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09:20 Uhr, 09.04.2013

Commerzbank: Geplanter Stellenabbau stößt auf heftigen Widerstand

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Frankfurt (BoerseGo.de) - Der geplante Stellenabbau bei der Commerzbank kommt nicht so voran wie vom Management erhofft. Der Betriebsratschef der Bank, Uwe Tschäge, geht erneut auf Konfrontationskurs und bringt auch Arbeitsniederlegungen ins Gespräch. „Wir schließen nichts aus, auch keinen Streik", sagte Tschäge im Gespräch mit dem „Handelsblatt“ (Dienstag). Er habe das als eine Möglichkeit eingebracht, wenn die betrieblichen Verhandlungen scheitern sollten.

Tschäge hatte sich schon früher zu einer Streikmaßnahme bekannt. In der Mitgliedszeitung der Gewerkschaft Verdi teilte er mit, den Betriebsräten gehe es nicht nur um einen guten Sozialplan, sondern auch darum, schlechtere Arbeitsbedingungen zu verhindern. „Ich sehe bei uns viel Streitpotenzial - aber durchaus auch Streikpotenzial, wenn wir die wesentlichen Fragen wie die angekündigte neue Eingruppierung, also die schlechtere Bezahlung der Kolleginnen und Kollegen, und die Samstagsarbeit nicht verhindern können“, so Tschäge.

Im Handelsblatt sagte der Betriebsrat nun: „Wir kritisieren, dass erst Personal abgebaut wird und danach erst neue Strukturen eingeführt werden“. Eigentlich müsse man umgekehrt vorgehen. Auch die mögliche Jobauslagerung stört ihn. „Die Commerzbank will viele, oft kleine Töchter in ihre Dienstleistungstöchter ComTS und CDS auslagern, die beide ohne Tarifbindung sind“, so Tschäge. Von diesen Plänen seien rund 900 Menschen betroffen. Ein weiterer Streitpunkt sind die flexibleren Öffnungszeiten.

Ein Streik wäre aber nicht so ohne Weiteres möglich. Zu einer Arbeitsniederlegung kann nur die Gewerkschaft und nicht ein Betriebsrat aufrufen. „Aber als Betriebsrat muss ich erst einmal anzeigen, dass es eine Bereitschaft für Aktionen gibt“, betonte Tschäge gegenüber der Zeitung.

Die Commerzbank hatte im Januar angekündigt, zwischen 4.000 und 6.000 der insgesamt 53.600 Stellen streichen zu wollen. Der Bankvorstand hatte aber nach Protesten der Arbeitnehmerseite einen weniger radikalen Stellenabbau in Aussicht gestellt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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