Analyse
10:08 Uhr, 28.10.2008

COMMERZBANK - "Lets get a Pennystock"

Erwähnte Instrumente

Eigentlich ein unwürdiger Titel für diese charttechnische Kommentierung. Der Titel soll die Fassungslosigkeit angesichts der vorliegenden Kursbewegungen verdeutlichen.

Freitag vergangener Woche war es soweit. Der Aktienkurs der Commerzbank brach unter den charttechnischen Sell Trigger bei 9,2 Euro ein. Damit wurde trotz des mittelfristig stark überverkauften Niveaus ein neues Verkaufssignal ausgelöst.Commerzbank - WKN: 803200 - ISIN: DE0008032004

Börse: Xetra in Euro / Kursstand: 6,95 Euro

Durch das Unterbieten der 9,2 Euromarke wurde ein neues Verkaufssignal mit Mindest-Korrekturziel von 6,0 Euro ausgelöst.

Wichtiger Hinweis: Die Benennung eines charttechnischen Korrekturziels heißt nicht, dass es im Bereich der Zielmarke anschließend zu einem Boden kommen muß. Sollte das Ziel erreicht werden, muß das Chartbild sorgfältig neu ausgewertet werden.

Der DOW Jones Bank 600 Index, der die maßgeblichen Aktien des europäischen Bankensektors führt, steht weiter massiv unter Druck. Noch immer lassen sich keine Bodenbildungskonturen erkennen.


COMMERZBANK Aktie - Das Rettungspaket zeigt in dem Chart noch keine Wirkung - Seltsam!
Datum 15.10.2008 - Uhrzeit 11:00

Obwohl die Bundesregierung im Eilverfahren ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Stützung des deutschen Bankensektors durch die unterschiedlichen Gremium peitscht, macht sich dies im Chartbild der Deutschen Bank und Commerzbank Aktien noch nicht wirklich bemerkbar. Das ist etwas verwunderlich.

Am Montag dieser Woche hätte man eigentlich einen besonders exzessiven Anstieg der gebeutelten Bankaktien erwartet, diese konnten zwar deutlich ansteigen, fanden sich aber lediglich im Mittelfeld der Kursgewinner wieder. In den USA underperformte der Bankensektor am Montag deutlich, konnte gestern aber Terrain gut machen. Der PHLX Bankindex kann sich damit wieder etwas mehr von seiner übergeordneten Sell Triggerlinie entfernen. Die Luft bleibt aus charttechnischer Sicht aber dünn. So wie es aussieht, haben die Regierungen und Behörden weltweit mit ihren Maßnahmen bisher "nur" Zeit gewonnen.

Ich bin gefragt worden, ob wir die kurzfristig im Verlauf der vergangenen Woche aufgenommene Shortposition auf die Commerzbankaktie noch halten. Ich hatte dies nämlich in einem Nebensatz eines Kommentars kurz angemerkt.

Nein, wir halten den Short natürlich nicht mehr. Wir haben ihn Freitag Abend (nachbörslich) gedeckt, als sich in der letzten US Handelsstunde ein Reversal andeutete. Leider blieb nur noch ein Profit von 6,49%.

Die Commerzbankaktie hatte ich hier im Kommentarbereich zusammen mit der Deutschen Bankaktie als temporäre Shortsellingempfehlung vorgestellt. Deutsche Bank hatte ich zwischenzeitlich (viel zu früh) auf Coverbuy gestellt, der Commerzbank Short lief weiter.

COMMERZBANK im BIG PICTURE - Leerverkaufen! - Nochmal 15% Abwärtsrisiko - Datum 21.01.2008 - Uhrzeit 09:00

Das beschriebene "worst case" Scenario ist eingetreten. Die Aktie steht im 12 Eurobereich. Problematisch gestaltet sich die Situation aus charttechnischer Sicht dennoch. Denn bisher zeichnet sich noch immer keine Bodenbildung ab. Das Kursgeschehen seit Ende September zeigt das beschriebene symmetrische Dreieck. Eine Formation ist nicht gleich eine Formation. Vielmehr ist es so, dass es unterschiedliche Klassen von Formationstypen gibt, basierend auf deren Morphologien.

Im Falle des symmetrischen Dreiecks der Commerzbankaktie handelt es sich um ein Dreieck mit stumpfem Charakter. Diese Dreiecke sind eigentlich hochgradig bärisch. Innerhalb des Dreiecks hätte die Aktie kurzfristig noch Platz bis ca. 12,9 Euro.

