Nachricht
09:41 Uhr, 17.07.2012

Commerzbank will das Privatkundengeschäft verkleinern

Erwähnte Instrumente

Frankfurt (BoerseGo.de) - Der Vorstand der Commerzbank plant laut einem Pressbericht den größten Konzernbereich des Hauses mit 18.000 Mitarbeitern zu verkleinern. Nach Informationen der „Financial Times Deutschland“ soll das Privatkundengeschäft umgebaut und verschlankt werden. Der Vorstand prüfe, ob der Konzernbereich für das aktuell schwierige Marktumfeld richtig aufgestellt ist, schreibt die Zeitung unter Berufung auf einen Bank-Insider. Dieser sagte der FTD: „Wir müssen uns fragen, ob die 2009 geplanten Ressourcen noch passen“. Es sei gut möglich, dass den Überlegungen bald konkrete Stellenabbaupläne folgen werden. Eine Entscheidung, wie viele Mitarbeiter gehen müssen, sei aber noch nicht gefallen. Bereits 2009 hatte die Commerzbank unmittelbar nach der Einverleibung der Dresdner Bank den Abbau von 9.000 Stellen angekündigt.

Damit steht dem Geldhaus ein weiterer personeller Kahlschlag bevor. Nach dem im Juni verkündeten Rückzug aus der Schiffs- und gewerblichen Immobilienfinanzierung sowie dem zuvor angekündigten Aus für das Staatsanleihegeschäft stehen bereits knapp 1.300 Stellen zur Disposition. Davon entfallen rund 1.100 auf die Staats- und Immobilienfinanzierer-Tochter Eurohypo, deren Name Ende August Geschichte sein wird.

Das deutsche Privatkundengeschäft ist derzeit wenig erbaulich. Die Commerzbank leidet wie viele Wettbewerber unter den niedrigen Zinsen. Dadurch schrumpfen die Erträge aus der Anlage der Kundeneinlagen. Seit dem Zusammengehen mit der Dresdner Bank sind die Erträge Quartal für Quartal zurückgegangen. Die Überlegungen zum Privatkundengeschäft sind Teil einer neuen Strategie, mit der die Commerzbank die Weichen bis 2016 stellen will. Sie soll im September vorgestellt werden. Nach dem Rückzug aus der Immobilien- und Schiffsfinanzierung kommt es mehr denn je auf das Privatkundengeschäft an, das mit Erträgen von rund 3,8 Milliarden Euro 2011 das größte Segment im Konzern war, jedoch deutlich weniger profitabel ist als das Firmenkundengeschäft.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten