Kommentar
09:35 Uhr, 12.10.2017

Crashgefahr: Markt kurz vor dem größten Verkaufssignal seit 2007!

Viele warten schon länger auf die große Korrektur – vergeblich. Ein klares Verkaufssignal will einfach nicht auftauchen. Nun ist es praktisch da.

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (Cboe)
  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Wer die Rally der letzten Monate nicht mitgemacht hat, weil er eine Korrektur erwartete, ärgert sich inzwischen vermutlich etwas. Argumente für eine Korrektur gab es immer ausreichend. Trotzdem passierte nichts. Inzwischen ist der Markt stark überkauft und dennoch kommt in den USA ein Allzeithoch nach dem nächsten.

Das Warten auf die Korrektur wird inzwischen selbst zum Ärgernis. Man fühlt sich fast wie im Wartezimmer des Hausarztes. Da tauchen Patienten eine Stunde, nachdem man selbst Platz genommen hat, auf und kommen auch noch früher dran. Da wird man schon mal unruhig, der Blutdruck steigt.

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Innerlich kocht man. Alle kommen zum Zug, nur man selbst wartet wie bestellt und nicht abgeholt. So ähnlich fühlt man sich wohl auch, wenn man den täglich neuen Allzeithochs zuschauen muss. Vielleicht steigt dabei der Blutdruck nicht gleich in ungesunde Höhen, doch man wird den leichten Ärger nicht los, dass alle zum Zug kommen, nur man selbst nicht.

Jetzt kann damit endlich Schluss sein. Anfang der Woche geisterte ein Chart durch die online Medien, der Bände spricht. Eine Variante davon zeigt Grafik 1. Dargestellt ist der S&P 500 sowie das S&P 500/VIX Verhältnis (S&P dividiert durch VIX). Ist die Volatilität (VIX) niedrig und der S&P hoch, steigt das Verhältnis.

Über die Jahre muss das Verhältnis immer weiter ansteigen, sofern sich auch der Markt immer weiter nach oben entwickelt. Das tut er schon seit über 200 Jahren. Es ist davon auszugehen, dass er es langfristig auch in Zukunft tun wird. So wird auch das Verhältnis immer weiter steigen.

Die Volatilität steigt und fällt, bleibt historisch gesehen aber in einem Band zwischen 10 und 80. Steigen Aktien gleichzeitig immer und immer weiter, steigt auch das Verhältnis. Genau das hat es seit Jahren getan. Nun stößt das Verhältnis an den Aufwärtstrend, der seit 1994 gilt. Im Jahr 2000 und 2007 endete das nicht gut.

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Geht die Jahresendrally jetzt so langsam los, könnte der Markt bis Jahresende über den Aufwärtstrend steigen. Eine deftige Korrektur ist dann nur eine Frage der Zeit. Man soll sich aber nicht zu früh freuen. Die Grafik war mir persönlich etwas zu schön. Ich habe daher diverse Konstellationen ausprobiert (S&P 500 und VIX auf Monats-, Tages- und Wochenbasis sowohl zum Eröffnungs- und Schlusskurs und Hoch und Tief).

Bei einer der Varianten kommt dieser sehr schöne erste Chart zustande. Nimmt man stattdessen den Wochenschlusskurs (Grafik 2), sieht die Sache nicht mehr ganz so eindeutig aus. Das zeigt, dass man nicht jeden Chart, der herumgeistert, gleich für bare Münze nehmen sollte und sein Depot leerräumt.

Die Charts, egal in welcher Variante, haben trotzdem einen Wert. Der Trend des Verhältnisses ist eine Art Sentiment-Indikator. Stehen die Kurse bei niedriger Volatilität hoch, kann man davon ausgehen, dass Unbekümmertheit vorherrscht. Im Gegensatz zu klassischen Sentiment-Indikatoren, die nach dem persönlichen Empfinden von Anlegern fragen, beruht dieser hier auf dem, was Anleger tatsächlich tun. Derzeit ist das unbekümmertes Kaufen.

Clemens Schmale

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21 Kommentare

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  • ARKAN216
    ARKAN216

    Ich war in Gold Long... und für den Aktienmarkt Short, aber dann am 28.06.2017 sagte die

    Fed-Chefin..

    US-Notenbankchefin Janet Yellen rechnet für viele Jahre nicht mehr mit einer großen Finanzkrise. Es würde wahrscheinlich zu weit gehen zu sagen, es werde niemals mehr zu einer weiteren Finanzkrise kommen, sagte Yellen am Dienstagabend in London.

