Das griechische Drama ist noch nicht vorüber
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London (BoerseGo.de) - Nachdem die Finanzminister der Euro-Gruppe einer viermonatigen Verlängerung des griechischen Hilfsprogramms vorläufig zugestimmt haben, basierend auf den von der griechischen Regierung eingereichten Strukturreformen, legen Märkte und Politik nun eine kurze Verschnaufpause ein. „Das Drama ist aber noch nicht vorüber“, warnt Erik Weisman, Portfoliomanager beim Fondsanbieter MFS Investment Management. Obwohl weder Griechenland noch die EU von einem Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone profitierten, könnten die anhaltenden Diskussionen nach wie vor außer Kontrolle geraten, befürchtet der Experte.
Griechenlands Regierung konnte in den Verhandlungen eine Atempause erringen. Das Ziel der Griechen, die Austeritätspolitik aufzuweichen, könnte allerdings zu einer Instabilität innerhalb der Regierungskoalition führen, stellt der MFS-Experte fest. Auch der Bedarf an Finanzierungsquellen, um den Druck von Griechenlands Banken zu nehmen, bereite Sorgen. Aus Sicht der anderen Euro-Länder habe mit Syrizas Wahlsieg das Risiko steigender Volatilität in der Eurozone zugenommen.
Bisher hätten sich die Anleihemärkte unbekümmert gezeigt, sagt Weisman. Die Spreads zu deutschen Bundesanleihen hätten sich im Zuge der jüngsten Einigung weiter eingeengt, vor allem in Portugal. Das sei ein Indiz dafür, dass die Märkte das Ansteckungsrisiko als gering einschätzen, so Weisman. In der Politik könnten die Auswirkungen des Griechenland-Dramas hingegen größer ausfallen: Es könnten populistischen Parteien Auftrieb verleihen, was die politischen Handlungsmöglichkeiten einschränken könnte. Sollte Syria einlene, wäre die aber andererseits ein positives Momentum.
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