Kommentar
10:00 Uhr, 02.02.2025

DACH Insider | Ausgabe 11

Exklusiv: Bitpandas Web3 Strategie | Finoa verkündet Leadership-Update | Kreditprotokoll Liquity lanciert seine v2 | Crypto Finance erhält MiCAR-Lizenz

Willkommen zur elften Ausgabe des DACH Insiders, wo wir gemeinsam einen Blick auf Bitpandas neue Web3-Strategie werfen. Außerdem erfahrt ihr, welche Unternehmen ihre MiCAR-Lizenzen erhalten haben und wie das Schweizer Startup Liquity die Lending-Landschaft aufmischen möchte.

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EXCLUSIVE: INTERVIEW

Bitpanda stellt Web3-Strategie vor

In den vergangenen Jahren hat sich Bitpanda von einer reinen Kryptobörse zu einer vielseitigen Investmentplattform entwickelt, die neben digitalen Assets auch Aktien, ETFs, Edelmetalle und Geldmarktfonds umfasst. Gleichzeitig öffnet das österreichische Fintech mit Bitpanda Technology Solutions seine Infrastruktur auch für externe Partner und ermöglicht es damit Banken wie N26 und der Raiffeisenlandesbank, ihren Kunden Krypto-Dienstleistungen bereitzustellen, ohne selbst die regulatorische und technische Hürde nehmen zu müssen.

Nun wagt sich das österreichische Unternehmen mit einer eigenen Web3-Strategie auf ein weiteres neues Spielfeld – ein Modell, das die großen internationalen Konkurrenten wie Binance, Coinbase und Kraken bereits erfolgreich vorgemacht haben. Vergangene Woche präsentierte das Unternehmen seine Roadmap, die sich über drei Phasen in den kommenden Quartalen erstrecken wird:

  • Q1: Launch einer eigenen Web3-Wallet
  • Q2: Updates zu Bitpandas Ecosystem Token (BEST) und Pantos
  • Q3: Start eines Launchpads für kuratierte Web3-Projekte und -Token

Ob danach eine eigene Bitpanda Chain folgt? Dazu wollte sich Lukas Enzersdorfer-Konrad, Deputy CEO von Bitpanda, noch nicht äußern. In unserem Gespräch erklärt er uns das strategische Kalkül hinter dem Vorstoß und wie sich Bitpanda mit dem Wallet international positionieren und neue Kategorien erschließen möchte.

ZUM EXKLUSIVEN INTERVIEW


ÖKOSYSTEM HIGHLIGHTS

  1. Ex-Trade-Republic-Team verkauft Krypto-Portfolio-App. Alphalink geht damit noch vor seinem offiziellen Launch für einen zweistelligen Millionenbetrag an das rumänische Krypto-Startup MultiversX.🇩🇪
  2. Crypto Finance erhält MiCAR-Lizenz. Nun kann das Unternehmen die Verwahrung sowie den Handel von Kryptowerten in der gesamten EU anbieten.🇩🇪
  3. Silencio feiert Token-Launch von $SLC. Silencio ist ein deutsches DePIN-Startup, dass Umgebungslärm messbar machen möchte. Mehr über Silencio erfahrt ihr in unserem Interview mit Mitgründer Christopher von Halem.🇩🇪
  4. Bitpanda sichert sich zwei MiCAR-Lizenzen. Obwohl eine Lizenz ausreichend ist, um seine Dienstleistungen EU-weit anbieten zu können, erhielt die Wiener Kryptobörse sowohl von der deutschen BaFin als auch von der maltesischen MFSA eine solche Lizenz.🇦🇹
  5. Bitpanda stellt Web3-Roadmap vor. Damit möchte die Kryptobörse in den kommenden Jahren ihren onchain Fußabdruck ausbauen – unter anderem mit der Unterstützung von Oliver Kahn. Mehr Infos zur Strategie gibt es in unserer heutigen Titelstory.🇦🇹
  6. Margarita Finance verkündet Partnerschaft mit STS Digital Ltd. Damit ist das Digital Asset Unternehmen der erste Emittent von strukturierten Produkten auf der Schweizer onchain Plattform. Unser Interview mit Margarita Finance findet ihr hier.🇨🇭
  7. Liquity v2 geht live. Bei der neuen Version des Kreditprotokolls werden unter anderem 100% der generierten Gebühren mit den Nutzern der Plattform geteilt. Alle wichtigen Details gibt es unten in unserem Startup Spotlight.🇨🇭

ÖKOSYSTEM SPOTLIGHT

Liquity v2: 100% onchain, 100% DeFi

Liquity ist eine der ersten und wohl dezentralsten Kreditplattformen in DeFi. Rund vier Jahre nach dem Launch seiner v1 ging das Protokoll nun mit einer neuen Version live.

