Coronavirus: Südkorea ist das nächste Opfer
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Seoul/ New York (Godmode-Trader.de) - Asiens drittgrößter Exporteur Südkorea berichtete am Mittwoch, dass die Zahl der Corona-Krankheitsfälle im Land auf über 1.000 angestiegen ist. Vor einer Woche waren es lediglich 51 Fälle. Analysten von JPMorgan warnten bereits, dass die Zahl der Infektionen im kommenden Monat bei 10.000 Menschen ihren Höhepunkt erreichen könnte, wie Bloomberg berichtete. Nachbar Japan schloss sich zahlreichen Ländern an, Reisen in die betroffene Gebiete Südkoreas einzuschränken.
Dies alles stellt einen herben Schlag für eine Wirtschaft dar, die sich auf bessere Zeiten im Jahr 2020 eingestellt hatte, nachdem der sino-amerikanische Handelskrieg 2019 zum schwächsten Wachstum seit der globalen Rezession vor einem Jahrzehnt beigetragen hatte. Erst am vergangenen Freitag wurden starke Exportvolumina für die erste Monatshälfte im Februar veröffentlicht, doch das dürfe es vorerst mit robusten Daten gewesen sein.
Nun haben die Ökonomen von JPMorgan ihre Wachstumsprognose auf 2,0 Prozent gesenkt. Vor dem Ausbruch des Coronavirus lag die Schätzung noch bei 2,3 Prozent. Die Industrieproduktion dürfte im laufenden Quartal um etwa 10 Prozent schrumpfen, so die Erwartung.
Was vor noch schlechteren Daten schützt, ist die Abwertung der Landeswährung. Der Won ist gegenüber dem Dollar deutlich eingebrochen - seit dem Ausbruch des Virus Ende Januar um fast fünf Prozent, was die koreanischen Exporte spürbar verbilligt. Andererseits führt dies zu neuen Problemen. Das US-Finanzministeriums prangert weiterhin Währungspraktiken von neun Ländern - darunter Südkorea - an und führt eine entsprechende Kontrollliste. Auch US-Präsident Trump hat offenbar nach der Aktualisierung des bilateralen Abkommens noch immer ein Problem mit den Koreanern. „Wir haben genug Handelsschwierigkeiten mit Südkorea“, sagte er vergangene Woche.
Die Währung könnte noch günstiger werden. Im Gegensatz zur US-Notenbank, die vorerst signalisiert hat, dass es zu früh ist, um gegen die Risiken des Coronavirus vorzugehen, wird von der Bank of Korea (BoK) erwartet, dass sie am Donnerstag ihre Geldpolitik weiter lockert. Die BoK wird ihren Leitzins voraussichtlich um 25 Basispunkte auf ein Rekordtief von 1 Prozent senken.
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