Kommentar
15:28 Uhr, 17.07.2018

Das wird eine gute Berichtssaison!

Unternehmen haben gerade begonnen ihre Zahlen für das zweite Quartal vorzulegen. Es zeichnet sich ab: Die Quartalssaison wird grandios.

Die ersten Zahlen trudeln ein und Anleger können zufrieden sein. Bisher haben erst 6 % der S&P 500 Unternehmen Zahlen präsentiert, doch die können sich sehen lassen. Fast 90 % der Unternehmen konnten die Gewinnerwartung schlagen und über 80 % konnten die Umsatzprognosen übertreffen.

Das ist hoch. Im letzten Quartal lagen fast 80 % über den Erwartungen. Über den Erwartungen zu liegen ist normal. Zwei Drittel der Firmen schaffen das im Durchschnitt. Wenn dann aber plötzlich 80-90 % der Unternehmen die Erwartungen übertreffen, ist das wirklich positiv.

Im ersten Quartal stieg der Gewinn je Aktie im Durchschnitt um ein Viertel. Für das zweite Quartal wird ein Anstieg von 20 % erwartet. Ein Großteil davon ist nicht auf organisches Wachstum zurückzuführen, sondern einfach auf niedrigere Steuern. Das ändert aber nichts daran, dass Anleger am Ende mehr Gewinn erwarten können.

Auch andere Faktoren sprechen für eine gute Berichtssaison. Einkaufsmanager schätzen die aktuelle Lage positiv ein. Es gab einen temporären Rückgang während des zweiten Quartals, doch dieser ist fast wieder ausgebügelt (siehe Grafik). Die Stimmung der Einkaufsmanager und der Anteil an Unternehmen, die die Gewinnerwartungen übertreffen, verlaufen im Normalfall parallel.

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Ob das reicht, um Indizes nach oben zu drücken, muss sich zeigen. Das erste Quartal war ebenfalls sehr gut und es ist an der Börse spurlos vorübergegangen. Wichtiger als die Zahlen ist vermutlich der Ausblick der Unternehmen.

In den Präsentationen finden sich immer Themen, die Firmen Sorgen bereiten. Dieses Mal wird es vor allem um das Thema Zölle gehen. Anleger erfahren in den kommenden Wochen, was Manager darüber denken und ob sie Einbußen erwarten müssen. Es ist vermutlich diese Information, die dem Markt Schwung verleihen wird (in welche Richtung auch immer).

Bisher sind Zölle kein großes Thema. Sie werden erwähnt, aber nicht auf eine Art und Weise, die Anleger aufschrecken lassen sollte. Vielmehr ist das größte Thema der Dollar-Wechselkurs. Der Dollar wertete in den letzten Monaten auf. Das schmälert die im Ausland erzielten Gewinne, wenn sie in Dollar umgerechnet werden. Dies wird Unternehmen und Anleger in diesem und nächsten Quartal beschäftigen.

Unterm Strich kann man eine Zahlenflut erwarten, die positiv zu werten ist. Derzeit deutet nichts auf Gewinnrückgänge hin. Der Markt ist zwar immer noch hoch bewertet, doch wenn Anleger das Vertrauen aufbauen, dass sich das Gewinnwachstum fortsetzt, kann der Markt auch noch einmal einen Sprung nach oben machen.

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5 Kommentare

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  • Market Impact
    Market Impact

    Jo, der Trump glaubt ja auch dem KGB und nicht der CIA 😂

    21:05 Uhr, 17.07.2018
  • Sascha Huber
    Sascha Huber Experte für Kryptowährungen

    Ich finde, dass Clemens immer einigermaßen neutral geblieben ist. Der Trump-Fan war, bin und bleibe ich. Wofür ich auch schon oft Prügel bezogen habe... ;)

    20:44 Uhr, 17.07.2018
  • lussien
    lussien

    Und plötzlich ist der böse, böse Trump keine Bremse mehr (ohne dies ehrlicherweise zu erwähnen).

    Und seine böse, böse Steuerreform die angeblich nur den Superreichen dient und den kleinen Existzenzen vernichtet, entpuppt sich als hilfreich. Was Herr Schmale nicht erwartet hat.
    Stimmt Herr Schmale? Sonst ist ja nur Merkel eine Wirtschaftsfördererin, nicht wahr?

    20:17 Uhr, 17.07.2018
  • Super-Hobel
    Super-Hobel

    Bin mir auch sehr sicher, dass wir die 27.000 im Dow noch dieses Jahr sehen werden und uns in einer langjährigen Hausse befinden die weit über das Jahr 2025 reichen wird. Kurse klettern bekanntlich an den Mauern der Angst empor..... (Kostolany)

    16:04 Uhr, 17.07.2018
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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