1 | Woran arbeitet ihr bei Liquity?

Liquity ist ein kapitaleffizientes, dezentrales Kreditprotokoll auf Ethereum, das ETH und Liquid Staking Tokens (LSTs) als Sicherheiten für Stablecoin-Darlehen akzeptiert. Seit dem Launch von v1 im Jahr 2021 hat das Protokoll bereits mehr als 4,5 Milliarden USD an Krediten eigenständig abgewickelt.

Was Liquity einzigartig macht, ist seine maximale Dezentralität: Die Kernmechanismen des Protokolls sind unveränderlich, laufen autonom auf der Blockchain und können weder durch Entwickler noch durch Governance geändert oder gestoppt werden. Nutzer interagieren direkt und ohne Intermediäre mit dem Smart Contract – 100% onchain, 100% DeFi.

2 | Seit dem 23. Januar läuft Liquity v2 auf dem Ethereum Mainnet. Was sind die Hauptunterschiede zu v1 und was hat euch zu diesen Änderungen bewogen?

Liquity v2 bringt zwei zentrale Neuerungen:

  1. Kreditnehmer können erstmals ihren eigenen Zinssatz festlegen, wodurch sie ihre Kreditkosten optimieren und das Risiko unerwarteter Rückzahlungen steuern können. Das ist eine fundamentale Neuerung, die es in DeFi so bisher nicht gab.
  2. 100% der Zinseinnahmen gehen an die Nutzer – statt Profite für das Protokoll oder Governance-Entscheidungen zu sammeln, fließen alle Zinsen direkt an die Stability Pools und Liquidity Provider.

Ein weiteres Kernstück von v2 ist $BOLD, ein neuer Stablecoin, der vollständig kryptobesichert, direkt einlösbar und frei von zentralen Gegenparteirisiken ist – im Gegensatz zu Alternativen wie USDC oder USDT.

3 | Wie funktioniert das mit den selbst definierten Zinssätzen in der Praxis?

In Liquity v2 setzen Kreditnehmer ihren eigenen Zinssatz, was ihre Kreditkosten und das Risiko einer vorzeitigen Rückzahlung bestimmt. Die Nutzer, welche den tiefsten Zins zahlen, tragen das größte Risiko, dass ihre Positionen getilgt werden. Das bringt keinen finanziellen Verlust, da die Schuld und die Besicherung im gleichen Umfang reduziert werden. Der Kreditnehmer hat nun aber weniger ETH und partizipiert auch weniger an einer potenziellen Wertsteigerung. Möchten Kreditnehmer nicht diesem Risiko ausgesetzt sein, wählen sie einen höheren Zins als andere Nutzer.

4 | Wie geht es nun weiter? Was sind eure Pläne für dieses Jahr?

Es gibt großes Interesse von Nutzern und anderen Projekten: Einerseits helfen wir Teams, eine Liquity v2-Version auf neuen Chains zu launchen (z.B. auf Arbitrum, Base, Hyperliquid), andererseits möchten wir die Nutzer bestmöglich befähigen, das Protokoll autonom zu nutzen.


PEOPLE ON THE MOVE

  • Leadership-Update bei Finoa: Zum einen wird Sven Niederheide neuer Chief Compliance Officer und verstärkt zusätzlich das Geschäftsführer-Team des Berliner Kryptoverwahrers. Zuvor war er unter anderem als Head of Compliance bei der Neobank N26 tätig. Zudem übernimmt Vanja Miletic, zuvor bei Zalando Pay, die Rolle des Chief Information Security Officers.
  • Beim Schweizer Infrastrukturanbieter Obligate werden Tobias Wohlfarth zum Chief Business Officer und Linda Pho zum Head of Operations befördert.
  • Christian Rau steigt vom Senior Vice President Crypto and Fintech Enablement Europe zum Senior Vice President Global Partnerships Digital Assets bei Mastercard auf. Gleichzeitig wird Dorothea Ysenburg Vice President Global Partnerships Digital Assets & Blockchain.
  • Andrea Vianelli von Laser Digital wird neuer Chief Operating Officer des Schweizer Digital Asset Unternehmens.
  • Aurelien Giraudon lässt seine Rolle als Head of Investment Products hinter sich und wird neuer CEO France beim Schweizer Krypto-Fintech Swissborg.

KOLUMNE: TALKING MARKETS

Martin Leinweber
Director of Digital Asset Research & Strategy
MarketVector Indexes


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Auf dem diesjährigen Digital Assets Forum versammeln sich führende Investoren, Banker und Asset Manager und diskutieren in exklusiven Panels und Fireside-Chats die nächste Welle institutioneller Adoption, die wichtigsten regulatorischen Entwicklungen und neue Marktchancen.

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