Kommentar
14:11 Uhr, 01.12.2010

Das Wichtigste für den Trader ? - Ja !

Wenn Sie mich fragen, was das Wichtigste ist worauf ein Trader achten muss habe ich eine klare Antwort: Es ist die Technische Analyse der Basiswerte, die er handeln möchte.
Die Technische Analyse ist keine Wissenschaft, sie ist eine Kunst, die individuell vom Artisten (Trader) gehandhabt wird. Eben diese Individualität ist auch die Voraussetzung dafür, dass sich die Technische Analyse in ihrer Effektivität nicht selbst zerstört.

Als Charles Dow, einer der geistigen Väter der Charttechnik, im 19. Jahrhundert mühevoll in Detailarbeit jeden Tag die Kursveränderungen der von ihm beobachteten Aktien auf Papier bannte, da wandte praktisch niemand diese Analysemethode an. Und dennoch funktionierte sie, ich bin in Versuchung das so zu formulieren, aber das ist eigentlich falsch ausgedrückt.
Technische Analyse funktioniert eben nicht, weil sich „alle danach richten“, wie Sie es am Börsenstammtisch aus unwissendem Munde hören. Im Gegenteil, der Siegeszug der Charttechnik hat eine Vielzahl von Marktteilnehmern dazu gebracht praktisch nur noch nach technischen Signalen zu handeln, und das hat der Qualität der Aussagen der Analysen eher geschadet – Stichwort Fehlsignale.

Ich will Ihnen das am Beispiel eines Widerstands/einer Unterstützung erläutern.
Versetzen wir uns in die Zeit von Charles Dow: Er beobachtet bei Aktie X, dass der Kurs ständig gegen 5 US-Dollar steigt, dann dort abprallt, zurückkommt und wieder gegen 5 steigt…bis er die Marke endlich durchbricht. Was war der Grund? Z.B. könnte es ein Großinvestor sein; er hat 5 Dollar aus irgendeinem Grund als Größe ausgemacht, die er für seine Papiere haben will, vielleicht fand er die Aktie dort zu teuer, vielleicht brauchte er dringend Geld. Auf der anderen Seite stehen Käufer, die die Aktie unter 5 wohl günstig fanden. Sie kauften und kauften – und als der Verkäufer bei 5 Dollar fertig war, mussten sie eben mehr bezahlen, der Kurs stieg. Ihr Kaufgrund war praktisch immer fundamentaler Natur, der Anlagehorizont viel länger als heutzutage. Sie kauften NICHT, weil der Kurs die 5er Marke durchbrach, sondern die 5er-Marke wurde durchbrochen weil sie kauften!

Jetzt katapultieren Sie sich zurück in die Zukunft respektive Gegenwart:
Wenn heute, in stark technisch dominierten Märkten, eine Marke wieder und wieder getestet und dann durchbrochen wird, dann steht eine Schar von Tradern bereit eben diesen „Ausbruch zu handeln“, und auch gern mal vorab, um den Ausbruch selbst herbeizuführen. Aber warum kaufen sie? Der einzige Grund ist der Ausbruch selbst. Ein technischer Trader ist eben kein Warren Buffett, der ein Unternehmen oder eine Währung bis ins kleinste Detail analysiert. Mit dem veränderten Kaufgrund ergibt sich aber auch eine veränderte Erwartungshaltung. Während ein Buffett auch gern mal Kostolanys Schlaftabletten konsumiert und jahrelang wartet, ist der technischer Trader eher ungeduldig und kurzfristig orientiert. Er kauft nicht weil er die Aktie haben will, sondern weil er aus dem Chart liest, dass andere die Aktie haben wollen.

Sie verstehen sicher, worauf ich hinaus will. Die Technische Analyse kann eigentlich nur einigermaßen verlässlich funktionieren, wenn sie eben nicht von (fast) allen angewandt wird oder zumindest nicht in der identischen Art und Weise. Deswegen muss man auch froh sein, dass man sie eben nicht vollständig mathematisch erfassen kann, sondern immer auch eine Kunstform darstellt. Und wo der eine Trader eine SKS-Formation sieht, erblickt der andere vielleicht gar nichts oder ein Haus (was aber meines Wissens keine Chartformation ist). Einen Aufwärtstrend kann man flexibel zeichnen, ebenso wie eine Untertassenformation. Am Ende liegt vieles im Auge des Betrachters.

Bei Millionen von Marktteilnehmern, die gegeneinander im Ring namens Börse antreten, ist ein wenig Doping vielleicht gar nicht verkehrt – zumal es sich hier um legales Vorgehen handelt. Ich spreche von Chartanalyseprogrammen.
Hierbei handelt es sich um teils wirklich mächtige Tools, die Ihnen sehr viel Arbeit abnehmen, Chancen aufzeigen und vor Risiken warnen können. Aufgrund der Tatsache, dass man hier teils richtig Geld investieren muss, ist die Verbreitung überschaubar, was ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist.

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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der vielseitig interessierte Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Von 2012 bis 2023 leitete Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader). Seit 2024 schreibt er als freier Autor für stock3. Besondere Interessenschwerpunkte des überzeugten Liberalen sind politische und ökonomische Fragen und Zusammenhänge, Geldpolitik, Aktien, Hebelprodukte, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie generell neuere technologische Entwicklungen.

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