Kommentar
12:00 Uhr, 12.04.2013

Cumulative Delta - Ein Blick hinter die Kulissen des Dow Futures

Ich möchte heute einmal den Dow Jones Future mit dem Kürzel YM von einer etwas anderen Seite beleuchten. Der YM befindet sich in einem intakten Aufwärtsrend und

Ich möchte heute einmal den Dow Jones Future mit dem Kürzel YM von einer etwas anderen Seite beleuchten. Der YM befindet sich in einem intakten Aufwärtsrend und mit jedem neuen Hoch entsteht derzeit immer wieder ein neues Allzeithoch. Jeder der sich etwas mit Börse auseinandersetzt wird irgendwann mal den Spruch gehört haben: "Wenn die Nachfrage größer wie das Angebot ist, dann steigen die Preise". Oder: "Die Börse kann nur steigen, wenn mehr gekauft wie verkauft wird". Für fallende Kurse gilt es vice versa. Genau das sehen wir gerade an den steigenden Kursen im Dow Jones Future.

Gehen wir einen Schritt weiter. Wenn man an der Börse etwas zum aktuellen Kurs kaufen möchte, egal ob eine Aktie oder einen Future, dann kaufe ich zum ASK Kurs = Briefkurs. Möchte ich etwas verkaufen zm aktuellen Kurs dann verkaufe ich das zum BID Kurs = Angebotskurs. So entsteht eine BID / ASK Spanne. Im Dow Future zum Beispiel BID 14.800p. zu ASK 14.801p. Das bedeutet ich kann in der Sekunde Market zu 14.801p. Kontrakte erwerben oder zu 14.800p. dem aktuellen BID Kurs verkaufen. Dabei spielt es keine Rolle ob ich bei 14.800p. eine bestehende Longposition auflöse, die ich vielleicht bei 14.700p. eingegangen bin oder ob ich bei 14.800p. eine Shortposition eröffnen möchte, um von einem Rücksetzer zu profitieren. Beide Aktionen ob Schließen oder Eröffnen der Position führen zum Handel auf dem BID. Wenn ich nun die Anzahl der ausgeführten Kontrakte in einer Periode (Beispiel 5min) auf dem ASK von den ausgeführten Kontrakten auf dem BID subtrahiere, dann komme ich auf das Delta innerhalb der Periode. In unserem Falle einem 5min Chart. Das wird in jeder Periode gemacht und dadurch erhalte ich ein kumuliertes Delta = Cumulative Delta, welches ich wie einen ganz normalen Chart darstellen lassen kann. Genau das habe ich im unteren Bild gemacht.

Im Bild sieht man als Linienchart den YM von 15.30 - 22.15 Uhr und im Balkenchart das Cumulative Delta im 5min Chart. Wie man sieht ist das Delta und der YM vom 08.04. bis zum 10.04.2013 parallel angestiegen. Das kumulierte Delta ging von -9000 Kontrakte auf -3000 Kontrakte nach oben. Am gestrigen Tag, dem 11.04.2013 erreichte der YM wieder ein neues Allzeithoch und ging weiter im Trend. Doch das Cumlative Delta stieg diesmal nicht mit an. Das Delta ist gefallen und bedeutet damit, dass mehr auf dem BID gehandelt wurde. Was den Schluss zulässt, dass entweder Trader ihre Gewinne mitgenommen haben oder am Top versuchten mit Short einen Rücksetzer zu traden.

Fazit: Analytisch lässt sich festhalten, dass der gestrige Anstieg nicht mehr von den Käufern getragen wurde und in Summe mehr auf dem BID = Verkauf gehandelt wurde. Damit ist eine Divergenz zwischen Preis und den ausgeführten Trades entstanden. Dies lässt auf eine mögliche Topbildung schließen. Im Cumlative Delta wird vorwiegend mit Divergenzen gearbeitet. Sollte der Dow Future heute nochmal ans Allzeithoch gehen ohne steigendes Cumulative Delta, dann würde sich die Divergenz bestätigen, dass der YM in einer Topbildung ist. Sollte sich das seit 11.04.2013 zurückgehende Delta direkt durchsetzen, dann könnte heute zum Wochenende hin die Gewinne mitgenommen werden und damit ein schwacher Tag mit fallenden Kursen anstehen.

Erklärung Bild:

Periode: 5 Minuten

linke Skala = Cumulative Delta im Chart als Balkenchart

rechte Skala = Dow Future (YM) im Chart als Linienchart dargestellt.

Ich wünsche Ihnen erfolgreiche Trades.

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Ihr Heiko Behrendt - Highspeedtrader von Godmodetrader.de

"Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert."

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Über den Experten

Heiko Behrendt
Heiko Behrendt
Trader

Heiko Behrendt begann im Jahr 1998 mit Aktien zu handeln. Die gesammelten Erfahrungen und das angeeignete Fachwissen zur Technischen Analyse legten den Grundstein für seine hauptberufliche Tradertätigkeit, die er seit 2001 ausübt. Seither handelt er bevorzugt Indizes und Währungspaare im kurzfristigen Anlagebereich und hält Vorträge zu Börsenpsychologie und markttechnischem Trading. Gleichzeitig bietet er als Coach individuelle Analysen und Zielerarbeitung für Daytrader an. 2010 startete der Premium-Service "Highspeed Daytrader". Hier können die Teilnehmer dem Experten über die Schulter schauen und mit ihm gemeinsam im kurzfristigen Bereich traden. 2012 kam die erste DVD zum Thema Scalptrading für Einsteiger auf den Markt, in der Heiko Behrendt in 190 Minuten sein Wissen über die Märkte zur Verfügung stellt und zeigt, wie kurzfristiges Trading funktioniert.

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