Crash-Warnung: Warum der DOW JONES um 69 % fallen dürfte!
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Keine Frage: John Hussman, Präsident des Hussman Investment Trust, ist bereits längere Zeit pessimistisch für die Kursentwicklung am US-Aktienmarkt und wird deshalb von Kritikern gerne als "Permabär" bezeichnet, also als Börsenpessimist, der eigentlich immer mit fallenden Kursen rechnet. Schon deshalb wäre es falsch, seine Analysen und Warnungen einfach ungeprüft für bare Münze zu nehmen. Mit seinen Crash-Prognosen in den Jahren 2000 und 2007/2008 lag Hussman zwar richtig, mit vielen anderen allerdings falsch. Was Hussman allerdings wohltuend von so manch anderem Permabären unterscheidet: Hussman hat oft gute Argumente auf seiner Seite und analysiert die Märkte nicht etwa mit seinem Bauchgefühl, sondern mit statistisch aussagekräftigen Methoden.
Auch jetzt wieder warnt Hussman vor einem dramatischen Kurseinbruch an den Börsen. Dabei gibt Hussman selbst zu, dass seine früheren Warnungen oft nicht sehr treffsicher waren. So warnt Hussman bereits seit längerer Zeit vor den übertriebenen Bewertungen am US-Aktienmarkt, die Hussman auch als "obszön" bezeichnet. Doch nun, so meint Hussman, zeigen nicht nur die hohen Bewertungen, sondern auch die jüngsten Marktbewegungen, dass große Gefahr droht. So hätten sich Investoren zuletzt sehr risikoavers verhalten, was Hussman als Warnzeichen betrachtet.
Kernargument für Hussman bleiben aber die hohen Bewertungen die sich an Kennzahlen wie dem Shiller-KGV ablesen lässt. Das Shiller-KGV wird im englischsprachigen Raum auch als CAPE-Ratio (Cyclically Adjusted Price-to-Earnings Ratio) bezeichnet. Zur Berechnung des Shiller-KGVs wird der aktuelle Kurs der im S&P 500 enthaltenen Aktien durch die im 10-Jahres-Durchschnitt erzielten, inflationsbereinigten Gewinne je Aktie dividiert. Aktuell steht das Shiller-KGV mit einem Wert von 32,43 so hoch wie nur vor der Weltwirtschaftskrise 1929 und vor dem Platzen der Internetblase im Jahr 2000.
John Hussman hat das Shiller-KGV weiterentwickelt und um Schwankungen in der Gewinnmarge der Unternehmen bereinigt. Aktuell beispielsweise erzielen die Unternehmen im historischen Vergleich sehr hohe Gewinnmargen, dies dürfte sich aber mit der Zeit wieder normalisieren. Das von Hussman entwickelte, um Gewinnmargen bereinigte Shiller-KGV, erlaubt dabei nach Angaben von Hussman besser als das ursprüngliche Shiller-KGV eine Vorhersage der künftigen Performance am Aktienmarkt.
So korreliert die Hussman-Variante des Shiller-KGVs sehr gut (und besser als das Shiller-KGV) mit der im nachfolgenden 12-Jahres-Zeitraum erzielten Performance des S&P 500, wie die folgende Grafik zeigt. Die blaue Kurve zeigt dabei das Hussman-Shiller-KGV, wobei die y-Achse (links) invertiert ist. Hohe Bewertungen sind also im unteren Teil der Grafik zu sehen. Die dunkelrote Kurve zeigt die annualisierte Performance des S&P 500 im nachfolgenden 12-Jahres-Zeitraum (rechte y-Achse). Aktuell lässt das Hussman-Shiller-KGV für die kommenden 12 Jahre eine leicht negative Performance am Aktienmarkt erwarten, wie der rechte Rand der Grafik zeigt.
Doch die nur leicht negative Performance im kommenden 12-Jahres-Zeitraum täuscht darüber hinweg, dass Hussman zunächst deutlich fallende Notierungen an den US-Börsen erwartet. Die folgende Tabelle zeigt, wie stark die wichtigsten US-Indizes nach Einschätzung von Hussman gegenüber ihrem Anfang 2018 erreichten Hoch bis zum Ende des aktuellen Marktzyklus einbrechen dürften.
Index | erwartetes Korrekturpotenzial gegenüber dem Hoch Anfang 2018 |
Dow Jones Industrial Average | -69 % |
S&P 500 | -64 % |
Russell 2000 | -68 % |
Nasdaq 100 | -57 % |
Wann der große Crash kommt weiß auch Hussman nicht. Aber er betont, dass er die angegebenen Korrekturpotenziale wirklich ernst meint. "Wie ich es in den Jahren 2000 und 2007 tat, meine ich diese Zahlen ernsthaft - nicht als Übertreibung, sondern auf der Grundlage von Ergebnissen, die bei den aktuellen Bewertungsextremen historisch normal und alltäglich wären", schreibt Hussman in seinem aktuellen Marktkommentar.
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Ja so ein Crash wäre Mal ne Abwechslung. Immer nur Long sein Geld verdienen ist auf Dauer doch langweilig.
Lustig, was Harald W. aus der Vergangenheit des Crash- Propheten postet... jedes Jahr hat er ein Crash erwartet, hat er denn überhaupt in diesen Jahren Geld verdient oder hat er die Seitenlinie bewacht und verstärkt...:-)))))))
Auf Angstmacherei hat sich Herr Baron spezialisiert
Vorhin schreibt mir ein User, dass Oliver Baron einen Crash erwarte.
Nein! Er berichtet über einen Analysten, der einen Crash erwartet. Das ist ein Unterschied!
und da war halt wieder die Sache mit dem Timing :-) Die meisten Anleger verlieren mehr Geld mit der Vorbereitung auf einen Crash als durch den Crash selber. Der Autor dieser Zeilen ist mir leider entfallen