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11:32 Uhr, 13.06.2011

Commerzbank-Chef legt Fokus auf den Privatkunden

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Frankfurt (BoerseGo.de) - Der Privatkunde steht bei Bankhäusern wieder hoch im Kurs. Am Wochenende hat Commerzbank-Chef Martin Blessing frühere Aussagen bekräftigt, wonach sein Institut sein Mittelstands- und Privatkundengeschäft in Deutschland und Osteuropa weiter ausbauen will. „Wir haben uns in eine hervorragende Ausgangsposition gebracht“, sagte Blessing im Gespräch mit der Welt am Sonntag. „Nun werden wir unsere Marktposition und unser Geschäftsmodell konsequent erweitern, sowohl in Deutschland als auch in Osteuropa und Asien“.

Im Privatkundengeschäft habe die Commerzbank bereits jetzt eine gute Position, so Blessing weiter. „Aber wir werden auch weiter ins Investmentbanking investieren. Wir wollen die Angebote für unsere Kunden ausbauen - aber wir werden nicht anfangen, auf eigene Rechnung zu zocken, wie es viele Banken vor der Krise getan haben und manche noch heute tun“.

Mit Blick auf die laufende Diskussion einer Beteiligung privater Gläubiger im Zusammenhang mit den Schuldenproblemen Griechenlands zeigt sich der Commerzbank-Chef indes äußerst skeptisch. "Wir haben es hier auch mit einer Vertrauensfrage zu tun. Zuletzt hieß es: Bis 2013 wird kein Gläubiger zur Sanierung Griechenlands herangezogen. Das soll nun nicht mehr gelten?", sagte Blessing in dem Interview. "Das trägt nicht gerade dazu bei, Vertrauen an den Märkten aufzubauen."

Blessing warnte davor, wegen des verhältnismäßig kleinen Landes die gesamte Eurozone in Mitleidenschaft zu ziehen. "Griechenland macht 2,3 Prozent der Wirtschaftsleistung des Euro-Raums aus. Das relativiert vieles", sagte der Commerzbank-Chef. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass man deswegen den europäischen Integrationsprozess aufgibt. Das wäre eine fatale Entwicklung."

Die Commerzbank hält griechische Staatsanleihen im Wert von rund 2,9 Milliarden Euro.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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