Kommentar
15:02 Uhr, 29.05.2019

Das ultimative Crash-Signal ist zurück!

Anleger flüchten wieder Hals über Kopf in die sicheren Häfen von Bundesanleihen und US-Staatsanleihen. In den USA signalisiert ein negativer Zinsspread wieder Alarmstufe rot für die Aktienmärkte.

Erwähnte Instrumente

Anleihenrenditen kann mal als eine Art Fieberthermometer für die Finanzmärkte betrachten. Suchen Anleger nach Sicherheit, dann stecken sie das Geld lieber in als sicher geltende Staatsanleihen, insbesondere in deutsche Bundesanleihen und in US-Staatsanleihen. Denn Anleihen liefern eine sichere Rendite: Man kann schon zum Investitionszeitpunkt ausrechnen, was das Investment einbringen wird (vorausgesetzt, der Emittent geht nicht pleite, was beim deutschen Staat und den USA zumindest kurz- bis mittelfristig als so gut wie unmöglich angesehen wird).

Fließt Geld in Staatsanleihen, dann steigen deren Kurse und die Renditen, die sich invers zum Kurs verhalten, sinken. Sinkende Renditen bei Anleihen bedeuten also, dass Staatsanleihen aktuell gefragt sind.

Bei Bundesanleihen geht das Spiel derzeit sogar so weit, dass Anleger bereit sind, auch einen garantierten Verlust in Kauf zu nehmen, wenn sie Geld in Bundesanleihen parken können. Bis zu einer Laufzeit von 10 Jahren rentieren Bundesanleihen inzwischen wieder mit einer negativen Rendite. Bei Bundesobligationen mit einer Laufzeit von fünf Jahren wurde am Vormittag bei einer Aufstockungsauktion sogar ein Rekordtief von minus 0,56 Prozent verzeichnet.

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In den USA liefert zudem die sogenannte Zinsstruktur, also der Renditevergleich von Anleihen unterschiedlicher Laufzeiten, ein Warnsignal allererster Güte. Immer dann, wenn die langfristigen Zinsen unter die kurzfristigen Zinsen sinken, herrscht Alarmstufe rot am US-Aktienmarkt. Bereits am 22. März hatte ich in einem Artikel auf den negativen Zinsspread bei US-Staatsanleihen mit 10-jähriger und mit 3-monatiger Laufzeit hingewiesen (siehe: Das ultimative Crash-Signal ist da!).

Nachdem der Spread zwischenzeitlich wieder in den positiven Bereich gedreht war, ist er inzwischen wieder negativ. Damit sendet der Anleihemarkt nun wieder die gleichen Signale wie vor der Finanzkrise im Jahr 2008 und vor dem Platzen der Internetblase im Jahr 2000.

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Allerdings trat der negative Zinsspread in der Vergangenheit immer mit einiger Vorlaufzeit gegenüber dem Hoch an den Aktienmärkten und der folgenden Rezession ein. Auch das zeigt der obige Chart. Zwischenzeitliche neue Hochs am US-Aktienmarkt sind also nicht ausgeschlossen. Mittelfristig sendet der US-Anleihemarkt aber ein Warnsignal, das Anleger nicht ignorieren sollten.


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27 Kommentare

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  • Joe.
    Joe.

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    17:58 Uhr, 30.05.2019
  • Lucky Luciano
    Lucky Luciano

    Und noch etwas Herr Baron: die Crash´s kommen "natürlich mit Ankündigung"! Klar doch, die Profis wissen schon bescheid und dann werden natürlich keine Milliarden an Kapital binnen Minuten, Tagen, Wochen vernichtet... Nein, die Boys sind doch gehedgt, gel?

    20:10 Uhr, 29.05.2019
  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Ich bin auch seit Weinachten sehr stark long. Und da die Stimmung schlecht ist, der Zyklus positiv für die kommenden Monate und die Märkte im Wochenchart teilweise bis zu zwei Umkehrkerzen haben auf bedeutenden Unterstützungen, stehen die Chancen für eine baldige Aufnahme der Rally nicht schlecht.

    16:41 Uhr, 29.05.2019
    1 Antwort anzeigen
  • new-agens
    new-agens

    Machen Sie sich nichts ´draus, Herr Baron - guter, fundierter, stichhaltiger Beitrag! Fertig. Take it easy: Hier tummeln sich einige, die Zeit ihres Lebens noch keine Baisse, geschweige denn echte Krise mitgemacht haben ;-) Baisse heißt auch: lang anhaltende Verluste, wieso sollte es nach 10 Jahren Hausse nicht mal 10 Jahre Baisse geben?! Do not forget: Algos funktionieren in beide Richtungen und runter ging´s schon immer schneller als rauf..

    15:56 Uhr, 29.05.2019
    2 Antworten anzeigen
  • Lucky Luciano
    Lucky Luciano

    Heutzutage sind keine Crash mehr möglich! Bei dem was die Notenbanken machen und die Aktienrückkäufe in den USA, das kann nicht mehr crashen! Siehe den letzten Lauf seit dem letzten Tief! Kaum geht es ein wenig nach unten, kaufen die Unternehmen ihre eigenen Aktien auf!

    15:25 Uhr, 29.05.2019
    1 Antwort anzeigen
  • The Secessionist
    The Secessionist

    Ich hab Hightimes ! Dax S&p und Dow Shorts laufen prächtig seit zwei Wochen !!! Mega ✌️

    15:22 Uhr, 29.05.2019
  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Blödsinn... Die Börsen drehen bald und alle sagen dann "ja, wo ist denn der Crash?" Aber solche Überschriften sollen ja Aufmerksamkeit erregen, sonst sind einige hier bald arbeitslos.

    15:13 Uhr, 29.05.2019
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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