Analyse
19:33 Uhr, 01.09.2016

Das große Comeback der US-Versicherer?

Machen die Bewertungen der US-Versicherer noch Sinn? Milliardengewinne, KGV durchweg unter 10, Dividendenrenditen über 3%. Dennoch notieren die Aktien unter dem Zerschlagungswert?

Erwähnte Instrumente

  • MetLife Inc.
    ISIN: US59156R1086Kopiert
    Kursstand: 42,729 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Prudential Financial Inc.
    ISIN: US7443201022Kopiert
    Kursstand: 78,110 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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US-Versicherer, Banken und andere Finanztitel zeigen seit einigen Tagen relative
Stärke und outperformen den Gesamtmarkt. Anleger spekulieren auf eine langsame
Zinswende in den USA, welche das Geschäft weiter beflügeln sollte.

Doch auch ohne Zinswende, US-Versicherer haben eine mehrjährige Konsolidierung
hinter sich. In vielen Fällen wurde das Geschäft restrukturiert und verschlankt.
Die fundamentalen Bewertungen erscheinen auch ohne Zinswende attraktiv.

Metlife:
Forward P/E 7-8. Dividendenrendite 3,7 % bei stetiger Steigerung seit mehr als 10 
Jahren. Abgesehen von 2009 hat das Unternehmen in den letzten 10 Jahren jedes
Jahr einen Milliardengewinn erzielt.
Mit einem Buchwert von rund 72 USD notiert der Wert dennoch unter dem
Zerschlagungswert!
Prozyklisches Kaufsignal über 45,60 USD.

Prudential Financial:
Forward P/E 7-8. Dividendenrendite 3,5 %. Der Umsatz wurde in 10 Jahren nahezu
verdoppelt. Der Gewinn liegt inzwischen weit über dem Niveau vor der Finanzkrise.
Mit einem Buchwert von rund 126 USD notiert der Wert dennoch unter dem
Zerschlagungswert!
Prozyklisches Kaufsignal über 80,00 USD.

Lincoln National:
Forward P/E 7-8. Dividendenrendite 2,1 %. Abgesehen von 2009 hat das Unternehmen
in den letzten 10 Jahren jedes Jahr einen Milliardengewinn erzielt.
Mit einem Buchwert von rund 68 USD notiert der Wert dennoch unter dem
Zerschlagungswert!
Prozyklisches Kaufsignal über 46,50 USD bereits ausgelöst.

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1 Kommentar

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  • ct14
    ct14

    ich beobachte die WErte schon seit geraumer Zeit und habe mir tatsächlich mal verschiedene Bilanzen angetan.....Meine Theorie: Möglicherweise ist die Art und Weise der Ermittlung des Zerschlagungswertes nicht korrekt. Denn alle genannten Werte sind derzeit am Aktienmarkt mit Preisen von bis zu 40% unter dem rechnersichen Zerschlagungswert (nach Bilanzansätzen) bewertet. In meinen Augen ist dies Ausdruck, dass der Markt die Werthaltigkeit der bilanziellen Werte auf der Aktiv- und der Passivseite wegen der Komplexität (Kreuzreaktionen, Zins- oder Devisenkursänderungsrisiko, Ausfall von Emmitenten) einfach nicht ausreichend bestimmen kann (und will). Wer kann diese Komplexität schon noch überblicken....Zum Beispiel könnten Kapitalanlagen bei Zinsänderungen im Kurs sinken. Zum Beispiel könnten Versicherte klagen, falls ihnen einfach weniger ausbezahlt wird als bei Vertragsabschluss prognostiziert. Könnte, könnte, könnte...Keiner überblickt mehr die ganze Sache genau....Den Ratingagenturen und Regulatoren dieser Welt glaubt auch keiner mehr...............Die Zusammenfassung dieses Komplexitätsproblems wird halt vereinfachungshalber einfach mit deutlichen Abschlägen eingepreist. Es gibt diese Werte damit bereits heute zum Erwartungswert des Marktes "im Krisenmodus".....Die Dividende ist nur optisch hoch, da die Unternehmen nach aktuellen Rechnungsregularien abscheinend nicht verpflichet sind, zu Lasten des Gewinns noch mehr in die Risikovorsorge zu stecken......

    17:42 Uhr, 09.09.2016