf, die sich an die Spitze der Verliererliste im Tec-Dax setzen. Bei den Abschlägen handelt es sich wohl um Gewinnmitnahmen nach dem straken Kursanstieg der vergangenen Wochen. Verkauft wurden heute auch wieder die Solarwerte, angeführt von Solarworld mit einem Abschlag von fast 5 Prozent. Eine ausgesprochen positive Entwicklung verzeichneten dagegen die Aktien von Jenoptik und Wirecard, die sich jeweils mehr als vier Prozent verteuern.

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