Chinesische Anleihen profitieren von schwächerem Wachstum
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
London (BoerseGo.de) - Eine strukturelle Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft hätte einen großen Einfluss auf die weltweite Konjunkturprognose und riskante Anlageklassen. Diese Ansicht vertritt Aurore Blair, Senior Investment Strategist für Global Fixed Income beim britischen Vermögensverwalter Schroders. Es sei deshalb kein Wunder, dass die jüngst veröffentlichten schwachen Wirtschaftsdaten aus China für die Finanzwelt ein Schock war, so Blair. „Die chinesische Wirtschaft muss sich neu ausrichten, wodurch die Wachstumsrate unweigerlich niedriger ausfallen wird. Das bedeutet aber, dass sich Anleihen überdurchschnittlich entwickeln und die Währung langfristig aufgewertet wird“.
„Auch wenn wir bei einigen Unternehmen mit Schwierigkeiten rechnen, gibt es doch zahlreiche gute Unternehmensanleihen mit attraktiven Bewertungen“, so Blair weiter. Im Investment-Grade-Bereich findet man ihrer Ansicht nach gute relative Werte im Vergleich zu ähnlich bewerteten Unternehmensanleihen in den USA bei staatlichen Firmen und im Energiesektor. „Im Hochzins-Markt bleiben wir weiter vorsichtig, da einigen Firmen größere Probleme in Bezug auf Corporate Governance drohen“, sagt Blair.
Die Spreads zwischen chinesischen Unternehmensanleihen und den Spreads der Schwellenländer steigen. Dies sei ein Zeichen dafür, dass für einige chinesischen Emittenten eine hohe Ausfallquote erwartet wird. Das gelte besonders für einige Immobilienentwickler, die einen wichtigen Teil des Indexes darstellen. Doch einige größere Immobilienentwickler profitierten am stärksten von einer derzeitigen geldpolitischen Lockerung.
„Wir bleiben in unserem Portfolio weiter taktisch aufgestellt, da die Volatilität an den chinesischen Märkten zunimmt. Das alte Wirtschaftsmodell auf Grundlage von niedrigen Löhnen, Exporten und Anlageinvestitionen hat ausgedient. Reformen werden zwar begrüßt, dürften aber nur langsam umgesetzt werden“, resümiert Aurore Blair.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.