„Das Anlagesegment Emerging Markets Corporate Bonds ist gereift“
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Wien (BoerseGo.de) - Dieses Jahr wird die Marke von zwei Billionen US-Dollar im Hartwährungssegment von Emerging Market- Unternehmensanleihen geknackt – ein Zeichen, dass diese Anlageklasse längst unverzichtbar ist. Immer mehr langfristig orientierte institutionelle Anleger wie Versicherer und Pensionskassen setzen Emerging Markets Corporate Bonds ein. Gründe hierfür sind zum einen der Mangel an Alternativen in den entwickelten Märkten mit Blick auf die Renditen im aktuellen Niedrigzinsumfeld, aber auch die relativ geringe Korrelation zu anderen Asset-Klassen, wie Peter Varga, Fondsmanager des ESPA BOND EMERGING MARKETS CORPORATE, in einem Interview erklärt.
Der Risikoaufschlag für Staats- und Unternehmensanleihen aus den entwickelten Märkten sei deutlich gestiegen – und das sei zum Teil auch gerechtfertigt. In unserem Emerging-Market-Corporate-Bond-Universum mit einem High-Yield-Anteil von 35 Prozent hingegen liege der Risikoaufschlag im mittleren Laufzeitenbereich bei etwa 400 bis 500 Basispunkten. Dieses Niveau sei seit vier Jahren nicht mehr überschritten worden. Insgesamt könne man festhalten, dass Emerging Market Corporate Bonds eine nach Branchen gut diversifizierte Anlage-Klasse mit einem breiten High-Yield-Segment und immer mehr großen und liquiden Emissionen seien. Das Anlagesegment sei gereift und die Lücke zum amerikanischen Unternehmensanleihenmarkt sei mittlerweile geschlossen worden, heißt es weiter.
Auf die Frage, wie seine Prognose für Emerging Market Corporate Bonds für dieses Jahr aussehe, sagt Varga: „Mit aktiven Mandaten kann man aber auch in dieser Phase zwischen fünf bis sechs Prozent p.a. mittelfristig erzielen. Passive Mandate und ETFs jedoch haben hier in den kommenden ein bis zwei Jahren eher schlechte Aussichten. Wir bevorzugen in unseren Mandaten Anleihen in Hartwährung, mischen aber auch Lokalwährungsanleihen bei. Dieses Segment ist aufgrund politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen wie den Ukrainekonflikt, die erwartete Zinserhöhung der Fed und fallenden Rohstoffpreisen derzeit noch etwas riskant. Allerdings wird es wegen der bereits erfolgten Abwertung der Lokalwährungen gegenüber dem US-Dollar zunehmend attraktiver: Es lohnt sich, den Markt für einen baldigen Einstieg näher zu beobachten. Allerdings sind die richtig fetten Jahre vorerst vorbei: Die Renditen sind zwar zum Teil begründet hoch, aber um diese auch auszuschöpfen, braucht man die entsprechende Erfahrung und ein gutes Management. Die nachlassende Konjunktur und die angestiegenen Risikoaufschläge dämpfen die Emissionstätigkeiten in bestimmten Bereichen.“
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