Analyse
16:10 Uhr, 15.06.2022

CROPENERGIES - Es hätte so schön sein können

Monatelang lief die Aktie schön nach dem Fahrplan. Dann gab die Bundesumweltministerin Steffi Lemke ein fragwürdiges Statement ab und schickte Aktien wie Cropenergies und Verbio in den Keller. Die heutige Prognoserhöhung ist daher nur ein schwacher Trost.

Erwähnte Instrumente

  • CropEnergies AG
    ISIN: DE000A0LAUP1Kopiert
    Kursstand: 11,040 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • CropEnergies AG - WKN: A0LAUP - ISIN: DE000A0LAUP1 - Kurs: 11,040 € (XETRA)

Die letzte Analyse für die Aktie von Cropenergies erschien im Dezember 2021. Und trotz eines sehr widrigen Marktumfelds arbeitete sich der Titel Stück für Stück nach oben, auch wenn der Stopp teilweise gefährdet war. Bis zum Idealziel bei 16,26 EUR reichte die Bullenpower aber nicht. Unter anderem hatten die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Svenja Schulze und die Bundesumweltministerin Steffi Lemke etwas dagegen.

Verbio und Cropenergies politisch "abgeschossen"

Wie mein Kollege Sascha Gebhard in diesem Artikel erläuterte, ist den Politikerinnen unter anderem der Biodiesel ein Dorn im Auge. Svenja Schulze wurde sogar mit dem Satz zitiert: "Es muss aufhören, dass wir Lebensmittel in den Tank packen." Klingt auf den ersten Blick natürlich super, ist auf den zweiten Blick aber ziemlicher Nonsens. Denn die zulässige Obergrenze für die Beimischung von Biokraftstoffen aus Nahrungs- und Futtermittelpflanzen in Deutschland liegt gerade einmal bei gut 4 %. Diese Grenze liegt zum Beispiel auch deutlich unter dem EU-Wert von 7 %. Ein Großteil der Biokraftstoffe stammt aus Rückständen, wie Schlempe oder Reststoffen, wie Getreidestroh. Das stellte Verbio in einem Kommentar klar, half aber weder der Verbio-Aktie auf die Beine noch der von Cropenergies. Auch die Aktie des Bioethanolproduzenten ging in den freien Fall über und killte den Stopp bei 10,54 EUR. Anleger, die bei 14,14 EUR also nicht zumindest Teilgewinne realisiert hatten, standen mit leeren Händen da.

Die nächste Prognoseerhöhung

Operativ läuft es bei Cropenergies dagegen vorerst weiter gut. Heute wartete das Unternehmen mit der nächsten Prognoseerhöhung auf, die es in sich hat. Für das erst im März gestartete Geschäftsjahr 2022/23 sieht das Management nun einen Umsatz zwischen 1,45 bis 1,55 Mrd. EUR (zuvor 1,35 bis 1,45 Mrd. EUR) und ein operatives Ergebnis von 165 bis 215 Mio. EUR (zuvor 105 bis 155 Mio. EUR) in Aussicht. Die entspricht einem EBITDA zwischen 205 und 255 Mio. EUR (zuvor 145 bis 195 Mio. EUR). Analysten rechneten bislang mit Erlösen von 1,57 Mrd. EUR und einem EBITDA von 207 Mio. EUR. Den Bericht zum ersten Quartal 2022/23 wird Cropenergies am 6. Juli vorlegen.

Aus charttechnischer Sicht hat zuletzt zumindest die Unterstützungszone zwischen 9,92 und 9,64 USD gehalten. Dort verläuft auch der EMA200 Woche. Solange dieses Niveau hält, wäre zumindest eine Fortsetzung der Seitwärtsphase der vergangenen Monate vorstellbar. Neue Hochs sind aber aktuell erst einmal nicht in Sicht.

Fazit: Mit Blick auf die Querschüsse aus der Politik ist ein Engagement in Aktien wie Verbio oder auch Cropenergies derzeit ein Wagnis. Anleger, die trotzdem eine Position riskieren wollen, sollten strategisch bei Cropenergies spätestens bei Kursen deutlich unter 9,60 EUR die Reißleine ziehen.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mrd. EUR 1,08 1,57 1,36
Ergebnis je Aktie in EUR 1,02 1,20 1,06
KGV 11 9 10
Dividende je Aktie in EUR 0,35 0,45 0,45
Dividendenrendite 3,18 % 4,09 % 4,09 %
*e = erwartet
CropEnergies
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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