Kommentar
12:33 Uhr, 13.12.2022

Das große Dilemma des Fed Zinsentscheids

Der eigentliche Zinsentscheid ist weniger wichtig als der Ausblick. Die Fed steckt diesbezüglich im Dilemma.

Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird der US-Leitzins am Mittwoch um 0,5 Prozentpunkte angehoben. Ein kleines Restrisiko, dass es mehr wird, bleibt. Der Aktien- und der gesamte Finanzmarkt nehmen das Ende der Zinserhöhungen vorweg. Vor lauter Vorfreude haben sich die Finanzierungsbedingungen deutlich verbessert. Wenn sich die Bedingungen verbessern, schiebt dies die Wirtschaft an. Das steht im Widerspruch zum Ziel, die Nachfrage zu dämpfen. Um einer Verbesserung entgegenzuwirken, könnte die Fed den Markt mit einem Zinsschritt von 0,75 Prozentpunkten überraschen. Persönlich halte ich es für unwahrscheinlich. Einen Schock will die Fed auch nicht auslösen. Stattdessen dürfte sie über ihren Ausblick dafür sorgen, dass Anleger wieder klarer sehen und sich die Finanzierungsbedingungen nicht weiter verbessern.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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