Kommentar
12:35 Uhr, 03.03.2010

Commerzbank – „Rückkehr in Gewinnzone wenn Weihnachten auf Ostern fällt“

Die Commerzbank, die im Zuge der Finanzkrise nur allzu gern die Hilfe der Regierung in Anspruch genommen hatte, kommt aus den negativen Schlagzeilen nicht heraus. So wiesen die jüngsten Quartalszahlen erneut einen hohen Verlust aus. In der Folge hagelte es geradezu Abstufungen von Analystenseite. So senkten M.M. Warburg, die Citigroup, UniCredit und die SEB allesamt ihr Kursziel für die Aktie auf Kursniveaus zwischen 4,40 und 5,50 Euro. Noch relativ milde ging dabei Francesca Tondi von JP Morgan in ihrer Studie mit dem Unternehmen um. Zwar komme der Konzern bei der Restrukturierung der Bilanz zügig voran, doch werde die Kapitalposition weiterhin als größtes Problem gesehen. Noch immer „belaste die Übernahme der Dresdner Bank die Kernprofitabilität schwer und die Zielsetzungen würden angesichts sinkender Vermögenswerte und steigenden Finanzierungskosten anspruchsvoll erscheinen", so die Analystin. Vor dem Hintergrund einer möglichen Kapitalerhöhung und des gesunkenen Substanzwertes" müsse auch sie deshalb das Kursziel der aktuell bei rund 5,50 Euro gehandelten Aktie von 7,90 auf 6,20 Euro senken. Die Einschätzung bleibe aber weiterhin „Neutral". Das die Beurteilung nicht von ungefähr kommt, lässt sich auch aus den Worten von Commerzbank-Chef Martin Blessing auf der Bilanz-Pressekonferenz in der vergangenen Woche entnehmen, der weitere Verluste für „durchaus realistisch" hält und nur dann eine Rückkehr des Unternehmens in die Gewinnzone in Aussicht stellt, wenn „die Entwicklung der Konjunktur und der Finanzmärkte sehr positiv verlaufen sollten." Spätestens 2011 sollen aber auf jeden Fall wieder schwarze Zahlen geschrieben und 2012 sogar ein operativer Gewinn von mehr als vier Mrd. Euro erzielt werden. Das laufende Jahr habe mit einem operativen Gewinn von 300 Mio. Euro im Januar schon verheißungsvoll begonnen.

Auch von charttechnischer Seite kommt derzeit wenig Unterstützung für den Banktitel, wurde doch nach der Kurserholung der Aktie im vergangenen Jahr zuletzt auch hier wieder die Frage gestellt: „Ist die Erholung nun beendet?" Anlass dazu gab jüngst das wiederholte Scheitern am Widerstand bei 6,04 Euro, was „im Hinblick auf den übergeordneten Abwärtstrend kritisch zu werten sei." So dürfte „erst ein Anstieg über 6,40 Euro für einige Entspannung sorgen", hieß es dazu bei Rene Berteit. Eher wahrscheinlich wären Abgaben bis in den Bereich von 5,00 evtl. sogar von 4,60 Euro.

Anleger, die den technischen „Verkaufskandidaten" dennoch die Stange halten möchten, kommen nicht ohne ein Produkt mit einem üppigen Sicherheitspuffer herum. Als ein solches könnte sich eine nur noch bis 24. September dieses Jahres laufende PROTECT-Aktienanleihe von Sal. Oppenheim auf die Commerzbank-Aktie erweisen, deren Barriere bei 3,85 Euro auf dem aktuellen Niveau noch um über 30,50 Prozent vom Referenzkurs des Basiswertes entfernt liegt. Um dabei in jedem Fall bei Fälligkeit den vollständigen Nennbetrag zurückzuerhalten, würde es ausreichen, wenn die Kursschwelle in den nächsten knapp sieben Monaten kein einziges Mal berührt wird. Andernfalls müsste die Aktie am Ende schon wieder zumindest das Basispreis-Niveau bei 5,65 Euro erreichen, da die Tilgung sonst physisch in Form von Aktien zu den Emissionsbedingungen erfolgen würde. Das Papier bietet gleichzeitig eine attraktive Maximal-Rendite von 9,02 Prozent bzw. 16,62 Prozent p.a.

17,50 % p.a. Commerzbank 3,85 PROTECT-Aktienanleihe

Emittent/WKN:

Sal. Oppenheim / SL1GTG

Laufzeit:

24.09.2010

Preis: (03.03.2010)

Geld / Brief: 100,40 % / 100,60 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Wir würden uns freuen, wenn auch Sie sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage auf unseren beiden Internet-Portalen http://www.godmode-trader.de/Zertifikate bzw. http://www.boerse-go.de/ beteiligen würden.

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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