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11:03 Uhr, 28.06.2012

Commerzbank: Kapitalerhöhung sorgt für deutliche Verluste

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Frankfurt (BoerseGo.de) – Die Commerzbank belässt es nicht bei hohlen Worten, sondern macht bei der Stärkung ihrer Eigenkapitalbasis Ernst und zieht die angekündigte Kapitalerhöhung konsquent durch. Das Ergebnis sind hohe Verluste: Die Commerzbank-Aktie startete mit einem Abschlag von 5,2 Prozent auf 1,29 Euro in den neuen Handelstag und war damit zunächst größter Dax-Verlierer. Bereits Anfang des Jahres hatte die Bank angemeldet, individuelle variable Vergütungsansprüche ihrer außertariflichen Mitarbeiter für das Jahr 2011 in Aktien zu erfüllen. Nun soll die Zahl der Anteilsscheine um rund 176,5 Millionen bzw. 3,2 Prozent auf 5,77 Milliarden ansteigen, wie die Bank am Mittwochabend in Frankfurt mitteilte. Im Jahresverlauf soll die Aktienzahl durch verschiedene Schritte um weitere 13 Prozent zunehmen. „Die Maßnahme stärkt das harte Kernkapital der Bank mit Blick auf die strengen regulatorischen Anforderungen von Basel III“, so das Unternehmen am Mittwoch.

Die Kapitalerhöhung bessert das Grundkapital der Bank auf, während eine Auszahlung in bar die Gewinnrücklagen gestutzt hätte. Der Bund bleibt auch nach der aktuellen Kapitalerhöhung mit etwas mehr als 25 Prozent an der Bank beteiligt. Die neuen Papiere werden aus variablen Vergütungen im Wert von knapp 214 Millionen Euro eingebracht. Um diesen Betrag wird auch das Kapital erhöht. Viele Angestellte wollen die Papiere allerdings nicht und haben die Bank damit beauftragt, die Anteile direkt am Markt anzubieten. So sollen 73 Prozent der neuen Papiere mit Hilfe der Deutschen Bank an Investoren verkauft werden. Das Geld geht an die Mitarbeiter. Sie erhalten insgesamt knapp 163 Millionen Euro, da die für 1,27 Euro das Stück platziert wurden.

Die Coba steckt derzeit mitten im Umbau. Das Institut zieht sich entgegen früheren Plänen nun vollständig aus der Schiffs- und der gewerblichen Immobilienfinanzierung zurück. Der Vorstand entschied am Dienstag, die beiden Geschäftsfelder vollständig abzubauen. Zum dem ursprünglich geplanten neuen Kernbanksegment Real Estate and Ship Finance (RES) wird es nicht kommen. Das zur Abwicklung bestimmte Portfolio inklusive Staatsanleihen hat einen Umfang von schätzungsweise knapp 180 Milliarden Euro.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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