Das Jahr der Entscheidung
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Das Arbeiten in einer Redaktion macht viel Spaß. Auch deshalb, weil man quasi das Gras wachsen hört in der Industrie, über die man schreibt. In meinem Fall die ETFs. Ich denke, 2010 wird das Jahr der Entscheidung, welche Emittenten sich nachhaltig positionieren können.
Explodierender Handel – an den Börsen und neben den Börsen
Das stürmische Wachstum der ETF-Industrie lässt sich nicht nur an der Anzahl der Produkte ablesen. Noch beeindruckender ist der Anteil, den ETFs mittlerweile am weltweiten Börsenhandel haben. Hier mal die Zahlen: In den USA entstehen mehr als 25 Prozent des Börsenhandels aus Umsätzen mit ETFs, in Europa sind es immerhin 14 Prozent und die Kurve zeigt steil nach oben. Fairerweise muss noch gesagt sein, dass die ETF-Umsätze bereits viel grösser sind, als die Statistiken der Börsen es vermuten lassen. Denn nur rund 40 Prozent des Handels findet dort statt. Die restlichen Umsätze entstehen im direkten Handel, dem sogenannten „Over the Counter“ (OTC), zwischen institutionellen Investoren und den Banken.
Big is beautiful
Kein Wunder also, drücken die europäischen Big Player wie die Commerzbank, die Credit Suisse, die Deutsche Bank und Lyxor mit aller Kraft in den Markt. Ich schätze, dass in den nächsten paar Monaten eine dreistellige Zahl an ETFs an die Märkte in Europa geschwemmt wird. Immer mehr Indizes sind besetzt und so wird der Faktor Zeit immer wichtiger. Gut vorstellbar, dass am 31. Dezember 2010 die Positionen mehr oder weniger bezogen sind.
Es ist hart aber könnte Realität werden: Für kleinere Anbieter wird es zunehmend eng. Warum sollen auch in der ETF-Industrie andere Gesetze gelten als beispielsweise im Fahrzeugbau? Für mich steht fest, das laufende Jahr wird die Entscheidung bringen, wer die großen Gewinner in diesem Milliarden-Markt in der Zukunft sein werden.
Autor: Thomas J. Caduff, Zürich
(Chefredaktor YouQuant.com – Flash’s)
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