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12:07 Uhr, 11.03.2013

Crommes Stuhl wackelt nun auch bei Siemens

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Essen (BoerseGo.de) - Nach Milliardenverlusten und Skandalen hatte ThyssenKrupp-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme am Freitag überraschenderweise seinen Rücktritt erklärt. In Medienberichten wurden am Wochenende bereits zwei mögliche Nachfolger gehandelt. So wurden als Favoriten der Ex-Henkel-Chef Ulrich Lehner sowie der frühere BDI-Boss Hans-Peter Keitel ausgemacht. Die beiden Topmanager haben Erfahrungen in der Leitung und Kontrolle großer Konzerne und sind in der Politik bestens vernetzt.

Der „Spiegel“ sieht Keitel als aussichtsreichsten Kandidat. Der 65-Jährige habe Erfahrungen mit der Leitung großer Konzerne und beste Verbindungen in der Politik, schrieb das Nachrichtenmagazin unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Dem Anlegermagazin „EURO am Sonntag“ zufolge hat Lehner die Nase im Rennen um den Aufsichtsrats-Chefposten vorne. Lehner sei der Wunsch des Chefs der Krupp-Stiftung, Berthold Beitz. Ein ThyssenKrupp-Sprecher wollte sich zu den Gerüchten auf Mediennachfrage nicht äußern.

Cromme, der auch dem Kontrollgremium bei Siemens vorsteht, hatte angekündigt, sich zum 31. März vollständig aus dem Essener Stahlkonzern zurückzuziehen. In Medien wird spekuliert, dass der Chef der Krupp-Stiftung Beitz ihn zum Rücktritt gedrängt habe. Es werde für möglich gehalten, dass die neuerlichen Kartellvorwürfe gegen ThyssenKrupp das Fass zum Überlaufen gebracht hätten, schreibt dpa.

Weiteren Zeitungsberichten zufolge wird nun auch über einen Nachfolger für Cromme bei Siemens diskutiert. „Ein Name, der immer wieder fällt, ist Wolfgang Reitzle“, zitierte das „Handelsblatt“ einen Siemens-Manager. In der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ wurde auch Siemens VizeAufsichtsratschef Josef Ackermann ins Spiel gebracht. Ein Siemens-Sprecher sagte auf dpa-Anfrage: „Bei uns gibt es keine Veränderungen im Aufsichtsrat. Der steht“.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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