DAI: Finanztransaktionssteuer hat verheerende Auswirkungen auf Exportwirtschaft
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Finanztransaktionssteuer wird einer Studie zufolge erhebliche Auswirkungen auf die Realwirtschaft mit sich bringen. Wie eine Analyse des Deutschen Aktieninstituts (DAI) zeigt, müssten große Unternehmen. „unter konservativen Annahmen“ mit bis zu 1,5 Milliarden Euro im Jahr an Belastungen rechnen. Über die Analyse, in der die Auswirkungen des Steuervorschlags der EU-Kommission untersucht werden, berichtete die Börsen-Zeitung am Freitag.
Hochrechnen auf die Gesamtzahl der Unternehmen könne man die ermittelte Zahl von 1,5 Milliarden Euro aber nicht, zitiert die Zeitung eine Sprecherin des DAI. Viele Konzerne würden in erster Linie wegen der Nutzung von Derivaten zur Risikosteuerung und in der betrieblichen Altersversorgung belastet. Ebenso betroffen seien Wertpapierhandel, Liquiditätsmanagement sowie die Finanzierung über den Kapitalmarkt. So rechne etwa der Bayer-Konzern mit bis zu 45 Millionen Euro an Mehraufwand, Siemens gehe von maximal 100 Millionen Euro aus. Die Industrie erwarte aber, dass Banken die auf sie zukommenden Lasten weitgehend auf Kunden in der Realwirtschaft überwälzten, heißt es in dem Bericht. Laut dem DAI wäre die Steuer zudem ein Schlag gegen die exportorientierte Wirtschaft, die auf wirkungsvolle Absicherungs- und Finanzierungsmöglichkeiten zwingend angewiesen sei.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) geht bisher davon aus, dass die Steuer zu Mehreinnahmen von 2 Milliarden Euro führen wird. Dass diese Annahme viel zu niedrig angesetzt sei, zeige sich schon daran, dass Banken allein aus Transaktionen am Repomarkt milliardenschwere Aufwendungen erwarten, schreibt die Börsen-Zeitung.
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