Kursabgaben unter 9,2 Euro auf Wochenschlußkursbasis würden ein neues Verkaufssignal mindestens in den 6 Eurobereich auslösen. Aktuell muß konstatiert werden, dass das Chartbild der Aktie stark angeschlagen ist.

Alternativ gilt, dass ein nachhaltiger Anstieg über 14,50 Euro, das übergeordnete Chartbild der Aktie merklich aufhellen würde. Ein Anstieg über 14,50 Euro wäre im Sinne einer ersten Bodenbildung zu interpretieren.

Sie sollten die Nachrichtenlage zum Bankensektor und speziell zu dieser Aktie genau im Blick behalten. Sollte das Bankhaus die Hilfen des Rettungspakets in Anspruch nehmen, könnte dies möglicherweise zu einer kurstechnischen Entlastung führen.

Sie haben sicherlich gemerkt, dass wir seit Monaten keine expliziten Shortsellingvorstellungen auf Aktien veröffentlichen. Lediglich Goldminen und eine Reihe von Rohstoffen wie beispielsweise Öl führen wir mit forciert vorgetragenenen Shortselling-Calls.

Shortselling ist in normalen Marktphasen ein legitimes Mittel, um an partiell nachgebenden Kursnotierungen zu partizipieren. In solchen extremen Marktphasen, wie wir sie seit Monaten sehen, bedeuten nachgebende Kursnotierungen für viele Unternehmen möglicherweise sogar existentielle Problemsituationen. In solchen Phasen kann Shortselling von stark angeschlagenen Aktientiteln kontraproduktiv werden und echte Schäden anrichten. In solchen Phasen wird es bei uns keine Shortsellingvorstellungen auf Aktientitel geben.

Im Rahmen einer Neuordnung der Kapitalmarktregeln könnte ich mir vorstellen, dass Regeln für Shortselling während Crashsituationen eingeführt werden könnten. Es wäre begrüßenswert. An den Terminbörsen gibt es solche Regeln wie beispielsweise Limits für maximale Kursbewegungen an einem Tag o.ä. Vor allem wäre dann der Spielraum für Handlungsmöglichkeiten klar definiert und gesellschaftlich akzeptiert.

Letzteres wäre wichtig, weil in den vergangenen Monaten Schattendiskussionen geführt wurden. Shortseller wurden für die verfahrene und prekäre Situation an den Märkten verantwortlich gemacht. Nach dem Verbot ungedeckter Leerverkäufe brachen die Aktienkurse aber drastisch ein ... trotz Shortsellingverbots. Das dürfte dem einen oder anderen polemisierenden Kommentator die Augen geöffnet haben.

Viele Grüße,
Harald Weygand

Kursverlauf (oben) seit 1999 (log. Linienchart als Übersichtsdarstellung)
Kursverlauf (unten) seit Juni 2008 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)


COMMERZBANK Aktie - Kurzfristig noch +15% hoch, mittelfristig Gefahr, dass es nochmal -45% runtergeht
Datum 09.10.2008 - Uhrzeit 11:00

Die Nachricht, dass nach den Briten auch die Amerikaner an eine Teilverstaatlichung ihres Bankensektors nachdenken, hat eine kleine Rallye bei Finanztiteln auslösen können. Das Chartbild der Commerzbankaktie läßt sich recht gut interpretieren, es lassen sich gute Prognosen herauslesen.

Commerzbank - WKN: 803200 - ISIN: DE0008032004

Börse: Xetra in Euro / Kursstand: 11,37 Euro
Innerhalb des übergeordneten Abwärtstrends sehen wir seit einigen Wochen ein exzess volatiles Kursgeschehen. Das Schöne daran, es läßt sich formationstechnisch zuordnen. Die Konturen eines stumpfen und damit besonders gefährlichen symmetrischen Dreiecks kristallisieren sich heraus.

Kurzfristig kann die Aktie innerhalb dieses Dreiecks noch ca. +15% ansteigen in Richtung 13,30 Euro, mittelfristig kündigt das Dreieck aber weitere umfassende Kursabgaben in Richtung 6,00 Euro an, was ausgehend vom aktuellen Kursniveau nochmals Abgaben von ca. -45% bedeuten würde. Kurzfristig hoch, mittelfristig runter. Ein Kursverfall unter 9,30 Euro würde die nächste größere Verkaufswelle in der Aktie starten.

Sollte die mittelfristige Prognose tatsächlich zutreffen, kann davon ausgegangen werden, dass auch hier in Deutschland mit Lösungsansätzen zu rechnen ist, die zumindest eine Teilverstaatlichung großer Bankinstitute bedeuten.

Viele Grüße,
Ihr Harald Weygand

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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