    Sie hoffe aber, dass das "nicht zu unseren Lebzeiten" passieren werde. "Und ich glaube, dass das nicht der Fall sein wird." Inzwischen gebe es viel mehr Sicherheit, sagte Yellen.

    "nicht zu unseren Lebzeiten" sagt Sie..
    Quelle: http://www.manager-magazin.de/finanzen/boerse/jane...

    ab dem Zeitpunkt habe ich meine Long-Position in Gold sowie die Short-Position für den Dax glattgestellt... Es macht kein Sinn mehr zu Traden, da die Spielregeln immer wieder umgestellt werden..

    Machen erst Hoffnung mit Charttechnik, Indikatoren, Büchern über Trading, Psychologie und GT usw. usf. ,um am Ende zu glauben, dass du mit dem ganzen Scheiss Reichwerden kannst.

    12:32 Uhr, 14.10. 2017
  • 280a
    280a

    Bestanden ;-)

    Also ich sehe in dem Chart, dass man vor der Dotcomblase mindestens 6 Jahre vorher gewarnt wurde, leider geht der Chart nur bis 94 zurück. Ca. 2,5 Jahre vor der Finanzkrise wurde man ebenfalls gewarnt. Daraus schliesse ich auf durchschnittliche Vorwarnzeit von 4,25 Jahren, das heisst im Dezember 2021 werde ich darüber nachdenken, ob ich mich von meinen Aktien trennen soll ;-)

    22:49 Uhr, 12.10. 2017
  • 280a
    280a

    Zensurcheck!

    22:41 Uhr, 12.10. 2017
  • Mars2010
    Mars2010

    ich muss leider auch meine optimistische Einstellung revidieren.Die große Aufwärtswelle, die 2007-2008 begonnen hatte, ist tatsächlich bei mir zu Ende gegenagen und deshalb muss man mit einer crashartigen Abwärtsbewegung von 6000 bis 6500 rechnen.Man muss diese Warnung wirklich ernstnehmen und entweder aussteigen oder shortgehen.Leute kommt zur Vernunft und schützt euch.

    17:20 Uhr, 12.10. 2017
    1 Antwort anzeigen
  • Joey-the-bee
    Joey-the-bee

    Investieren zu vernünftigen Renditen zahlt sich immer aus. Da bleibt nur noch die Frage offen was sind derzeit vernünftige Renditen. Lieber im Markt bleiben und dafür wachsam sein scheint mir die bessere Variante. Permament rein und raushüpfen hat bislang noch niemand reich gemacht weil schlicht und einfach beim timing der Hund begraben liegt.

    11:54 Uhr, 12.10. 2017
  • sit1984
    sit1984

    Ihre Schlagzeilen sind ja noch irrer als von Herrn Weygand. Was soll das jetzt in der Konsequenz bedeuten, soll ich alles abziehen, weil ein Crash kommen könnte? Dann verpasse ich möglicherweise die Jahresendrally und weitere bullische Jahre. Ein Crash kommt relativ schnell und unerwartet, er ist genauso schnell wieder vorbei, alles andere verdient den Namen Crash nicht, sondern bezeichnet sich als Korrektur. Nicht zu investieren, weil es jetzt mal wieder Zeit wäre für einen Crash, wäre ziemlich dumm.

    11:22 Uhr, 12.10. 2017
    1 Antwort anzeigen
  • Bigdogg
    Bigdogg

    Der Chart zeigt aber auch, dass es meist nicht beim ersten Auftreffen an die Linie zu einer Korrektur kommt (wäre ja hier der Fall), so gesehen dürfte erst frühstens 2018 heiss werden....

    10:22 Uhr, 12.10. 2017
  • mario.volpe
    mario.volpe

    Zwischenkorrekturen: ja! Aber crash: nein. Es ist doch immer so: steigt der Markt ordentlich, ist jeder short, weil alle DIE Korrektur erwarten. Kommt Sie nicht, wird "gebrabbelt" "...der Markt ist Scheiße, der Markt ist verrückt...". Persönlich gehe ich jede Wette ein, dass der Markt lange weiter steigen wird... 'cause the trend is your friend.

    10:21 Uhr, 12.10. 2017
  • frischfisch
    frischfisch

    immer wieder tolle Schlagzeilen ((-:

    10:15 Uhr, 12.10. 2017
    1 Antwort anzeigen
  • Jimi
    Jimi

    Auf jeden Fall schon mal sehr interessant, ich werde es mal objektiv mit einem HS testen.

    10:09 Uhr, 12.10. 2017

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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